- 23.04.2021, 09:35:24
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Greenpeace: Biden-Klimagipfel zwischen Anspruch und Wirklichkeit gefangen
Ziele sind Schritt in die richtige Richtung aber verfehlen 1,5 Grad-Ziel bei Weitem - konkrete Maßnahmen fehlen
Utl.: Ziele sind Schritt in die richtige Richtung aber verfehlen 1,5
Grad-Ziel bei Weitem - konkrete Maßnahmen fehlen =
Washington/Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht
positive Ansätze in den Ankündigungen des internationalen
Klimagipfels, vermisst aber notwendige weitreichende und konkrete
Maßnahmen in der Bekämpfung der Klimakatastrophe. Trotz einer Reihe
von Ankündigungen haben es die weltweit größten Verschmutzer beim
Klimagipfel von US Präsident Joe Biden verabsäumt, die Welt auf
Klimakurs zu bringen. Selbst mit neuen nationalen Klimazielen der
USA, Großbritanniens, Kanadas und Japans fehlt nach wie vor ein
klarer und solider Pfad zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels des
rechtsverbindlichen Pariser Abkommens. Teilweise stehen die
Klimaziele mit der Vergabe von immer neuen Öl- und Gaslizenzen,
Flughafenausbauten und Subventionen für fossile Energie in krassem
Widerspruch zur tatsächlichen Politik. Greenpeace fordert eine
deutliche Nachbesserung der Ziele, um diese in Einklang mit dem
Pariser Abkommen zu bringen, sowie eine radikale und sofortige Abkehr
vom Ausbau fossiler Energie.
“Die Regierungen zeigen im Umgang mit der Klimakrise, dass sie fähig,
aber nicht willens sind, wirkliche Lösungen umzusetzen, um die Natur-
und Klimakatastrophe zu verhindern. Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser
Klimaabkommens ist so schlichtweg nicht erreichbar”, sagt dazu Adam
Pawloff, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich. “Die
Staats- und Regierungschefs haben sich scheinbar entschlossen, den
Planeten und ihre Bürgerinnen und Bürger im Stich zu lassen, indem
sie das rechtsverbindliche Pariser Abkommen nicht einhalten. Es
braucht dringend einen gerechten und grünen Übergang weg von fossilen
Brennstoffen, bei dem die Natur - als unsere wichtigste Verteidigung
gegen die Klimakrise - geschützt und wiederhergestellt werden muss”,
so Pawloff.
Das Ziel von minus 78 Prozent von Großbritannien mutet sehr
ambitioniert an. Der geplante Ausbau von Flughäfen, die Vergabe von
neuen Öl- und Gaslizenzen in der Nordsee und der Bau neuer Kohleminen
zeigt aber die mangelnde Ernsthaftigkeit, mit der der Natur- und
Klimakatastrophe begegnet wird. Die USA haben ihr Klimaziel von
ursprünglich 25 Prozent Emissionsreduktion auf 50 Prozent erhöht und
mit der Einstampfung von großen Öl-Pipelines einige wichtige Zeichen
gesetzt. Sie sind damit allerdings noch immer weit von den für die
Erreichung des 1,5-Grad Ziels erforderlichen minus 70 Prozent
entfernt. China hat beim Gipfel zwar angekündigt, die Verbrennung von
Kohle deutlich zu senken, lässt aber mit konkreten Klimazielen noch
auf sich warten. Die Ankündigung von Brasiliens Präsident Bolsonaro,
die illegale Amazonas-Abholzung erst 2030 zu beenden, ist für das
Weltklima eine absolute Katastrophe.
Greenpeace fordert vor diesem Hintergrund eine Verstärkung und
Konkretisierung der Anstrengungen im Klimaschutz. “Mit diesen
Maßnahmen schaffen die Regierungen Fakten im Kampf gegen die
Klimakrise, die den Anforderungen bei weitem nicht gerecht werden.
Sie verschieben die wirklich weitreichenden Entscheidungen und Pläne
wieder einmal in die Zukunft und gefährden damit alle Ziele, die sie
sich vor 5 Jahren in Paris selbst gesteckt haben”, sagt Pawloff.
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