Grüne Wien/Stark, Sequenz: Parpickerl-Ausweitung erzeugt mehr Verkehr innerhalb der Bezirke
Wien (OTS) - „Wenn des Parkpickerl in der derzeitigen Form einfach auf die großen Flächenbezirke ausgeweitet wird, dann fördert das den Binnenverkehr innerhalb dieser Bezirke und steht damit ganz im Gegensatz zu den Klimaschutzzielen der Stadt“, so die Mobilitätssprecher*innen der Grünen Wien, Kilian Stark und Heidi Sequenz.
„Das alte Parkpickerl wurde für die City gemacht und nicht für die 34 mal so große Donaustadt. Die Übernahme des alten Parkpickerl-Modells auf die großen Flächenbezirke zeigt die Schwächen auf und zementiert sie für die Zukunft ein. Das, was in der City oder in der kleinen Josefstadt gut funktioniert, lässt sich nicht auf die 100 Quadratkilometer große Donaustadt übertragen“, so Stark.
Innerhalb des Bezirks werden mehr Menschen mit dem Auto zur U-Bahn fahren, weil sie nun wieder leichter einen freien Parkplatz bekommen. Den besonders belasteten Anrainer*innen dort wird also nicht geholfen. Das bringt im Gegensatz zum Zonenmodell mehr Abgas- und CO2-Emissionen, weniger Verkehrssicherheit und weniger Platz.
„Das, was gestern präsentiert wurde, ist keine Reform der Parkraumbewirtschaftung. Das alte Modell ist sehr unflexibel und ermöglicht viel weniger Lenkungseffekte für die Verkehrsreduktion“, so Sequenz.
Unter der Grünen Regierungsbeteiligung gab es bereits eine Einigung aller Parteien (außer FPÖ) über eine neue, reformierte Parkraumbewirtschaftung. Zentraler Punkt war eine effektivere Verkehrslenkung und eine Senkung des Autoverkehrs mit Hilfe eines Zonenmodells mit unterschiedlichen Kurzpark-Tarifen (von Innen nach Außen günstiger). „Darüber waren sich alle einig, auch SPÖ und Neos. Heute wollen sie nichts mehr davon wissen und verstecken sich hinter dem Vorwand rechtlicher Schwierigkeiten. Dabei zeigt Graz seit Jahren, dass es geht“, kritisiert Stark.
„Mit der gestern präsentierten Ausweitung kann man nicht mehr von einen Parkpickerl, sondern nur von 23 Bezirkspickerln sprechen“, kritisiert Sequenz. Rot/Pink widerspricht damit nicht nur dem eigenen Koalitionsabkommen sondern ignoriert auch die Wissenschaft: Die Erfahrung aus der Parkpickerl-Ausweitung in Favoriten zeigt, dass 51% der geparkten Autos mit Wiener Kennzeichen nicht im Wohnumfeld, sondern in größerem Abstand parken, was den Binnenverkehr des Bezirks deutlich erhöht. Auch eine Studie der Stadt Wien zum Parkpickerl für Liesing empfiehlt kleinere Parkpickerl-Zonen als den ganzen Bezirk, da sonst der Binnenverkehr (vom Stadtrand etwa zur Ubahn, oder Schnellbahn) zunehmen würde. „Jetzt agiert die Stadt Wien gegen Ihre eigene, hausinterne Expertise“, so Stark.
„Die NEOS fallen um und geben sich jetzt mit weniger als im Regierungsprogramm festgehalten ist, zufrieden und legitimieren damit die rückschrittliche Verkehrspolitik der SPÖ-Bezirkskaiser“, schließen Sequenz und Stark.
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