- 31.05.2021, 06:00:16
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ÖAMTC: Österreich muss für Erreichen der Klimaziele eintreten
Bundeskanzler Kurz ist gefordert, kurzsichtigem Motoren-Technologieverbot der EU-Verkehrsminister eine Absage zu erteilen
Utl.: Bundeskanzler Kurz ist gefordert, kurzsichtigem
 Motoren-Technologieverbot der EU-Verkehrsminister eine Absage
 zu erteilen =
Wien (OTS) - Beim virtuellen EU-Verkehrsminister-Rat am 3. Juni steht
 auf Initiative von Ministerin Gewessler und acht ihrer KollegInnen
 ein künftiges Zulassungsverbot von Pkw mit Verbrennungsmotoren auf
 der Tagesordnung. Bereits zwei Tage zuvor, am 1. Juni, treffen 18
 namhafte Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie von
 Interessenvertretungen und Kammern Bundeskanzler Sebastian Kurz.
 Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung: "Wir
 werden vom Bundeskanzler Klarheit einfordern, wofür Österreich steht.
 Für ein Erreichen der Klimaziele, den Erhalt von Beschäftigung und
 Mobilität durch Technologie-Offenheit – oder für ein Gefährden der
 Klimaziele, hohe Steuern, Arbeitsplatzverluste und eine Beschränkung
 der Mobilität durch ein generelles Verbot von Verbrennungsmotoren."
CO2-Neutralität kann nur durch Ausschöpfen aller Möglichkeiten
 gelingen
Für den ÖAMTC steht außer Frage, dass der Verkehr seinen Beitrag zur
 Erreichung der Klimaziele leisten wird. Außer Zweifel steht auch,
 dass Elektromobilität dafür der zentrale Hebel sein wird. "Wenn wir
 die CO2-Ziele jedoch ausschließlich mit Elektromobilität erreichen
 wollen, müssten wir bei einem Pkw-Bestand von 5 Millionen Fahrzeugen
 bis 2030 2,75 Millionen Benzin- und Diesel-Pkw durch E-Autos
 ersetzen", rechnet Wiesinger vor. "Aber selbst Optimisten
 prognostizieren für 2030 weniger als eine Million angemeldete
 Elektroautos in Österreich." Aus Sicht des Mobilitätsclubs ist es
 daher unumgänglich, alle technischen Möglichkeiten auszuschöpfen,
 denn es muss auch die Klimabilanz der Bestandsflotte optimiert
 werden. Möglich ist das beispielsweise mit nachhaltig erzeugten
 Kraftstoffen, insbesondere synthetischen, sogenannten E-Fuels. Ein
 Technologie-Verbot würde allerdings Investitionen in die Herstellung
 von E-Fuels verhindern. "Damit wäre die Chance vertan, die Klimaziele
 im Verkehr bei gleichzeitigem Erhalt der Mobilität zu erreichen. Die
 Politik würde in eine Steuererhöhungsspirale geraten, weil sie ohne
 praktikable technische Alternativen nur über den finanziell
 erzwungenen Verzicht von Benzin- und Diesel-Fahrern auf ihr Auto den
 Rückgang des CO2-Ausstoßes im Verkehr bewirken kann", erklärt der
 Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung.
Verbot fossiler Kraftstoffe sollte im Zentrum der Diskussion
 stehen
Ein Neuzulassungsverbot – mit der Aussicht auf ein generelles Verbot
 von Verbrennungsmotoren – bedeutet überdies einen drastischen
 Wertverlust für fast 5 Millionen österreichische Pkw-Besitzer und
 gefährdet eine Vielzahl an Arbeitsplätzen sowie die heimische
 Wertschöpfung. "Die EU-Verkehrsminister zäumen das Pferd von hinten
 auf", kritisiert Wiesinger. "Das Problem ist nicht der Motor, sondern
 der fossile Kraftstoff. Wenn es tatsächlich ums Klima gehen soll und
 nicht um andere Ziele, dann müsste man eine Diskussion über das Ende
 fossiler Kraftstoffe führen."
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