• 09.04.2021, 19:42:08
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  • OTS0167

„Gudi bleibt“: Demonstration gegen Schließung von Notquartier

Beschäftigte der Wiener Wohnungslosenhilfe treten erneut in den Streik

Wien (OTS) - 

Heute gingen in Wien hunderte Menschen auf die Straße, um gegen die geplante Schließung des  Favoritner Notquartiers „Gudi“ (Gudrunstraße) Ende April zu  protestieren. Basisarbeiter*innen und Klient*innen führten die Demo zum  Rathaus an und machten klar, dass sie weiterhin gegen die  Schließungspläne der Stadt kämpfen wollen. 

Obwohl der Fonds Soziales Wien wegen der anhaltenden Pandemie das Winterpaket  verlängerte, lässt er das Notquartier Gudrunstraße schließen, das seit  Jahren vom Arbeiter-Samariter-Bund betrieben wird. Die Kürzung der 75  Betten wird mit der geringen Auslastung in den wärmeren Monaten  begründet. Eine Behauptung, die nicht stimmt: „Wir sehen, dass die  Pandemie massive Folgen auf die Ärmsten hat. Mehr Menschen werden  derzeit obdachlos. Immer mehr Personen, die zu uns kommen, müssen wir  wegschicken“, erklärt Anna Riedl, eine Mitarbeiterin. Im Vergleich zu  anderen Notquartieren befindet sich die „Gudi“ zentral am Keplerplatz und ist fast 100-prozentig ausgelastet.

Riedl weiter: „Wir vermuten, dass die Schließung eine Antwort auf unsere  Bemühungen der letzten Monate ist.“ Seit Winterbeginn fordert die  Belegschaft bessere Unterkunfts- und Sicherheitsbedingungen für die  Klienten. Wie zu befürchten war, kam es Ende 2020 und Anfang 2021 zu  einem riesigen Corona-Cluster. 2/3 der Klienten und 1/8 des Personals  erkrankten. Die Beschäftigten sind am Ende ihrer Kräfte und verlangen  die Verbesserung ihrer prekären Arbeitsverhältnisse: „Wir wurden verbraucht, wie viele andere, die das System erhalten.“ Am 17.3. fand bereits ein 3-stündiger Warnstreik statt.
 
Sozial- und Gesundheitsstadtrat Hacker war heute eingeladen, mit den Betroffenen zu sprechen. In einem Offenen Brief (https://sommerpaket.noblogs.org/post/2021/04/08/625/) nahmen die Basisarbeiter*innen u.a. Stellung zu seinen  Facebook-Postings, sie würden die Klienten für eigene Interessen  instrumentalisieren. Stadtrat Hacker kam dieser Einladung nicht nach.

Fotos zur freien Verwendung https://we.tl/t-umllhNfvUP (Credits: Initiative „Gudi bleibt!“)

Rückfragen & Kontakt

Albert Schulz, +43 699 12628613
sommerpaket@riseup.net

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