• 31.03.2021, 07:50:01
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ÖAMTC-Test zeigt: Kopfstützen im Auto verbessern Sicherheit von Kindersitzen bei Heckaufprall (+Fotos, +Videos)

Test widerspricht Hersteller-Empfehlungen zur Demontage, Mobilitätsclub rät vor Kindersitzkauf zu Montageprobe im eigenen Fahrzeug

Utl.: Test widerspricht Hersteller-Empfehlungen zur Demontage,
Mobilitätsclub rät vor Kindersitzkauf zu Montageprobe im
eigenen Fahrzeug =

Wien (OTS) - Laut Info vieler Fahrzeughersteller soll vor dem Einbau
eines Kindersitzes die jeweilige Auto-Kopfstütze entfernt werden. Ein
ÖAMTC-Test zeigt nun, dass die montierte Kopfstütze die Sicherheit
für das Kind bei einem Heckaufprall erhöht. "Die vorhandene
Auto-Kopfstütze reduziert die Belastungen und verringert das
Verletzungsrisiko", so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Da sich die
negativen Auswirkungen auf den Sitzkomfort in Grenzen halten,
empfiehlt der Mobilitätsclub, die Kopfstützen vorzugsweise nicht
auszubauen. "Sollte die montierte Kopfstütze mit dem Kindersitz nicht
kompatibel sein, könnte man die Kopfstütze um 180 Grad verdreht
einbauen, wo das geht. Wichtig dabei ist, dass sie stabil montiert
ist", erklärt der ÖAMTC-Experte. Diese Empfehlungen gelten auch für
Miet-, Leih- und Sharing-Fahrzeuge. Auto- und Kindersitzhersteller
sollten die Test-Ergebnisse in ihren Anleitungen und der
Weiterentwicklung der Kindersicherungssysteme berücksichtigen.

Grund für den Test war, dass immer mehr Autos mit integrierten
Kopfstützen ausgestattet sind, gleichzeitig die Empfehlung vieler
Hersteller die Demontage der Kopfstütze vor dem Einbau des
Kindersitzes empfiehlt. Für den Test wurden zwei unterschiedliche
Dummies, entsprechend einem 6- und einem 10-jährigen Kind,
eingesetzt. Mit vier unterschiedlichen Kindersitzen bzw.
Sitzerhöhungen wurden Crashtests und Fahrversuche durchgeführt. Ein
Unfallszenario, bei dem ein anderes Fahrzeug mit 50 km/h ungebremst
auffährt, und Gefahrenbremsungen von 60 km/h auf 0 sowie
Ausweichmanöver zeigten Stärken und Schwächen der unterschiedlichen
Einbausituationen auf. "Die Test-Auswertungen zeigen, dass die
Auto-Kopfstütze eine abstützende Wirkung erzielt, die der Kindersitz
allein nicht bietet. So reduziert die Kopfstütze die auftretenden
Kräfte, also Beschleunigung, Zugkraft und Biegemoment, deutlich",
erklärt der ÖAMTC-Techniker.

Nachteilig wirkt sich die montierte Kopfstütze auf den Komfort aus,
da das Kind aufrechter sitzt und beim Einschlafen nach vorn kippen
kann. Bei Ausweichmanövern war aber keine Verschlechterung des
Seitenhalts erkennbar. "Für die Sicherheit ist es daher
wünschenswert, dass die Auto-Kopfstütze das vollflächige Aufliegen
des Kindersitzes an der Lehne nicht beeinträchtigt, sodass es weder
hinsichtlich der Sicherheit noch im Bereich des Komforts Nachteile
mit sich bringt", so Kerbl.

ÖAMTC-Tipps für Kauf und Einbau von Kindersitzen

* Vor dem Kauf eine Sitz- und Montageprobe mit dem eigenen Fahrzeug
und dem präferierten Kindersitz durchführen. Bei der Montageprobe das
Kopfteil der Sitzerhöhung testweise auch ganz ausfahren.

* Bedienungsanleitung des Fahrzeuges hinsichtlich der grundsätzlichen
Montagemöglichkeit von Kindersitzen prüfen. "Treten bei montierter
Kopfstütze erhebliche Einschränkungen auf, etwa weil der Kindersitz
deutlich zu aufrecht ist, das schlafende Kind nach vorn oder der
Kindersitz bei Kurvenfahrt zur Seite kippt, dann sollte man die
Auto-Kopfstütze um 180 Grad verdreht befestigen", erklärt der
ÖAMTC-Experte. Ist das nicht möglich, muss man im Einzelfall die
Kopfstütze ausbauen.

* Kindersitze mit Isofix-Verankerung bevorzugen und entsprechend im
Fahrzeug befestigen.

* Sicherheitsgurte durch Führungen des Kindersitzes fixieren und
straff anziehen, um die Sitzstabilität zu erhöhen.

* Verfügt das Fahrzeug über eine neigungsverstellbare Lehne, einen
Neigungswinkel des Oberkörpers von 30 Grad nach hinten anstreben.

* Auch bei Miet-, Leih- und Sharingfahrzeuge sollte man sich
ausreichend Zeit für die sichere Montage nehmen (inkl. Blick in die
Bedienungsanleitung).

Bei der Auswahl des passenden Kindersitzes und beim Einbau ins eigene
Auto helfen geschulte Experten an jedem ÖAMTC-Stützpunkt. Die
ÖAMTC-Mitarbeiter zeigen die korrekte Handhabe und übernehmen den
Einbau.

Aviso an die Redaktionen:
Fotos und Videomaterial zu dieser Aussendung sind unter
www.oeamtc.at/presse abrufbar.

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