• 01.06.2021, 06:00:01
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Greenpeace-Studie zeigt drastisches Artensterben in Österreichs Bundesländern

39 Prozent aller Tierarten in Österreich gefährdet – Greenpeace fordert Top-Priorität von Biodiversitätsschutz in österreichischer Politik

Utl.: 39 Prozent aller Tierarten in Österreich gefährdet –
Greenpeace fordert Top-Priorität von Biodiversitätsschutz in
österreichischer Politik =

Wien (OTS) - Die heute veröffentlichte, von Greenpeace Österreich in
Auftrag gegebene Studie “Das stille Sterben: Die Artenkrise in
Österreich” zeigt auf, wie drastisch das Artensterben in Österreich
voranschreitet. 39 Prozent aller Tierarten Österreichs sind
gefährdet. Jedes zweite Wirbeltier ist bedroht. 59 Prozent der
Lebensraumtypen in Österreich sind von vollständiger Vernichtung
bedroht, stark gefährdet oder gefährdet. Österreich ist im
europäischen Vergleich – was den Erhaltungszustand der Schutzgüter
betrifft – eines der Schlusslichter. Auch die Klimakrise wird das
Artensterben weiter verschärfen. Ebenso belegt der Bericht, dass die
Artenschutzmaßnahmen der Bundesländer – beispielsweise beim
Monitoring – großteils unvollständig und unzureichend sind.
Greenpeace fordert von der österreichischen Bundesregierung,
Artenschutz als Top-Priorität in der österreichischen Politik zu
verankern.

„Täglich sterben global 150 Arten aus – mit katastrophalen Folgen für
ganze Ökosysteme und schlussendlich genauso uns Menschen. Auch in
Österreich sind wir mit einem bestürzenden Rückgang der Artenvielfalt
konfrontiert. Dabei spielt auch die Klimakrise eine große Rolle: Denn
für bereits gefährdete Tier- und Pflanzenarten werden sich die
Bedingungen durch Wetterextreme, zunehmende Hitze und neu
eingewanderte Arten empfindlich verschlechtern”, erklärt Lukas Meus,
Biodiversitätsexperte bei Greenpeace in Österreich. Von der
Zylinder-Felsenschnecke in der Steiermark, über den
Hochmoor-Perlmuttfalter in Salzburg, den Balkan-Moorfrosch in
Kärnten, die Mopsfledermaus in Oberösterreich, den Flusskrebs in
Wien, bis hin zum Schneehuhn in Tirol – anhand konkreter Beispiele
zeigt die Studie auf: All diese Arten sind entweder bereits bedroht
oder könnten in Zukunft zu den Verlieren der Klimakrise gehören. Sie
sind entweder direkt oder indirekt aufgrund der Bedrohung ihres
Lebensraums betroffen. Ebenso haben die Bodenversiegelung sowie die
industrielle Landwirtschaft vielen Lebensräumen bereits extrem
zugesetzt.

„Die in der Studie zusammengefassten Daten zeigen den dramatischen
Rückgang und die anhaltende Bedrohung der Biodiversität in Österreich
deutlich auf. Gleichzeitig fehlen uns in Österreich schlichtweg die
Daten, um fundierte Aussagen über den Zustand und die Entwicklung der
Biodiversität zu treffen. Das von Umweltministerin Gewessler kürzlich
angekündigte österreichweite Monitoring der Biodiversität ist ein
wichtiger Schritt. Nur wenn die Biodiversitätskrise von der Politik
und Gesellschaft endlich so ernst genommen wird wie andere
existenzbedrohende Krisen, dann wird es uns gelingen, konsequent
gegenzusteuern”, sagt Co-Studienautor Johannes Rüdisser, Ökologe an
der Universität Innsbruck und Mitglied des österreichischen
Biodiversitätsrats.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert, dass der Artenschutz
als Top-Priorität in der österreichischen Politik verankert wird.
Dazu gehört neben maßgeblichen Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen in
der Landwirtschaft auch, dass künftig Förderungen, Subventionen und
Gesetze auf ihre Wirkung auf die Biodiversität überprüft werden und
keine negativen Auswirkungen auf die Biodiversität haben. Zusätzlich
müssen das angekündigte Monitoringsystem schnellstmöglich unter
breiter Einbindung von BiodiversitätsexpertInnen und Berücksichtigung
der Bundesländer umgesetzt und starke Schutzgebiete ausgeweitet
werden. „Die Klimakrise und die Artenkrise hängen eng miteinander
zusammen und sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Die österreichische Bundesregierung muss gemeinsam mit den
Landesregierungen alles in die Wege leiten, um das Massensterben der
Arten zu stoppen”, so Meus.

SERVICE:

- Der gesamte Report: http://bit.ly/Greenpeace-Studie-Biodiversität
- Bildmaterial: http://bit.ly/Greenpeace-Studie-Biodiversität-Fotos

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