• 25.03.2021, 10:39:07
  • /
  • OTS0086

Greenpeace: E-Autos verbrauchen um die Hälfte weniger Energie als Wasserstoff und Co und schaffen zusätzliche Jobs

Umweltschutzorganisation kritisiert offenen Brief der Autolobby zum Ende des Verbrennungsmotors scharf - Beitrag von E-Kraftstoffen zur Verkehrswende deutlich überschätzt

Utl.: Umweltschutzorganisation kritisiert offenen Brief der
Autolobby zum Ende des Verbrennungsmotors scharf - Beitrag von
E-Kraftstoffen zur Verkehrswende deutlich überschätzt =

Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert den
heute von Vertretern der Auto- und Agrarlobby veröffentlichen offenen
Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz scharf. Die Lobbyisten sprechen
sich darin gegen den Plan der Bundesregierung und acht weiterer
EU-Länder für ein klares Ausstiegsdatum für den Verkauf von Autos mit
Benzin- und Diesel-Motoren aus und verbreiten einmal mehr
unrealistische Versprechungen zum Potential sauberer Treibstoffe. Die
Vision angeblich klimafreundlicher Kraftstoffe wie Wasserstoff und
E-Diesel im Straßenverkehr einzusetzen werden leere Versprechungen
bleiben. Die Erzeugung der benötigten Mengen für den Straßenverkehr
würde im Vergleich zu E-Autos ein Vielfaches des benötigten Stroms
fressen. Nur mit einem klaren Datum für den Ausstieg aus dem
Verbrennungsmotor kann für die betroffenen Branchen und
Mitarbeiter*innen Klarheit geschaffen werden und ein Umstieg auf
klimafreundliche Produkte und in zukunftsfähige Jobs erfolgen.

“Die Klimawissenschaft ist eindeutig: der Verkehr ist das größte
Sorgenkind der Klimapolitik. Wollen wir die Pariser Klimaziele
erreichen, müssen wir bis 2028 aus dem Verbrennungsmotor aussteigen,”
macht Klara Schenk, Verkehrssprecherin bei Greenpeace klar und warnt
vor falschen Versprechungen der Industrie Lobbies: “Angeblich
nachhaltige Treibstoffe werden in absehbarer Zeit nicht in
effizienter Form in den benötigten Mengen verfügbar sein, um sie in
Autos zu verbrennen. E-Mobilität ist mindestens doppelt so
effizient.” Eine Studie des renommierten Wuppertal Instituts im
Auftrag von Greenpeace verglich erst kürzlich das Potential von
synthetischen Treibstoffen in der Verkehrswende und kommt eindeutig
zu dem Schluss, dass die Effizienz der alternativen Treibstoffe nicht
an einen elektrischen Antrieb von E-Autos herankommen wird. Das
E-Auto ist mindestens doppelt so effizient wie alle anderen
alternativen Antriebsformen.[1] Die Dringlichkeit hier aktiv zu
werden zeigt sich eindeutig in der Treibhausgasbilanz: Während die
Treibhausgasemissionen der meisten Sektoren EU-weit zumindest leicht
sinken, sind jene im Verkehrsbereich bis 2017 gegenüber 1990 um 28 %
gestiegen. EU-weit ist der Verkehr für fast ein Viertel aller
CO2-Emissionen verantwortlich.

Zudem drohen die vergangenheitsverhafteten Lobbybemühungen das
gewaltige Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenzial der
E-Mobilität, das erst Anfang des Jahres vom BMK im Zuge einer Studie
[2] aufgezeigt wurde, ungenutzt zu lassen. “Die Lobbyisten warnen vor
Jobverlusten, verschweigen aber, dass bei einem rechtzeitigen Umstieg
auf E-Mobilität sogar neue Jobs geschaffen würden. Sie sind es, die
die Zukunft ihrer Mitarbeiter*innen gefährden,” warnt Schenk. Statt
derzeit 34.400 direkt in der Automobil-Herstellung Beschäftigten
könnten es 2030 laut BMK knapp 42.000 Personen sein. Das ist ein
Beschäftigungsplus von rund 7.300 konkreten Arbeitsplätzen allein in
der Automobilbranche. “Nur ein klares Datum für den Ausstieg aus dem
Verbrennungsmotor ermöglicht den betroffenen Branchen, das gewaltige
Potenzial für nachhaltige Jobs zu nutzen. Wenn wir zudem Klimaschutz
ernst nehmen, muss dieses Datum 2028 lauten,“ stellt Schenk klar.

[1] http://act.gp/GPStudieEffizienz
[2] https://bit.ly/BMKJobpotentialEMob

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel