Zum Inhalt springen

Schlafexpert*innen einig: Guter Schlaf kann Leben retten!

Eine neue Erhebung zeigt das Risiko für Schlafapnoe.

  • Während es für Müdigkeit einfache Gründe gibt, kann die Schläfrigkeit als extreme Form von Müdigkeit gefährlich werden. Schläfrigkeit kann nämlich pathologische Hintergründe haben, wie das Restless Leg Syndrom, Narkolepsie oder die obstruktive Schlafapnoe
    Prof. Dr. Ingo Fitze, Charité Universitätsklinikum Berlin
    1/5
  • Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass über ein Fünftel (22 Prozent) der österreichischen Bevölkerung eine überdurchschnittliche Tagesschläfrigkeit zeigen. Von diesen sind vier  Prozent in einem hohen Ausmaß betroffen. Besonders signifikant ist, dass die Tagesschläfrigkeit in Alltag mit dem Alter ansteigt: In der Gruppe der über 70-Jährigen ist die Tagesschläfrigkeit am höchsten.
    Mag.a Romana Forster-Gartlehner, Senior Researcher Spectra Marktforschung
    2/5
  • In Österreich weisen etwa 4 Prozent der Bevölkerung eine therapiepflichtige OSA auf. Von diesen befindet sich nur ein Viertel unter einer effizienten Therapie zur Vorbeugung kardiovaskulärer Folgeerkrankungen.
    OA Dr. Rainer Popovic, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM/ASRA)
    3/5
  • Aus Sicht der Patienten wäre für eine bessere Versorgung der Ausbau von Schlaflaborplätzen wünschenswert. Zusätzlich könnte die Möglichkeit der Heimdiagnostik unter Risikopatienten bekannter gemacht werden.
    Josef Hoza, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich
    4/5
  • Es ist uns neben unserem Versorgungsauftrag für ganz Österreich wichtig, Bewusstsein für Lungenerkrankungen wie COPD und schlafbezogene Atemwegserkrankungen zu schaffen. Je besser die Öffentlichkeit über die Erkrankungen und deren Risiken aufgeklärt sind, desto höher ist auch die Versorgungsqualität
    Markus Schimel, Geschäftsführer von Habel Medizintechnik und Mitglied der Plattform Home Care Provider
    5/5

Wien (OTS) - Schlechter Schlaf kann massive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Umso wichtiger ist es, bereits erste Anzeichen ernst zu nehmen, die auf schlafbezogene Atemwegsstörungen hinweisen. Eine neue Erhebung zeigt das Risiko für Schlafapnoe. Nationale Expertinnen und Experten informierten im Rahmen eines Pressegesprächs.

Fast jeder zweite Österreicher leidet unter Schlafproblemen.[1] Die Pandemie hat dieses Problem weiter verstärkt: So geben 32 Prozent an, während der Corona-Krise schlechter zu schlafen.[2] Dabei unterschätzen wir die Wichtigkeit eines guten Schlafes: Schlafmangel und Schlafstörungen machen uns anfällig für Krankheiten, können zu Depressionen und Übergewicht führen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von neurologischen Störungen bis zu Erkrankungen wie die obstruktive Schlafapnoe (OSA), der am häufigsten anzutreffenden Form von schlafbezogenen Leiden, bei der Betroffene im Schlaf immer wieder aufhören zu atmen. Weltweit sind über 936 Millionen Menschen davon betroffen [3], in Österreich leiden 350.000 Personen unter dieser Krankheit. Das Risiko, an einer OSA zu leiden, wurde nun durch SPECTRA-Marktforschung auf Basis des Risikofragebogens „Epworth-Sleepiness-Scale (ESS)“ in einer österreichweiten Erhebung (n=1.002) abgefragt.

Sträflich unterschätzt: Die Bedeutung von gesundem Schlaf

Laut dem Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Berliner Charité, Prof. Dr. Ingo Fitze, sind Schlafstörungen eine der Volkskrankheiten unserer Zeit. Schlechter Schlaf kann gravierende Folgen für unsere Gesundheit haben. "Während es für Müdigkeit einfache Gründe gibt, kann die Schläfrigkeit als extreme Form von Müdigkeit gefährlich werden. Schläfrigkeit kann nämlich pathologische Hintergründe haben, wie das Restless Leg Syndrom, Narkolepsie oder die obstruktive Schlafapnoe". Es ist durch zahlreiche Studien bewiesen, dass uns Schlafmangel und Schlafstörungen anfällig für Krankheiten machen, Depressionen verursachen oder unsere Konzentration massiv negativ beeinträchtigen. Schläfrigkeit kann auch verheerende Folgen für die Wirtschaft haben. So geben laut einer US-amerikanischen Arbeitnehmerstudie 76 Prozent an, sich in der Arbeit müde zu fühlen. 53% fühlen sich weniger produktiv. Eine Studie in Deutschland beziffert den volkswirtschaftlichen Schaden durch unausgeschlafene Arbeitnehmer auf 52 Milliarden Euro jedes Jahr. Besonders wichtig zu wissen ist es, dass man sich Schlaf weder aufsparen kann und Schlafmangel sich auch nur bedingt wieder aufholen lässt.

