Die Studie und Initiative der AK Wien „Das Recht, nicht gehen zu müssen. Europäische Politik und Fluchtursachen“ wird morgen, 7. Juni präsentiert.
Utl.: Die Studie und Initiative der AK Wien „Das Recht, nicht gehen
zu müssen. Europäische Politik und Fluchtursachen“ wird
morgen, 7. Juni präsentiert. =
wien (OTS) - Wenn über das Thema Flucht und Migration gesprochen wird
und die möglichen Gründe, warum Menschen ihr Zuhause verlassen, zeigt
der Finger dabei oft auf die anderen. Egal ob Krieg, Hunger oder
Armut, die Ursachen für Flucht werden meist ausschließlich dort
gesucht, wo das eigentliche Drama seinen Ausdruck findet. „Doch diese
Sichtweise greift zu kurz. Die tatsächlichen Fluchtursachen liegen
tiefer, in einem ungerechten globalen System, das Armut, Hunger,
Klimaerhitzung und Kriege erzeugt“, erklärt AK Präsidentin Renate
Anderl.
„Anstatt lediglich Hilfe vor Ort zu leisten, was gerne als einfache
Lösung ohne konkrete Taten ausgesprochen wird, wäre es an der Zeit
unsere Produktions- und Lebensweise zu hinterfragen, die an anderen
Orten der Welt dazu führt, dass Menschen ihre Heimat verlassen
müssen“, so Anderl.
Daher hat die Arbeiterkammer Wien gemeinsam mit Gewerkschaften und
NGOs (medico international, weltumspannend arbeiten, pro asyl, VIDC,
GPA, PRO-GE und ÖGB International) die Initiative: „Das Recht, nicht
gehen zu müssen – Europäische Politik und Fluchtursachen“ gestartet.
Dazu findet zwischen dem 7. und 11. Juni eine vielfältige
Veranstaltungswoche statt.
Basis bildet die gleichnamige Studie, die die
Politikwissenschaftlerinnen Sonja Buckel und Judith Kopp im Auftrag
der Arbeiterkammer Wien erstellt haben. Die Studie wirft einen
kritischen Blick auf die bisherige Debatte rund um Fluchtursachen.
Statt diese nur einseitig in der korrupten und undemokratischen
Verfasstheit vieler Herkunftsstaaten zu verorten, thematisiert die
Studie, wie globale Ungleichheit und Klimakrise, gerade auch
vorangetrieben durch europäische Politik, diese Fluchtursachen
(mit-)produzieren.
Studienautorin Sonja Buckel dazu: „Seit den 1980er Jahren werden in
der internationalen wie der europäischen Migrationspolitik die
Ursachen von Flucht und Migration vor allem in den Herkunftsländern
verortet. Dieses Verständnis und die daraus folgenden Maßnahmen
können empirisch betrachtet als gescheitert bezeichnet werden. Eine
realistische Migrationspolitik muss die Fluchtursachen in globalen
Ungleichheitsverhältnissen verorten“
Studienautorin Judith Kopp ergänzt: „Es geht darum, denjenigen etwas
entgegenzusetzen, die versuchen Asyl- und Migrationspolitik aus dem
globalen Zusammenhang zu reißen, nationalistisch engzuführen und die
Sicherung des nationalen Wohlstands über rassistisch begründete
Versprechen zu suggerieren. Stattdessen gilt es, Migrationspolitik
als Moment der globalen Gerechtigkeitsfrage zu begreifen – und zu
adressieren.“
Studienpräsentation
Die Studie wird am 7. Juni 15h-17h von den beiden Studienautorinnen
und Lukas Oberndorfer, Referent der Abteilung EU und Internationales
via Zoom präsentiert
https://us02web.zoom.us/j/87498637918
Medienvertreter:innen sind herzlich willkommen!
Außerdem finden von 7.-11. Juni einige hochkarätige Veranstaltungen
zum Thema statt. Zusätzlich wurde eine Broschüre erstellt, in der das
Thema Fluchtursachen kompakt und anschaulich behandelt wird. Alle
Unterlagen (Studie, Broschüre und Veranstaltungsprogramm) finden Sie
unter folgendem Link: https://wien.arbeiterkammer.at/fluchtursachen
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