- 06.04.2021, 13:24:05
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SPÖ zu StPO-Novelle: „Wäre Todesstoß für Korruptions-Bekämpfung – Entwurf zurückziehen!“
Leichtfried fordert Rücktritt von Pilnacek und Schmid – Yildirim: „Novelle ist ein Instrument der Vertuschung“
Utl.: Leichtfried fordert Rücktritt von Pilnacek und Schmid –
 Yildirim: „Novelle ist ein Instrument der Vertuschung“ =
Wien (OTS/SK) - Einen unmissverständlichen Appell richtete die SPÖ
 heute an die Grünen: „Zieht die Novelle zur Strafprozessordnung
 sofort zurück“, so der stv. Klubvorsitzende Jörg Leichtfried im
 Rahmen einer Pressekonferenz mit SPÖ-Justizsprecherin Selma Yildirim.
 Mit der Novelle der Strafprozessordnung, die nicht vom zuständigen
 Justizressort, sondern von Nehammers Innenministerium vorgelegt
 wurde, „soll Aufklärung verunmöglicht werden, wenn sich der
 Korruptionsverdacht gegen Beamte oder Minister richtet“, warnt
 Leichtfried. Die Novelle des Paragraphen 112 StPO ist für Yildirim
 „eher ein Instrument der Vertuschung als der Aufklärung“, zumal damit
 Hausdurchsuchungen bei Behörden massiv eingeschränkt werden sollen.
 „Die ÖVP will verhindern, dass ermittelt wird – und dass darüber
 berichtet wird“, so Leichtfried, der sich entsetzt über den türkisen
 „Angriff auf den Rechtsstaat und die Republik“ zeigt. ****
„Man kann sich vorstellen, was diese Novelle für die Aufklärung von
 Korruption bedeutet, wenn jetzt schon Laptops verschwinden und Handys
 geschreddert werden“, sagt Leichtfried, der namhafte
 Verfassungsexperten zitiert, die vor einem Todesstoß für Ermittlungen
 bei komplexen kriminellen Vorgängen in Behörden warnen.
 Augenscheinlich gehe es darum, die Korruptionsbekämpfung zu
 verhindern, „um türkise Netzwerke und Machenschaften zu schützen“, so
 Leichtfried, für den der Zeitpunkt angesichts der veröffentlichten
 Chats kein Zufall ist.
„Die Kontrollinstanzen funktionieren noch in diesem Staat“, sagt
 Yildirim, die die Bedeutung der Korruptionsbekämpfung für die
 liberale Demokratie hervorhebt. Zwar habe die Regierung vollmundig
 ein Anti-Korruptionspaket angekündigt, mit der aktuellen
 Gesetzesvorlage werden aber „Korruptionsbekämpfung und die Bekämpfung
 von Machtmissbrauch verunmöglicht“. Problematisch sei in diesem
 Zusammenhang auch die Etablierung türkiser Generalsekretäre in den
 Ministerien, die über enorme Macht verfügen.
Sektionschef Pilnacek und ÖBAG-Chef Schmid gehören zu diesem
 innersten Kreis der Kurz-ÖVP und sind Teil des türkisen Netzwerkes,
 dass sich in den letzten vier Jahren sehr stark ausgebreitet hat.
 „Beide fühlen sich zuerst der ÖVP und nicht der Republik
 verpflichtet. Für beide ist es Zeit zu gehen“, so Leichtfried, der
 festhält: „Wir müssen die Österreicherinnen und Österreicher vor
 dieser Clique schützen und nehmen nicht hin, dass der Rechtsstaat
 demontiert wird.“ (Schluss) ls/sc
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