- 25.03.2021, 06:00:01
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Greenpeace Report zeigt Regenwaldzerstörung und Ausbeutung in Lieferkette von Milka-Konzern auf
Milka-Mutter Mondelēz mitverantwortlich für Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzung - Greenpeace fordert EU-Gesetz für globalen Waldschutz
Utl.: Milka-Mutter Mondelēz mitverantwortlich für Umweltzerstörung
und Menschenrechtsverletzung - Greenpeace fordert EU-Gesetz
für globalen Waldschutz =
Wien (OTS) - Der heute veröffentlichte Report „Süße Versprechen,
bittere Realität” von Greenpeace Österreich zeigt auf, wie die
beliebte Schokoladenmarke Milka und ihr Mutterkonzern Mondelēz
International in die weltweite Zerstörung der Regenwälder und
Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette involviert sind.
2019 konnten in Indonesien rund 10.000 Brandherde mit
Palmöl-Zulieferbetrieben von Mondelēz in Verbindung gebracht werden.
Aktuell läuft in den USA eine Klage gegen unter anderen Mondelēz
wegen Beihilfe zur illegalen Versklavung tausender Kinder auf
Kakaoplantagen. Greenpeace fordert starke, gesetzliche
Rahmenbedingungen, damit keine Produkte aus Regenwaldzerstörung mehr
am EU-Binnenmarkt landen können. Konzerne wie Mondelēz, Mars und
Nestlé müssen dazu verpflichtet werden, ihre Lieferketten transparent
zu machen und dürfen nicht länger Mensch und Umwelt ausbeuten. Die
Bundesregierung müsse sich für ein starkes EU-Gesetz für globalen
Waldschutz einsetzen, fordert die Umweltschutzorganisation.
„Milka und die allgemein bekannte lila Kuh wirken für die meisten
Österreicherinnen und Österreicher wie eine sympathische, saubere und
heimische Schokoladenmarke. Doch hinter Milka steckt Mondelēz
International - ein US-Großkonzern, der Regenwaldzerstörung,
Kinderarbeit und Ausbeutung in seiner Lieferkette in Kauf nimmt, und
gleichzeitig selbst größtmögliche Profite einfährt”, kritisiert Lukas
Meus, Biodiversitätsexperte bei Greenpeace in Österreich. In jedem in
Österreich erhältlichen Milka-Produkt stecken Kakaobohnen meist aus
Ghana oder der Elfenbeinküste, in jedem zweiten wird Palmöl,
überwiegend aus Indonesien oder Malaysia, verarbeitet. Die Zutaten
werden vom Milka-Konzern Mondelēz über Lieferantennetzwerke bezogen,
die direkt mit Waldzerstörung in Verbindung stehen - und teilweise
dafür sogar schon vor Gericht verurteilt wurden. Die beiden
Palmöl-Produzenten und Mondelēz-Lieferanten Cargill und Wilmar (bzw.
deren Sublieferanten) konnten von 2015 bis 2018 mit rund 300.000
Hektar verbrannter Fläche in Indonesien in Verbindung gebracht
werden. Trotz zahlreicher Versprechen, eine faire und nachhaltige
Lieferkette zu schaffen, kauft Mondelēz weiter von diesen Unternehmen
Rohstoffe zu.
Der Milka-Konzern Mondelēz hat in den vergangenen 20 Jahren
zahlreiche freiwillige Verpflichtungen zu Waldschutz und
Sozialstandards unterzeichnet oder selbst veröffentlicht. Fast alle
davon wurden verfehlt, da die Ziele bis heute nicht erreicht wurden.
So haben zahlreiche Konzerne - darunter Mondelēz - mehrmals
öffentlich versprochen, bis 2020 Kinderarbeit und Regenwaldzerstörung
zu stoppen. Laut aktuellen Berichten arbeiten schätzungsweise noch
immer 1,5 Millionen Kinder in Ghana und der Elfenbeinküste im
Kakaoanbau. Die Gefahr für Waldzerstörung ist global in den letzten
Jahren sogar gestiegen.
Das Beispiel Mondelēz zeigt auf, dass die freiwilligen Initiativen
der Konzerne in den letzten Jahren versagt haben. Greenpeace fordert
deshalb ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz, das
Transparenz garantiert und Unternehmen für Waldzerstörung und
Verletzung gegen Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette
haftbar macht. Mit der sogenannten Sorgfaltspflichtregelung müssen
Konzerne garantieren, dass die Rohstoffe und Produkte nicht aus
Waldzerstörung kommen. Verstoßen Unternehmen gegen das Gesetz, müssen
die EU-Behörden strenge Strafen verhängen können, die bis zum
Aussetzen der Handelserlaubnis gehen, so die
Umweltschutzorganisation. „Nur ein Gesetz kann die Konzerne endlich
verbindlich in die Verantwortung nehmen und dafür sorgen, dass keine
Rohstoffe auf den europäischen Markt kommen, für deren Produktion
Menschen ausgebeutet, Wälder zerstört und Tiere ihrer Heimat beraubt
werden”, so Lukas Meus.
SERVICE:
- Der gesamte Report: http://bit.ly/Milka-Report
- Bildmaterial: http://bit.ly/Milka-Report_Fotos
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