- 12.05.2021, 06:00:01
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Greenpeace-Test: Hälfte der konventionellen Marillenmarmeladen mit Pestiziden belastet
Bio-Produkte frei von Rückständen – Greenpeace fordert mehr Bio und eine Verbesserung der Herkunftskennzeichnung
Utl.: Bio-Produkte frei von Rückständen – Greenpeace fordert mehr
Bio und eine Verbesserung der Herkunftskennzeichnung =
Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat zwölf
verschiedene Marillenmarmeladen bekannter Marken wie etwa Darbo,
Staud’s und Ja! Natürlich im Labor auf Pestizide testen lassen. Das
Ergebnis spricht klar für Bio: Während alle vier Bio-Produkte
unbelastet waren, fanden sich in der Hälfte der konventionellen
Marmeladen Rückstände von Pilzgiften. Zwar wurde der gesetzliche
Grenzwert für diese Pestizide nicht überschritten, doch werden die
Stoffe von Greenpeace auf einer schwarzen Liste geführt. Der Grund:
Die Pestizide gelten teilweise als vermutlich krebserregend, sind für
Wasserorganismen hochtoxisch und für manche Nutzinsekten gefährlich.
Auch in Sachen Herkunftskennzeichnung der Marille sieht die
Umweltschutzorganisation noch Handlungsbedarf, denn hier werden die
KonsumentInnen weitgehend im Dunkeln gelassen. Greenpeace fordert
daher nicht nur mehr Bio im Supermarktregal, sondern auch eine klare
gesetzliche Regelung bei der Kennzeichnung.
“Das süße Frühstück bekommt jetzt einen bitteren Beigeschmack.
Niemand möchte Pestizide im Essen, doch wie unser Test zeigt, ist das
bei der konventionellen Marmelade nicht ausgeschlossen”, sagt Natalie
Lehner, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich. Bei dem
von Greenpeace in Auftrag gegebenen Labor-Test wurden in vier von
acht konventionellen Marmeladen Pilzgifte nachgewiesen, die für
Mensch, Tier und Umwelt schädlich sein können. Bei den Pestiziden
handelt es sich um Captan, Boscalid und Fludioxonil. Diese Pestizide
werden in der konventionellen Landwirtschaft zur Bekämpfung von
Pilzkrankheiten eingesetzt. Captan gilt etwa als vermutlich
krebserregend. Betroffen waren die vier konventionellen Produkte
Bonne Maman Compote Bonne Maman Marille, Clever Marillen-Konfitüre
Extra fein passiert, Darbo Marille zuckerreduziert und Julius Meinl
die Feine Donau-Marille.
“Pestizide vergiften unsere Tiere und Pflanzen und schädigen den
Boden. Was es braucht, ist ein Ausbau der biologischen
Landwirtschaft”, betont Lehner. Dringenden Verbesserungsbedarf – auch
bei Bio-Produkten - sieht die Umweltschutzorganisation bei der
Kennzeichnung von Marillenmarmelade. Der Greenpeace-Marktcheck zeigt,
dass die KonsumentInnen in den Supermärkten nur in Ausnahmefälle
erkennen können, woher die Marillen – oder auch andere Zutaten im
Glas – stammen. Selbst bei den wenigen Produkten mit 100 Prozent
heimischen Früchten, steht die Herkunft der Marillen nicht immer am
Etikett. Sogar bei den Bio-Produkten, die insgesamt 18 Prozent des
Sortiments ausmachen, ist das Herkunftsland nicht immer klar
erkenntlich. Hier steht meistens “EU” oder “EU/Nicht-EU” als Herkunft
auf der Verpackung. “Wir brauchen nicht nur mehr Bio im Regal,
sondern auch eine klare Herkunftskennzeichnung. Nur so ist es den
Konsumentinnen und Konsumenten möglich zu Produkten zu greifen, die
in Österreich produziert und ohne Gifte am Acker auskommen”, sagt
Lehner. Die größte Auswahl an Bio-Produkten gibt es derzeit bei der
Tiroler Supermarktkette MPreis, die Platz 1 beim aktuellen
Greenpeace-Marktcheck belegt.
Alle Unterlagen zum Test “Marillenmarmelade” unter:
https://bit.ly/3fynoD1
Bildmaterial finden Sie unter: https://bit.ly/2QOlQuo
Die Fotos stehen unter Angabe der Foto-Credits (© Mitja Kobal /
Greenpeace) kostenlos zur Verfügung.
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