• 22.04.2021, 06:00:01
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OMV-Spionageskandal: Internationale Berichte enthüllen neue Details zur Überwachung von Greenpeace und Fridays for Future durch Ölkonzern

Öffentlich-rechtlicher neuseeländischer Rundfunk deckt systematische Observierung, Infiltration und Behinderung friedlicher Protestaktionen von Klimaaktivist*innen auf

Utl.: Öffentlich-rechtlicher neuseeländischer Rundfunk deckt
systematische Observierung, Infiltration und Behinderung
friedlicher Protestaktionen von Klimaaktivist*innen auf =

Wien/Wellington (OTS) - Wie der öffentlich-rechtliche neuseeländische
Sender “Radio New Zealand” (RNZ) heute aufdeckte, arbeitet die OMV
neben dem bereits bekannten Überwachungsspezialisten Welund auch mit
dem höchst fragwürdigen Spionageunternehmen “Thompson and Clark”
zusammen. Der mehr als zwei Jahre lang recherchierte
Investigativbericht (https://bit.ly/3tESVHX) zeigt auf, wie Thompson
and Clark friedliche Protestaktionen von Greenpeace, Extinction
Rebellion und Schulstreiks von School Strike 4 Climate, dem
neuseeländischen Pendant zu Fridays For Future, systematisch
ausspionierte, infiltrierte und unter anderem durch Sicherheitsleute
untergrub. Der österreichische Ölkonzern OMV unter der Leitung von
CEO Rainer Seele war in den Jahren 2019 und 2020 der größter Kunde
des Spionageunternehmen im Ölbereich. Zu den beschriebenen Aktionen
der Spionageprofis gegen Umweltschützer*innen zählt eine Reihe gut
dokumentierter friedlicher Protestaktionen von Schulkindern genauso
wie von Seniorinnen und Senioren in Neuseeland. Darüber hinaus
zitiert das öffentlich-rechtliche Medium Umweltschützer*innen, die
von der Beobachtung ihrer Privathäuser berichteten. Greenpeace und
Fridays For Future fordern den zuständigen Finanzminister Gernot
Blümel auf, die Führungsriege des österreichischen Ölkonzerns in die
Pflicht zu nehmen, für die Offenlegung aller Verträge mit
Spionagefirmen zu sorgen.

“Die OMV überwacht offenbar systematisch Klimaschützerinnen und
Klimaschützer und schreckt auch nicht davor zurück, Schulkinder
auszuspionieren. Erst letzte Woche wurden in Österreich schwere
Vorwürfe gegen die OMV erhoben. Heute liegen die nächsten Details
über die Zusammenarbeit der OMV mit Spionageprofis in Neuseeland vor.
Rainer Seele ist als CEO eines österreichischen Konzerns nicht mehr
tragbar und muss zurücktreten”, fordert Greenpeace-Geschäftsführer
Alexander Egit. Auch die Aktivist*innen von Fridays For Future
Austria beharren auf öffentlicher Aufklärung der dubiosen
Vertragsbeziehungen der OMV mit Spionagefirmen: “Der neuerliche Fall
einer Überwachung von jungen Aktivist*innen in Neuseeland durch die
OMV ist erschütternd für uns. Das kann nicht mehr hinter
verschlossenen Türen geklärt werden. Im Sinne aller jungen Menschen,
die sich in Österreich, Neuseeland und weltweit für den Schutz des
Klimas einsetzen, braucht es endlich Transparenz und einen
öffentlichen Diskurs über solche schmutzigen Praktiken von der OMV,”
stellt Fridays For Future Aktivist Aaron Wölfling klar.

Zu den beschriebenen Überwachungsaktionen zählen die Proteste bei der
Anhörung der Umweltschutzbehörde in Dunedin zu
Offshore-Explorationsbohrungen der OMV im Juli 2019, Schulstreiks und
Greenpeace-Proteste vor den OMV-Büros in New Plymouth im Dezember
2019, Proteste gegen OMV-Bohrungen vor der Küste von Otago im Januar
2020 oder auch Proteste gegen OMV-Bohrungen im Maui-Feld vor Taranaki
im März/April 2020, an denen Greenpeace führend beteiligt war. Die
Operationen gegen die Umweltschützer*innen durch Thompson and Clark
wurden von ehemaligen Agenten des neuseeländischen Geheimdienstes
NZSIS geleitet. Wie RNZ in früheren Investigativstories aufgedeckt
hat, ist Thompson and Clark unter anderem berüchtigt für die
Überwachung von Sektenaussteiger*innen im Auftrag der dubiosen Sekte
“Exclusive Brethren” sowie von Opfern des Christchurch-Erdbebens im
Auftrag von Versicherungen (https://bit.ly/3sJNi9P). Auch steht
Thompson and Clark in Verdacht, die Aktivist*innen der
Umweltschutzorganisation Greenpeace in Neuseeland jahrelang mittels
Verfolgung von Mitarbeiter*innen und GPS-Peilsendern an
Greenpeace-Autos ausspioniert zu haben. Regierungsbehörden in
Neuseeland ist es nach einer umfassenden Untersuchung durch die
staatliche “State Services Commission” (SSC) verboten, mit Thompson
and Clark zusammenzuarbeiten (https://bit.ly/3sC65E5).

Erst vor einer Woche deckte ein Bericht des Magazins “Dossier” die
Zusammenarbeit der OMV mit der britischen Spionagefirma Welund
auf.(https://bit.ly/3ncxXOe) Greenpeace und Fridays For Future
Austria fordern nach den neuen Belegen für Überwachungsaufträge der
OMV unter CEO Rainer Seele den zuständigen Minister Gernot Blümel
auf, endlich Verantwortung für die Missstände im teilstaatlichen
Konzern zu übernehmen. Die Umweltschützer*innen beharren auf
vollständiger Transparenz und Offenlegung sämtlicher Verträge der OMV
mit Spionagefirmen sowie aller gesammelter Daten über Aktivist*innen.
Die Umweltschützer*innen sind sich einig, dass es nun politische
Konsequenzen braucht, um für lückenlose Transparenz zu sorgen: “Es
kann nicht sein, dass ein österreichisches Unternehmen Kinder sowie
Seniorinnen und Senioren ausspioniert, die unser Klima schützen
wollen. Der zuständige Minister Gernot Blümel steht nicht nur der
österreichischen Zivilgesellschaft in der Schuld, auch international
sorgen die Überwachungstaktiken der OMV für Aufruhr. Blümel und die
Staatsholding ÖBAG müssen endlich hart durchgreifen und für
öffentliche Aufklärung sorgen. Eine Offenlegung der OMV-Verträge mit
Spionagefirmen ist jetzt ein absolutes Muss. Der Überwachung muss ein
Ende bereitet werden” betonen die Umweltschützer*innen.

Eine detaillierte Recherche zur Überwachung von Umweltaktivist*innen
und dem aktuellen Fall der Zusammenarbeit der OMV mit dem
Investigativspezialisten Thompson and Clark sowie Welund finden Sie
hier: http://bit.ly/GPFactsheet_Investigativfirmen

Den zweiteiligen Bericht des öffentlich rechtlichen neuseeländischen
Radiosenders RNZ hier:
https://bit.ly/3epKpWP (zur Beziehung der OMV zu T&C)
https://bit.ly/3sJNi9P (zur Beziehung von T&C zu einer Sekte)

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