• 25.03.2021, 09:32:50
  • /
  • OTS0050

ÖAMTC: Auto und Smartphone – so schwierig sind Daten zu löschen (+ Grafik)

Datenbereinigung oft komplex und kaum selbsterklärend

Utl.: Datenbereinigung oft komplex und kaum selbsterklärend =

Wien (OTS) - Bei modernen Autos ist es fast schon zur
Selbstverständlichkeit geworden: Bevor man losfährt, wird eine
Verbindung zwischen Fahrzeug und Smartphone hergestellt. Das hat
Vorteile, z. B. kann man so gesetzeskonform telefonieren oder hat
Zugriff auf Musik-Streaming. "Bei allem Komfort sollte man sich
jedoch stets bewusst sein, dass man auf diese Weise private Daten –
beispielsweise Kontaktliste, Zugangsdaten zu Musikdiensten oder
Zieladressen für die Navigation – auf ein Drittsystem überträgt.
Diese Informationen werden zum Teil im Fahrzeug gespeichert, in
manchen Fällen sogar an den Hersteller übertragen", stellt
ÖAMTC-Techniker Friedrich Eppel klar. "Man sollte sich also gut
überlegen, ob es immer notwendig ist, die Konnektivität zu nutzen –
und wie man seine Daten wieder aus dem Fahrzeug entfernen kann."

Dass letzteres nicht immer einfach ist, zeigt eine stichprobenartige
Untersuchung des Mobilitätsclubs und seiner Partner: Im besten Fall
sind die Menüs im Fahrzeug selbsterklärend und es reichen wenige
Schritte, um die übertragenen Daten zu löschen – das ist
beispielsweise beim Opel Ampera-e der Fall. Oft muss man sich
hingegen tief durch die Menüs hangeln und benötigt entsprechend Zeit
und Geduld. Einige Modelle benötigen bis zu acht Schritte, um die
Adressbuch-Einträge im Auto zu löschen.

Mieten und Sharing – am besten kein Benutzerprofil anlegen

Ob und welche Daten im Fahrzeug verbleiben, hängt von verschiedenen
Faktoren ab – nicht zuletzt auch davon, welche Daten überhaupt
freigegeben wurden. "Wurde nur das Smartphone verbunden, reicht es in
der Regel, das eigene Telefon aus der Geräteliste des Autos zu
löschen", erklärt der ÖAMTC-Experte. Hat man hingegen viele
Einstellungen vorgenommen oder gar ein eigenes Nutzerprofil angelegt,
sollte man sicherheitshalber die Werkseinstellungen des
Auto-Infotainments wiederherstellen. "Aufgrund der Vielfalt der
Systeme und entsprechend unterschiedlicher Nutzerführung empfiehlt
sich dieser Schritt ohnehin, wenn man wirklich auf Nummer sicher
gehen will", so Eppel. "Noch besser ist es allerdings, in Miet- und
Sharing-Fahrzeugen überhaupt kein Nutzerprofil anzulegen."

Wie häufig eine Datenbereinigung notwendig ist, hängt von der Art der
Kfz-Nutzung ab. "Beim eigenen Auto wird das vor allem beim Verkauf,
also relativ selten, der Fall sein", hält Eppel fest. "Bei
Mietfahrzeugen muss man sich spätestens bei der endgültigen Rückgabe
Gedanken darüber machen, beim Sharing-Auto hingegen nach jeder
Fahrt." Diese beiden Fälle – also Miete und Sharing – sollte man
keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen: Löscht man die Daten
nicht, kann der Nachnutzer, je nach Fahrzeugmodell, unter Umständen
auf zuletzt genutzte bzw. gespeicherte Kontakt- und Navigationsdaten
zugreifen und erhält damit ungewollt Einblicke ins Privatleben des
Vormieters.

Mobilitätsclub fordert Transparenz – und klare Anleitungen

Von den Kfz-Herstellern fordert der Mobilitätsclub in diesem
Zusammenhang im Rahmen der FIA-Initiative "My Car my Data"
Transparenz – sowohl, was die gesammelten Daten als auch deren
Nutzung betrifft. Unabhängig davon sind aus Sicht des ÖAMTC klare,
leicht verständliche Anleitungen, wie beim Löschen vorzugehen ist,
ein Muss. "Sharing- und Mietwagenunternehmen sollten ihre Kunden
ebenfalls deutlich auf eventuell genutzte Daten hinweisen und
gegebenenfalls selbst dafür Sorge tragen, dass die Daten gelöscht
werden, bevor ein Auto erneut vermietet wird", hält Eppel
abschließend fest.

Infos zur Kampagne "My Car my Data" findet man unter
https://www.oeamtc.at/thema/verkehr/my-car-my-data-18126224

Aviso an die Redaktionen: Ein Symbolfoto und eine Übersicht der
untersuchten Fahrzeuge gibt es unter www.oeamtc.at/presse zum
Download.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OCP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel