• 24.05.2021, 10:55:59
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  • OTS0032

Eisenstadt: Kirche feiert 60 Jahre Diözese und 100 Jahre Bundesland

Bischof Zsikovics ruft bei österreichweit via ServusTV übertragenem Festgottesdienst dazu auf, "die Vielfalt in unserem Land, die Volksgruppen und Ökumene als Kostbarkeit und Bereicherung zu schätzen und zu schützen" - Doskozil: Erst mit Errichtung der Diözese vor 60 Jahren war Bundesland komplett

Utl.: Bischof Zsikovics ruft bei österreichweit via ServusTV
übertragenem Festgottesdienst dazu auf, "die Vielfalt in
unserem Land, die Volksgruppen und Ökumene als Kostbarkeit und
Bereicherung zu schätzen und zu schützen" - Doskozil: Erst mit
Errichtung der Diözese vor 60 Jahren war Bundesland komplett =

Eisenstadt (KAP) - Mit einem Festgottesdienst in Eisenstadt ist am
Pfingstmontag das burgenländische Jubiläumsjahr feierlich beschlossen
worden. Im Zentrum der via ServusTV österreichweit übertragenen
Festmesse standen dabei der Dank für 60 Jahre Diözese und 100 Jahre
Bundesland sowie die Bitte um einen lebendigen Glauben, um
christliche Hilfsbereitschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics erinnerte dabei auch an
den "Ungeist der Zeit" und die "belastete Vergangenheit". Umso mehr
gelte es "die Vielfalt in unserem Land, die Volksgruppen und Ökumene
als Kostbarkeit und Bereicherung zu schätzen und zu schützen."

"Die Kirchen, Politik und Sozialpartner brauchen einander und müssen
immer gegen Ausgrenzung und Unrecht die Stimme erheben, damit die
Ungeister der Vergangenheit nicht zurückkehren, sondern Gottes Geist
uns im gemeinsamen Haus Europa leitet", so der burgenländische
Oberhirte und österreichische Europa-Bischof. Dass Diözese und
Bundesland ihre Jubiläen feiern könnten, sei keine
Selbstverständlichkeit im Blick auf ihre Anfänge. So habe das
Burgenland 1921 als "Armenhaus" Österreich gegolten, und der Bischof
erinnerte an die Katastrophe zweier Weltkriege, die schreckliche
Nazi-Diktatur mit Ausrottung, Verfolgung und Vertreibung, und die
Jahrzehnte am "Eisernen Vorhang".

Die Narben der jüngeren Geschichte seien noch da: das Auslöschen
jüdischen Lebens im Burgenland, die Verfolgung der Roma, das
Gegeneinander der christlichen Konfessionen, die Ausgrenzung der
Minderheiten. Dazu Bischof Zsifkovics wörtlich: "Dabei war nicht
Gottes Geist am Werk, sondern der Ungeist der Zeit vergiftete die
Herzen der Menschen. Auch als Kirche und Kirchen müssen wir
eingestehen, dass wir damals weithin geschwiegen und versagt haben
und um Vergebung bitten!"

Mehrsprachiger Gottesdienst

In der mehrsprachig gestalteten Messe und auf Deutsch, Kroatisch und
Ungarisch gehaltenen Predigt würdigte der Bischof die Vielfalt der
Volksgruppen und das ökumenische Miteinander der Kirchen. Wörtlich
sagte der Bischof in verschiedenen Sprachen: "Liebe Landsleute der
kroatischen, ungarischen Volksgruppe und der Volksgruppe der Roma:
Schämt euch nicht, euren Glauben, eure Muttersprache und Kultur in
euren Familien, Pfarren, Schulen, Vereinen und Gemeinden zu pflegen.
Gott hat euch ein besonderes Talent anvertraut, vergrabt es nicht,
verschließt euch nicht, sondern gebt es weiter an eure Kinder und
bereichert damit euer Leben, die Kirche, unser Land, Europa und die
Welt."

Kirche dürfe kein Museum sein, sondern brauche den lebendigen Glauben
der Menschen, um den der Bischof für Kirche und Land bat. Eine
weitere Bitte des Bischofs betraf die christliche Bereitschaft zum
Teilen. "Ich wünsche dem Land und der Diözese viele hilfsbereite
Menschen, die - wie Papst Franziskus immer wieder sagt - die Armen
unter uns nicht vergessen." Angesichts der vielfältigen
Herausforderungen der Pandemie, in Umwelt und Gesellschaft gelte es,
dass möglichst viele Menschen ihre Fähigkeiten in Kirche und
Gesellschaft einbringen, und dabei "immer das Verbindende vor das
Trennende stellen, wertschätzend miteinander umgehen, damit die
Einheit in der Vielfalt bei uns erhalten bleibt", so der Bischof
abschließend.

Doskozil: Dank für gutes Zusammenwirken

Am Ende der Feier dankte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil für das
Zusammenwirken von Diözese und Land. Der "Schlussstein des
Burgenlandes" sei die Gründung der Diözese gewesen. "Ohne Diözese
wäre das Bundesland nicht komplett", so Doskozil, der an ein Wort von
Bischof Zsifkovics während der Corona-Pandemie erinnerte: "Die Kirche
ist die geistige Nahrung der Menschen," - "dieser Ausspruch des
Bischofs ist richtig", so der Landeshauptmann, der betonte: "Die
Kirche ist der wichtigste Pfeiler, wenn es um unsere christlichen
Werte geht."

Mehr: https://www.kathpress.at/goto/meldung/2025365

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