• 31.05.2021, 10:55:03
  • /
  • OTS0064

„kreuz und quer“ über „Wahre Wunder?“ und „Mut zur Menschlichkeit – Caritas wörtlich genommen“

Am 1. Juni ab 22.35 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 1. Juni ab 22.35 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Haben Wunder in der heutigen rationalen Welt noch einen
Platz? Heilungen, die medizinisch nicht erklärbar sind, galten oft
als Wunder im religiösen Sinn. Sind Ereignisse, die die menschliche
Logik durchbrechen und anscheinend unerklärlich sind, deshalb schon
Wunder? Oder Fügung, Zufall? Die filmische „kreuz und quer“-Reise von
Regisseur Tobias Dörr stößt bei diesen Fragen am Dienstag, dem 1.
Juni 2021, um 22.35 Uhr in ORF 2 zumindest auf Staunenswertes. Um
23.20 Uhr dokumentiert Andrea Eders Film „Mut zur Menschlichkeit –
Caritas wörtlich genommen“, wie vielfältig die Caritas agiert und
warum der uralte Grundgedanke der Nächstenliebe heute nichts von
seiner Brisanz und Notwendigkeit für die Gesellschaft eingebüßt hat.

„Wahre Wunder?“ – Ein Film von Tobias Dörr

Krassimira Dimova hat bis heute keine Erklärung dafür, was an jenem
Tag im Oktober 1989 in Bulgarien mit ihr passierte und warum seitdem
scheinbar eine heilende Kraft in ihren Händen liegt. Die ehemalige
bulgarische Journalistin und Deutschprofessorin ist in Tobias Dörrs
Film eine von mehreren Porträtierten, die mit staunenswerten
Ereignissen in Berührung kamen – Heilungen, die manche vielleicht als
Wunder bezeichnen. „Ich würde nie behaupten, dass ein Wunder durch
mich geschehen ist“, sagt Dimova. „Aber ich könnte sagen, ich hatte
das Glück, dass ich miterleben konnte, wie ein Wunder passierte.“

Für Seligsprechungen verlangt die katholische Kirche ein „Wunder“,
das der Fürsprache des Menschen, der seliggesprochen werden soll,
zugeschrieben werden muss: Meist ist es eine medizinisch
unerklärliche Heilung. Die zuständige Kongregation im Vatikan muss
eine solche außergewöhnliche Heilung – nach Prüfung von Medizinern –
als „Wunder“ einstufen und anerkennen; für eine Heiligsprechung
müssen es sogar zwei Wunder sein. Seligsprechungsverfahren beginnen
auf der Ebene der Ortskirche – in der jeweiligen Diözese. In Wien ist
Andreas Lotz dafür zuständig. Durch den medizinischen Fortschritt
werden die Nachweise für Wunder dieser Art allerdings immer
schwieriger. Sind die Wunder in der katholischen Kirche also ein
Auslaufmodell? Und wie steht es um die Krankenheilungen, die Jesus
nach dem Zeugnis der Evangelien gewirkt haben soll? Sind sie im Licht
naturwissenschaftlicher Erkenntnisse auch heute noch als „Wunder“
anzusehen?

Der Journalist und Autor Thomas Bruckner hat mit wunderlichen
Heilungen oder Religion nichts zu schaffen, bis bei ihm ein Hirntumor
diagnostiziert wird. Der Tumor wird zwar bald als gutartig erkannt.
Bruckner lässt die Frage aber nicht los, ob es einen Heiler gäbe, der
die Geschwulst zum Verschwinden bringen könnte. Innerhalb mehrerer
Jahre besucht er an die 300 Heiler in verschiedenen Ländern. Er
trifft Scharlatane und Geblendete, aber auch Menschen, deren heilende
Fähigkeiten er sich nicht erklären kann und seinen kritischen Versand
übersteigen. Im Film berichtet der Journalist von einer dieser
Begegnungen der besonderen Art, was sie bei ihm bewirkte und wie er
heute darüber denkt.

Der Herzchirurg Markus Thalmann glaubt nicht an Wunder, und doch wird
er seit einer schicksalshaften Operation im Jahr 1998 mit einem
solchen in Verbindung gebracht: dem „Wunder von Kärnten“, wie Medien
es damals nannten. Ihm und seinem Team gelang es, ein dreijähriges
Mädchen zu retten, das etwa eine halbe Stunde unter Wasser war.
Thalmann reflektiert den Verlauf der Operation und die vielen
Zufälle, die zum Überleben des Mädchens führten. Ist das „Argument
Zufall“ das Ende jeder Wunder-Diskussion – oder nur der Anfang
weiterer Fragen?

„Mut zur Menschlichkeit – Caritas wörtlich genommen“ – Ein Film von
Andrea Eder

Sie ist wie ein Seismograf der sozialen Entwicklungen: Seit 100
Jahren gibt es die Caritas in Österreich, die als kirchliche
Hilfsorganisation Menschen zur Seite steht, die am Rande der
Gesellschaft stehen und in Not sind. Regisseurin Andrea Eder zeigt in
ihrem Film persönliche Schicksale, die verdeutlichen, wie vielfältig
die Caritas agiert und warum der uralte Grundgedanke der tatkräftigen
Nächstenliebe (auf Latein: caritas) heute nichts von seiner Brisanz
und Notwendigkeit für die Gesellschaft eingebüßt hat.

„Das menschliche Antlitz einer Gesellschaft zeigt sich ganz
entscheidend auch darin, wie mit Menschen an den Rändern der
Gesellschaft, aber auch an den Rändern des Lebens, umgegangen wird“,
sagt Caritas-Präsident Michael Landau. Gemeinsam mit seinen
Vorgängern Franz Küberl und Helmut Schüller wirft er einen Blick auf
Solidarität, Mut und Nächstenliebe in Österreich und erzählt anhand
von persönlichen Schicksalen, was es bedeuten kann, Hilfe zu
brauchen, zu erfahren und anzunehmen – oder auch zu geben: Denn zwei
der im Film gezeigten Protagonistinnen und Protagonisten, denen die
Caritas in schwierigen Lebenssituationen helfen konnte, sind
letztlich selbst zu Helfern geworden.

„Ich will einfach nur glücklich sein“, sagt die 20-jährige Sarah
Höfer, während sie sich die nächste Zigarette dreht: „Ich bin wütend
auf mich, dass ich nicht früher begonnen habe, aus meinem Leben etwas
zu machen.“ „Zuhause konnte ich nicht mehr sein“, sagt Margarete
Pokorny. Die gesundheitlich angeschlagene Pensionistin musste in ein
Pflegewohnheim ziehen: „Das war nicht schön!“ „Mit dem Tod muss man
lernen umzugehen“, sagt Martina Groll. Sie hat ihren Mann kurz nach
der Hochzeit verloren. Was Sarah Höfer, Margarete Pokorny und Martina
Groll eint: Sie alle haben Schicksalsschläge erlebt, die ebenso
außergewöhnlich wie alltäglich sind: Not, Krankheit, Tod. Der
bedeutenden Frage, wie Österreicherinnen und Österreicher als
solidarische Gesellschaft damit umgehen können, sodass niemand
alleine „zurückbleibt“, versucht die Dokumentation auf den Grund zu
gehen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel