- 19.05.2021, 08:30:01
- /
- OTS0020
Greenpeace-Studie: OMV muss radikalen Kurswechsel einlegen um ökologisches und wirtschaftliches Desaster zu vermeiden
Umweltschutzorganisation warnt: “Business-as-usual” Strategie könnte 100% des Eigenkapitals und 22% des Fremdkapitals der OMV vernichten
Utl.: Umweltschutzorganisation warnt: “Business-as-usual” Strategie
könnte 100% des Eigenkapitals und 22% des Fremdkapitals der
OMV vernichten =
Wien (OTS) - Anlässlich der aktuellen Debatte rund um die
Neubesetzung des OMV Vorstandschefs veröffentlicht Greenpeace
zusammen mit den Marktszenarien-Experten von Profundo eine umfassende
30 Seiten starke Analyse der aktuellen Strategie der OMV. Darin wird
die Geschäftsstrategie auf ihre Kompatibilität mit den Pariser
Klimazielen geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd- der Konzern
verfolgt derzeit keine paris-konforme Strategie. Mehr noch: Die
“Business-as-usual” Strategie des Konzerns könnte 100% des
Eigenkapitals sowie 22% des Fremdkapitals der OMV vernichten.
Internationale Klimaschutzgesetze und eine künftige CO2-Bepreisung
werden dem Geschäftsmodell und damit dem Konzernergebnis in den
kommenden Jahren massiv zusetzen. Die OMV bleibt jedoch mit der
aktuellen Strategie auch in Zukunft stark von Öl und Gas abhängig.
Zudem ist ein weiterer Ausbau des Downstream-Bereichs geplant, also
ein Anstieg in der Verarbeitung von Öl und Gas. Aktuell fließen
außerdem noch rund 60% (Stand 2020) der Investitionen in den
Upstream-Bereich und damit in die Öl- und Gasförderung. Greenpeace
fordert ein rasches Umdenken im Konzern. Beim Führungswechsel weg von
Öl-Mann Rainer Seele muss eine zukunftsorientierte Führungskraft die
OMV sicher in eine 1,5-Grad-Welt navigieren, anstatt den
teilstaatlichen Konzern an die Wand zu fahren.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden:
http://act.gp/GP-OMV-Profundo2021
Die Studie, die das Profundo-Institut im Auftrag von Greenpeace
durchgeführt hat, wirft einen kritischen Blick auf die Konzernbilanz.
Dabei werden auch die Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte, sowie
Strategiepapiere des Unternehmens berücksichtigt.
Einer der Studienautoren, Gerard Rijk, führt aus: “Über weite
Strecken werden die Eigenkapitalrisiken der OMV - bezogen auf
Stranded Assets, zukünftige Regulierungen und Reputation - stark
unterschätzt. Die Gefahr, die von einem veralteten Öl- und
Gasgeschäftsmodell in einer 1,5 Grad Welt ausgeht, wird dabei
großteils negiert. Sinkende Nachfrage und steigende CO2-Preise werden
die Geschäftsfelder zunehmend unwirtschaftlich machen. Jüngste und
geplante Investitionen in nicht-fossile Aktivitäten fallen nur sehr
gering aus und es fehlt ein Fahrplan zu Netto-Null-Emissionen in
2040/50.”
Die Folgen dieser Analyse sind für Jasmin Duregger, Klima- und
Energieexpertin bei Greenpeace Österreich, klar: “Die heute
präsentierte Analyse zeigt, dass ein Strategiewechsel der OMV bitter
nötig ist. Ein Festhalten an der jetzigen business-as-usual Strategie
stellt ein hohes ökologisches, aber auch ein enormes wirtschaftliches
Risiko für den teil-staatlichen Konzern dar. Die kommende
Geschäftsführung der OMV ist gefordert, die Zeichen der Zeit zu
erkennen und den Pariser Klimavertrag ernst zu nehmen. Die OMV muss
jetzt schnellstmöglich auf einen wirtschaftlich und ökologisch
nachhaltigen Pfad geführt werden.”
Die Analyse von Profundo gibt auch einen Ausblick, wie eine neue
Geschäftsstrategie der OMV paris-konform ausgerichtet werden und
dadurch mittelfristig zu einer Wertsteigerung von 19,5 Milliarden
Euro beitragen kann. “Die OMV muss den fossilen Energieträgern Öl und
Gas schrittweise den Rücken kehren. Alle zukünftigen Investitionen
müssen in erneuerbare Geschäftszweige wie Tiefengeothermie,
Offshore-Windkraft oder Kreislaufwirtschaft fließen. Nur so lässt
sich ein wirtschaftliches und ökologisches Desaster vermeiden und ein
echter Beitrag zum Klimaschutz leisten” appelliert Duregger.
LINK zur Studie: http://act.gp/GP-OMV-Profundo2021
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP






