Wien (OTS) - In der Corona-Krise scheint Land in Sicht und jetzt wird
Österreich die Rettung des Klimas wieder verstärkt beschäftigen. Dazu
war Leonore Gewessler, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie,
Mobilität, Innovation und Technologie, heute zu Gast in Ö3-Frühstück
bei mir“: „Österreich ist auf klimapolitischer Aufholjagd. Wir bauen
unser Land um. 2030 haben wir 100 Prozent Ökostrom, ein günstiges
Klimaticket, gut gedämmte Häuser,“ so Gewessler. Das Pfandsystem für
Plastikflaschen und Aludosen sieht sie bald in der Realisierung:
„Jetzt machen wir eine Runde Pilot-Projekte, um zu schauen, gibt es
im Handling noch Themen, um wirklich alle Praxisfragen abzuholen. Wir
starten diese Pilotprojekte noch 2021 und machen das dieses Jahr
fertig.“
Auch das große Polit-Thema dieser Woche, die Ermittlungen der
Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft gegen Bundeskanzler
Sebastian Kurz wegen des Verdachts der Falschaussage im
Ibiza-U-Ausschuss, waren Thema in Ö3-Frühstück bei mir“. Ob die
Grünpolitikerin Kurz im Fall einer Anklage für rücktrittsreif
ansieht? Leonore Gewessler im Gespräch mit Claudia Stöckl auf Ö3:
„Ich meine, dass jetzt die Zeit ist für gute Ermittlungen und die
nächsten Schritte in diesem Verfahren. Weil, was trotz aller
Aufregung bleibt, ist, dass wir in einem Land leben, in dem die
Justiz unabhängig ermitteln kann und zwar unabhängig davon, wer
gerade betroffen ist. Wo eine Justizministerin Alma Zadic dafür
gerade steht, dass Ermittlungen unabhängig zu Ende geführt werden
können.“
Wie die Ministerin das Klima in der Koalition derzeit sieht? „Also
natürlich gibt es Zeiten, die sind unkomplizierter und es gibt
Zeiten, die sind anstrengender. Jetzt ist gerade eine Zeit, wo sehr
viel Wind von allen Seiten bläst. Aber es geht einfach darum
konsequent und hartnäckig in allen Bereichen, für die man als
Bundesregierung verantwortlich ist, zu arbeiten. Und das passiert.“
Ob sie sich vorstellen könnte nach den vielen Vorfällen der letzten
Wochen - von Chatprotokollen bis jetzt zur ‚Causa Kurz‘ - dass die
Grünen die Koalition platzen lassen? „Wir kämpfen jeden Tag hart
darum, dass sich die Dinge in eine positive Richtung entwickeln.
Solange das passiert und solange das auch möglich ist, solange ist es
auf jeden Fall gut, wenn die Grünen in der Regierung sind, weil wir
einfach einen Unterschied machen. Gerade in so Situationen wie jetzt,
glaube ich, merkt man den Unterschied, wenn Verfahren geführt werden
und nicht erschlagen. Wenn die Justiz ermitteln kann, unabhängig von
politischer Einflussnahme,“ so die Ministerin.
Die 43-jährige Steirerin, die sich sonst privat meist sehr bedeckt
zeigt, hat zum Ö3-„Frühstück bei mir“ in ihre 80m2 Dachwohnung nach
Wien-Ottakring geladen, im Grün-Check schneidet sie gut ab: Gewessler
bezieht Öko-Strom, heizt mit Fernwärme, trennt Müll - nur die Banane
am Frühstückstisch sieht sie als „Alltags-Kompromiss“: „Die esse ich
statt Schokolade, wenn ich Lust auf Süßes habe. Niemand ist perfekt
und das ist auch nicht der Anspruch.“ Auch über das Kennenlernen
ihres Mannes Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie und
Umweltagentur des Landes Niederösterreich, mit dem sie seit sieben
Jahren verheiratet ist, bekennt die Klimaschutz-Ministerin freimütig:
„Meinen Mann habe ich im Flugzeug kennengelernt, er ist neben mir
gesessen.“ 2013, auf dem Weg nach Brüssel, wo sie damals arbeitete.
„Ich habe vor allem die Erinnerung daran, dass wir es sehr lustig
gehabt haben. Er ist ein großartiger Mann und ein großartiger Teil
meines Lebens. Für mich war schnell klar, dass das bleibt.“
Das ganze Ö3-Interview gibt es online: http://oe3.orf.at
Fotos vom Ö3-Frühstück bei mir (Quelle: Hitradio Ö3/Martin Krachler):
https://cloud.orf.at/index.php/s/i8rW7ZaHcipTJT7
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