AK testete Kreditrestschuldversicherungen – Große Prämienunterschiede und kaum miteinander vergleichbare Zusatztarife mit Einschränkungen und Bedingungen
Utl.: AK testete Kreditrestschuldversicherungen – Große
Prämienunterschiede und kaum miteinander vergleichbare
Zusatztarife mit Einschränkungen und Bedingungen =
Wien (OTS) - Eine Kreditrestschuldversicherung für Konsum- und
Hypothekarkredite ist sinnvoll, weil diese im Todesfall des
Kreditnehmers die offene Kreditsumme abdeckt. Neben dem
Ablebensschutz gibt es auch frei wählbare oder automatisch
inkludierte Zusatztarife, die allerdings den Kredit stark verteuern
können. KonsumentInnen sollten sich ihren Bedarf daher gut überlegen
und danach eine Kreditversicherung auswählen. Ein AK Test bei sechs
Banken in Wien zeigt, dass es bei den Leistungen und Prämien große
Unterschiede gibt.
Die AK hat die Tarife von Kreditrestschuldversicherungen von sechs
Banken in Wien geprüft. Die Kreditrestschuldversicherung ist eine
sinnvolle Hinterbliebenenvorsorge. Es gibt sehr unterschiedliche
Tarife, dementsprechend unterschiedlich sind auch die Prämien für die
Absicherung eines Konsum- und Hypothekarkredits.
Konkret zeigt der AK Test: Die von den sechs Banken angebotenen
Tarife für die Absicherung eines Konsumkredites (10.000 Euro, fünf
Jahre Laufzeit, eine/n Kredit- bzw. VersicherungsnehmerIn) kosten
zwischen 74,67 (Bank Austria/Ergo) und 566,94 Euro
(Raiffeisen/Uniqa). Der Tarif der Raiffeisenlandesbank NÖ Wien
inkludiert nicht nur den Ablebensschutz, sondern auch automatisch
„Arbeitsunfähigkeit“ als Zusatzschutz. Für einen Hypothekarkredit
(100.000 Euro, 20 Jahre Laufzeit, zwei Kredit- bzw.
VersicherungsnehmerInnen) zwischen 1.332,66 Euro (Oberbank/Generali)
und 4.581,60 Euro (Erste Bank/Wiener Städtische). Der Tarif der
Oberbank inkludiert einen Bonus. Generell: In den Prämien können Boni
oder Rabatte eingerechnet sein.
„Zusatztarife sollten Sie sich gut überlegen“, rät AK
KonsumentInnenschützer Christian Prantner. Sie sind entweder
automatisch im Tarif inkludiert oder frei wählbar für Unfalltod,
Unfallinvalidität, Berufsunfähigkeit, Arbeits-, Erwerbsunfähigkeit,
schwere Erkrankung oder Arbeitslosigkeit.“ Durch die
unterschiedlichen Zusatztarife wird ein Vergleich schwierig. Die
Zusatztarife haben überdies Einschränkungen und sind an Bedingungen
geknüpft. So heißt es zum Beispiel in den Klauseln einer
Kreditversicherung: Gemäß Bedingungen ist Arbeitslosigkeit, die
innerhalb von sechs Monaten nach Beginn des Versicherungsschutzes
eintritt oder bei Beginn des Versicherungsschutzes bereits bestand,
nicht versichert (Wartezeit). Auch kann der Bezug von
Versicherungsleistung zeitlich limitiert oder an den Bezug von
AMS-Geld geknüpft sein. „Die zahlreichen Einschränkungen sind
KonsumentInnen erfahrungsgemäß nicht bewusst. „Außerdem verteuern die
Zusatztarife die Prämie – die Bank hat durch die
Vermittlungsprovisionen ein ausgeprägtes Eigeninteresse, diese Tarife
zu verkaufen“, sagt Prantner.
Verlangt die Bank eine Kreditversicherung, dann ist die Prämie im
Effektivzinssatz, also in den Gesamtkosten, einzurechnen. In dem von
der AK angenommenen Berechnungsbeispiel (10.000 Euro-Kredit, fünf
Jahre Laufzeit; Nominalzinssatz 5,5 Prozent) beträgt der
Effektivzinssatz eines Kredites ohne einer
Kreditrestschuldversicherung 6,56 Prozent. Der Effektivzinssatz
steigt auf 8,96 Prozent, wenn die Prämienhöhe (567 Euro) in den
Kreditvertragskosten eingerechnet wird. „Dieses Beispiel zeigt, dass
die Auswahl einer Kreditversicherung gut überlegt sein will.“ Die
Bank hat dem Kunden verpflichtend ein Produktinformationsblatt zum
Tarif auszuhändigen. Im Life Insurance Product Information Document
(kurz: LIPID) sind die wichtigsten Eckpunkte der Versicherung
aufgelistet.
(Forts.)
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