Erhebung zeigt: Tagesschläfrigkeit steigt mit dem Alter

Beim „Epworth-Sleepiness-Scale (ESS)“ handelt es sich um einen klinisch anerkannten Risikofragebogen, der vor der Diagnose mittels Polysomnographie das Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe schnell bewerten lässt. Mag.a Romana Forster-Gartlehner, Senior Researcher bei Spectra Marktforschung und Durchführungsverantwortliche fasst zusammen: „Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass über ein Fünftel (22 Prozent) der österreichischen Bevölkerung eine überdurchschnittliche Tagesschläfrigkeit zeigen. Von diesen sind vier Prozent in einem hohen Ausmaß betroffen. Besonders signifikant ist, dass die Tagesschläfrigkeit in Alltag mit dem Alter ansteigt: In der Gruppe der über 70-Jährigen ist die Tagesschläfrigkeit am höchsten.“

Obstruktive Schlafapnoe adäquat behandeln!

Eine Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Atemstörung, bei der es im Schlaf zu wiederholten Atemaussetzern von mindestens 10 Sekunden kommt. Typische Symptome sind lautes Schnarchen und eine unregelmäßige Atmung. Viele Betroffene warten lange zu, bis Sie sich an einen Schlafmediziner wenden, meist drängen die Partner zur Untersuchung. Jedenfalls wird das Risiko einer obstruktiven Schlafapnoe weitgehend unterschätzt. Sie kann ohne Therapie sogar lebensgefährlich werden. „In Österreich weisen etwa 4 Prozent der Bevölkerung eine therapiepflichtige OSA auf. Von diesen befindet sich nur ein Viertel unter einer effizienten Therapie zur Vorbeugung kardiovaskulärer Folgeerkrankungen.“, betont der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (www.schlafmedizin.at), OA Dr. Rainer Popovic. Ob eine OSA einer Therapie bedarf oder welche Therapieform am ehesten in Frage kommt, wird im Schlaflabor besprochen. Dabei steht in Österreich leider ein hoher Bedarf an Betten einer relativ kleinen Anzahl an Schlaflaboren gegenüber.

Stärkere Einbindung von Patientenorganisationen gefordert

Leidtragende dieser Defizite sind laut Josef Hoza, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich (www.ssoe.at), letztlich die Betroffenen: „Aus Sicht der Patienten wäre für eine bessere Versorgung der Ausbau von Schlaflaborplätzen wünschenswert. Zusätzlich könnte die Möglichkeit der Heimdiagnostik unter Risikopatienten bekannter gemacht werden.“ Mittels Leihgeräten kann bereits heute per Antrag jeder eine häusliche Vordiagnostik zuhause durchführen. Darüber hinaus wurde der Wunsch einer stärkeren Einbindung von Patientenorganisationen geäußert, um die Lebensrealitäten und Bedürfnisse von Betroffenen und Angehörigen besser in der Optimierung der Versorgung zu berücksichtigen. „Als Patientenorganisation stehen wir für konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Versorgung für Schlafapnoe-Betroffene jederzeit zur Verfügung“, so Hoza weiter.

Plattform Home Care Provider steht für Heimtherapie in höchster Qualität

Die Plattform Home Care Provider vereint Unternehmen, die Österreich mit hochqualitativen pharmazeutischen und medizinischen Produkten und Therapiegeräten versorgt. Im Zentrum stehen dabei einerseits medizinischer Sauerstoff, beispielsweise für Betroffene von COPD sowie Heimbeatmungsgeräte. Andererseits sogenannte CPAP-Therapien, die in der Schlafmedizin – vor allem für Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe – eingesetzt werden. Alle Produkte sind nach DIN EN ISO 9001 und/oder DIN EN ISO 13485 zertifiziert, die Produktionsstandorte für medizinischen Sauerstoff werden durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) geprüft. „Es ist uns neben unserem Versorgungsauftrag für ganz Österreich wichtig, Bewusstsein für Lungenerkrankungen wie COPD und schlafbezogene Atemwegserkrankungen zu schaffen. Je besser die Öffentlichkeit über die Erkrankungen und deren Risiken aufgeklärt sind, desto höher ist auch die Versorgungsqualität“, betont Markus Schimel, Geschäftsführer von Habel Medizintechnik und Mitglied der Plattform Home Care Provider.

[1] Pressemitteilung Medizinische Universität Wien 2018

[2] Österreich - Schlaf und Stress während der Corona-Krise 2020 | Statista

[3] Analyse The Lancet Respiratory Medicine

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

Rückfragen & Kontakt:

HCP Home Care Provider
c/o Wirtschaftskammer Österreich
Bundesgremium Foto-, Optik- und Medizinproduktehandels
Wiedner Hauptstraße 63 | A-1045 Wien

c/o FINE FACTS Health Communication GmbH
Mariannengasse 10/13 | A-1090 Wien
Mag. Alexander Schauflinger, MA
presse@finefacts.at
+43 664 86 88 145

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | Y160001