Am 21. Mai um 23.00 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 21. Mai um 23.00 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Sie gilt als Pionierin der Unterhaltungsindustrie, ihre
Wachsfigurenkabinette sind weltberühmt: Madame Tussaud ist eine
Institution. Doch wer war Marie Tussaud, die Frau hinter dem Mythos,
die diese Form des Museums zum Leben erweckt hatte? „Universum
History“ wirft mit dem Porträt „Madame Tussaud – Legenden aus Wachs“
von Nina Barbier (ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl) am Freitag, dem
21. Mai 2021, um 23.00 Uhr in ORF 2 einen Blick auf die
Lebensgeschichte einer legendären Unternehmerin, die es verstand,
sich mit Einfallsreichtum und Durchsetzungsvermögen zu Zeiten der
Französischen Revolution einen ungewöhnlichen Betrieb aufzubauen. In
den Anfängen der industriellen Revolution tingelte Marie Tussaud 30
Jahre lang durch Großbritannien, bevor sie in London ihren ersten
fixen Standort gründete.
Eigentlich wäre ihr Lebensweg ganz anders vorgezeichnet gewesen.
Marie Grosholtz, so ihr bürgerlicher Name, wurde angeblich in Bern
geboren, berichtet sie selbst in ihren Memoiren. Doch das stimmt
nicht. Überhaupt ist auch die Wahrheit in ihren Händen weich wie
Wachs. Doch um im Leben voranzukommen, hat sie kaum eine andere Wahl.
Sie schmückt ihren sozialen Status und ihren familiären Hintergrund
stark aus, denn mit ihrer Abstammung kann man kaum Karriere machen.
In Wahrheit ist die Begründerin der berühmten Wachsfigurenkabinette
in Straßburg geboren. Marie Grosholtz ist die Tochter eines Henkers –
und als solche durfte sie wiederum nur den Sohn eines Henkers
heiraten. Doch ihr Lebensweg verläuft anders als vorgesehen, sie
entkommt diesem Leben: Ihr Vater stirbt schon vor ihrer Geburt, und
so wird die Mutter Haushälterin bei Philippe Curtius in Bern. Dieser
Arzt ist auf die Anfertigung von anatomischen Wachsmodellen
spezialisiert. Als er Maries Talent erkennt, lehrt er sie seine
Fähigkeiten. Das ist die Initialzündung für das außergewöhnliche
Leben der späteren Madame Tussaud. Als sich Philippe Curtius in Paris
niederlässt, gehen Marie und ihre Mutter mit ihm. Später, in den
Wirren der Französischen Revolution, zieht Marie nach Großbritannien.
Dort tingelt sie mit ihren Wachsfiguren von einem Ort zum nächsten.
Doch sie ist keine einfache Schaustellerin. Marie legt Wert auf
Qualität und präsentiert ihre Figuren in gediegenem Rahmen. Auch auf
Marketing versteht sich die junge Frau bereits: Sie erstellt
Ausstellungskataloge, die etwa 80 Seiten umfassen. Eines ihrer
Markenzeichen ist die „Chamber of Horrors“, wo etwa die
guillotinierten Revolutionäre der Französischen Revolution gezeigt
werden, aber auch Mörder und andere Verbrecher.
Berühmte Persönlichkeiten ihrer Zeit sind von den penibel gestalteten
Wachsfiguren begeistert. Selbst Queen Victoria stimmt zu, sich von
Madame Tussaud als Wachsfigur präsentieren zu lassen. Und welche
Werbung könnte besser sein für einen aufstrebenden Betrieb als eine
Königin? Madame Tussaud, Unternehmerin der ersten Stunde, wird 88
Jahre alt. Ihre persönlichen Memoiren sind zwar geschönt, doch das
Leben der klugen, begabten Frau ist nichtsdestotrotz faszinierend.
„Universum History“ beleuchtet das Leben von Madame Tussaud, dem
Mädchen aus Straßburg, das zur Institution geworden ist.
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