Wien (OTS) - Der Direktor des Bundeskriminalamts General Mag. Andreas
Holzer, MA und die Leiterin der Notrufnummer „Rat auf Draht“ Birgit
Satke vereinbarten die Fortführung der Förderung von „Rat auf Draht“.
In Krisenzeiten braucht es für junge Menschen Ansprechpersonen und
für die Polizei einen Partner in der Gewaltprävention.
(Wien, am 18. Juni 2021) Sorgen und Ängste über die Schule,
Freundschaft, Liebe oder die Zukunft sind für Kinder, Jugendliche
oder junge Erwachsene oftmals Wegbegleiter und nur schwer allein zu
bewältigen. Besonders in Krisenzeiten verstärken sich Unsicherheiten
und zwischenmenschliche Konflikte treten häufiger auf. „Rat auf
Draht“ stellt gerade in solchen Situationen eine wichtige Anlauf- und
Präventionsstelle dar, weshalb das Bundeskriminalamt die Förderung
der Beratungsstelle für weitere zwei Jahre verlängert. „Die
Initiative ‚Rat auf Draht‘ ist eine wichtige Säule der
Präventionsarbeit in Österreich“, so BK-Direktor Andreas Holzer. „Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten einen wertvollen Beitrag zur
Deeskalation und damit zur Verhinderung von Gewalt.“
Anonyme Beratung
Bedingt durch die Corona-Krise zeigen sich nicht nur wirtschaftliche
oder gesellschaftliche Probleme, es zeigen sich zunehmend auch die
Auswirkungen der psychischen Belastung von Home-Schooling, Homeoffice
und den Kontaktbeschränkungen. Besonders bei Kindern und Jugendlichen
zeigen sich vermehrt Angstzustände, Depressionen, Essstörungen oder
andere psychische und körperliche Probleme. Um mit jemand neutralem
und auch ganz anonym über Probleme und Ängste reden zu können, ohne
vorverurteilt oder missverstanden zu werden, können Kinder,
Jugendliche und deren Bezugspersonen seit 1987 kostenlos und anonym
Hilfe bei Rat auf Draht finden.
Kooperation
Das Bundeskriminalamt sieht vor allem im Bereich des Gewaltschutzes
von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein besonderes
Handlungsfeld, da sich diese in Krisenzeiten mit vielen Problemen und
Hürden konfrontiert sehen. Die Förderung von „Rat auf Draht“ wurde
daher zum dritten Mal in Folge bis August 2022 vom Innenministerium
verlängert und weitere 150.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Ausbau der Chat-Beratung
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden von „Rat auf Draht“ 76.000
Beratungen durchgeführt, rund 35 Prozent der Anfragen stammen dabei
aus Wien. Aufgrund der Lockdowns gab es für Kinder und Jugendliche
oftmals wenig Privatsphäre, wodurch persönliche Gespräche nicht
möglich waren. Um die jungen Menschen aber dennoch beraten zu können,
wurde die Chat-Beratung in einer Testphase ausgebaut und mit großem
Erfolg von der Zielgruppe angenommen. Diese steht nun dauerhaft von
Montag bis Freitag von 18 Uhr bis 20 Uhr zur Verfügung.
116000 – Hotline für vermisste Kindern
Neben „147“ gibt es eine weitere Hotline, die ebenfalls von Rat auf
Draht mitbetreut. Sie wurde für Kinder und Jugendliche ins Leben
gerufen, die von zu Hause weggelaufen sind beziehungsweise gezwungen
wurden ihr Zuhause zu verlassen und nun nicht mehr weiterwissen. Die
Expertinnen und Experten stehen aber auch für die psychosoziale
Beratung und Begleitung von Personen, die für vermisste Kinder und
Jugendliche verantwortlich sind zur Verfügung. Ebenso beraten sie
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und sind Anlaufstelle für
Personen, die einen verletzten, jungen Menschen auffinden. Neben der
Entgegennahme und Weiterleitung von Vermisstenmeldungen an die
Polizei, unterstützen sie die zuständigen Behörden auch bei der Suche
nach den vermissten Kindern und Jugendlichen. Dies schließt
grenzüberschreitende Fälle mit ein. Die Suchmeldungen werden vor
allem über soziale Netzwerke, wie Twitter oder Facebook geteilt, um
möglichst viele Menschen über die Abgängigkeit zu informieren und so
schneller finden zu können.
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