Klar, frisch, wohlschmeckend: Bestnoten für Österreichs Trinkwasserversorgung
ÖVGW präsentiert Umfrageergebnisse zum österreichischen Trinkwasser und zur Trinkwasserversorgung aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten.
Wien (OTS) -
- Über 90 % beurteilen die Qualität des heimischen Trinkwassers mit sehr gut oder gut
- 60 % der Befragten sind mit den Leistungen ihres Wasserversorgers sehr zufrieden
- Nutzung von Trinkwasser steigt: Im Durchschnitt werden täglich 2,1 Liter Trinkwasser aus der Leitung getrunken; nur 5 % der Befragten geben an, überwiegend abgefülltes Wasser zu trinken
- Rund ein Drittel der Befragten macht sich im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen Gedanken um die Qualität der Trinkwasserversorgung. Konsumentinnen und Konsumenten wünschen sich noch mehr Information zu ihrem Trinkwasser
Klar, frisch, wohlschmeckend und von hoher Qualität
So beschreiben die Befragten der ÖVGW Konsumentenumfrage 2021 das österreichische Trinkwasser. Kurz gesagt: Die Österreicherinnen und Österreicher sind mit ihrem Trinkwasser sehr zufrieden. 92 % der insgesamt 1.000 Befragten beurteilen die Trinkwasserqualität mit sehr gut oder gut (Mittelwert 1,4). Die Zufriedenheit mit der kostbaren Ressource liegt in Österreich damit auf einem konstant hohen Niveau (Mittelwert 2017: 1,5).
Gleichzeitig gibt es aber auch ein hohes Bewusstsein darüber, dass die Qualität des Trinkwassers und der Versorgung keine Selbstverständlichkeit sind: Grundwasserschutz ist der Bevölkerung ein großes Anliegen.
Vertrauen in Trinkwasserversorger weiter gestiegen
„Es freut uns ganz besonders, dass das Vertrauen in die rund 5.500 österreichischen Trinkwasserversorger konstant steigt
“, sagt ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher im Wasserfach Wolfgang Nöstlinger. 59 % der Befragten haben großes Vertrauen in die Aussagen ihrer Versorger zur Trinkwasserqualität. Das sind um 6 % mehr als noch 2017. Ähnlich hohes Vertrauen genießen Städte bzw. Gemeinden, Konsumentenschutzorganisationen sowie Forschungseinrichtungen wie etwa Universitäten.
Die generelle Leistung der Trinkwasserversorger wird wie auch schon bei der letzten Umfrage 2017 mit sehr gut (Mittelwert 1,5) bewertet. „Die Versorgungsunternehmen werden als sehr verantwortungsbewusst und verlässlich empfunden. Ihr Service kommt bei der Bevölkerung gut an
“, ergänzt Wolfgang Nöstlinger. 63 % der Befragten geben etwa an, dass eventuelle Probleme sehr schnell behoben wurden.
Wer Trinkwasser konsumiert, leistet Beitrag zum Klimaschutz
Rund 2 Liter Trinkwasser aus der Leitung trinken die Österreicherinnen und Österreicher täglich. Weit über die Hälfte der Befragten (63 %) gibt an, fast nur Trinkwasser aus der Leitung und kein abgefülltes Wasser zu trinken. Damit nutzen sie nicht nur eine vorhandene Ressource höchster Qualität, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit, da energie- und ressourcenintensive Verpackungen und Transporte entfallen. Das Preis-Leistungsverhältnis für Trinkwasser empfinden 70 % als sehr angemessen oder angemessen.
Zukünftige Herausforderungen der Trinkwasserversorgung
Rund ein Drittel der Befragten macht sich manchmal Gedanken um die Qualität des Trinkwassers. „Diese Sorgen nimmt die ÖVGW sehr ernst. Trinkwasser ist ein öffentliches Gut, dessen Qualität und Verfügbarkeit oft als selbstverständlich angesehen wird. Zwar ist die kostbare Ressource hierzulande nicht knapp, doch damit sie auch den nächsten Generationen in dieser hohen Qualität zur Verfügung steht, muss Österreich gut auf seinen Trinkwasserschatz achten
“, so Wolfgang Nöstlinger. Zukünftige Herausforderungen wie der Klimawandel mit Hitzeperioden und geänderten Niederschlagsverteilungen, Pestizid- und Nitratbelastungen durch intensive Landwirtschaft oder die Verschmutzung mit Spurenstoffen wie z.B. Mikroplastik rücken die Qualität und den Schutz dieser Ressource weiter in den Fokus.
Grundwasserschutz ist zentrales Anliegen
Über die Hälfte der Befragten hat Bedenken, dass die Trinkwasserqualität oder -versorgung durch Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung in Zukunft schlechter werden könnte. Auch die Gefährdung der Trinkwasserversorgung aus der Leitung durch eine Krise wie etwa eine Pandemie oder ein Black-Out sehen 55 % der Befragten als möglich an. 95 % ist der Schutz von Quell- und Grundwasser sehr wichtig und rund ein Drittel denkt, dass hier von öffentlichen Stellen noch nicht genug getan wird. „Im Sinne der Konsumentinnen und Konsumenten setzen wir uns bei nationalen und internationalen Gesetzgebern daher klar für den Grundwasserschutz und die Versorgungssicherung mit hochqualitativem Trinkwasser ein
“, sagt Wolfgang Nöstlinger.
Eine solche Versorgungssicherung erfordert Investitionen in die Zukunft. 2020 wurden 233 Trinkwasserprojekte mit insgesamt 19 Mio. € Bundesförderung genehmigt, die Investitionen von 120 Mio. € auslösten. Mit der Förderung können Leitungen, Wasserspeicher, Quellen usw. saniert oder neu errichtet, sowie digitale Leitungsinformationssystemen erstellt werden. Vor dem Hintergrund von Wasserknappheit und Dürre fordert die ÖVGW im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) außerdem eine verbindliche Vorrangregelung für das Trinkwasser vor anderen Nutzungen. Und auch für die Verankerung des Schutzes der Grundwasserqualität im NGP setzt sie sich ein.
Mehr Information für mehr Vertrauen
Mit der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie wurde ein Standard geschaffen, der wesentlich zum Schutz der Gesundheit von Konsumentinnen und Konsumenten und zur besseren Information rund ums Trinkwasser beitragen wird. Um diese Informationen richtig bewerten und einordnen zu können, setzt sich die ÖVGW für eine weitere Aufklärung der Bevölkerung über die Trinkwasserqualität und die entscheidenden Zukunftsthemen ein. „Mehr Information und Transparenz für die Bevölkerung stärkt das Vertrauen in die Qualität des Trinkwassers, aber auch das Bewusstsein für den Wert der kostbaren Ressource
“, betont Wolfgang Nöstlinger. Etwas über die Hälfte der Befragten gibt an, sich gut über ihr Leitungswasser informiert zu fühlen. Konkret wünschen sich die Befragten etwa mehr Informationen zu Qualität/Sauberkeit (94 %), Schadstoffen (92 %), Herkunft (81 %) und Inhaltsstoffen (73 %).
Die Umfrage ergab zudem, dass sich die Konsumentinnen und Konsumenten mehr Dialogorientiertheit von ihren Trinkwasserversorgern wünschen. Die ÖVGW sieht dies als klaren Auftrag, das Informationsangebot und den Dialog weiter auszubauen. So wird jährlich ein TRINK’WASSERTAG (18. Juni 2021) organisiert und in der Österreichischen Trinkwasserdatenbank auf trinkwasserinfo.at sind jederzeit die Daten zur Trinkwasserqualität im jeweiligen Versorgungsgebiet abrufbar.
Das Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Information und Dialog, die Bedenken über eine gesicherte Daseinsvorsorge, sind für die österreichischen Trinkwasserversorger auch eine wichtige Chance: Mit einer gemeinsamen starken Stimme kann das Bewusstsein für die zukünftigen Herausforderungen weiter gestärkt werden.
Details zur Umfrage
Stichprobengröße: 1.000 Interviews
Methode: CATI (Computerunterstützte Telefoninterviews)
Durchführungszeitraum: April/Mai 2021
Die ÖVGW
Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasser-Versorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.
Rückfragen & Kontakt:
Rückfragehinweis:
Mag. Michaela Jungbauer
ÖVGW I www.ovgw.at
jungbauer@ovgw.at
+43 (0)1 513 15 88-34