- 16.03.2021, 12:16:48
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Leichtfried: Kanzler Kurz verantwortlich für Impf-Chaos – Finanzministerium verordnete Kosten-Obergrenze für Impfstoffe
SPÖ ortet veritable Fehler: Falsche Kaufentscheidungen, geringes Budget, gebunkerte Impfdosen, unterschiedliche Impfpläne
Utl.: SPÖ ortet veritable Fehler: Falsche Kaufentscheidungen,
 geringes Budget, gebunkerte Impfdosen, unterschiedliche
 Impfpläne =
Wien (OTS/SK) - Der stv. SPÖ-Klubvorsitzende Jörg Leichtfried ortet
 heute, Dienstag, in einer Pressekonferenz ein „massives Problem mit
 der Impfstrategie“ und dem „eigenartigen Streit“ der türkis-grünen
 Regierung mitten in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. „Während
 andere Länder impfen, impfen, impfen, um das Virus einzudämmen,
 hinken wir dem Zeitplan hinterher“, kritisiert Leichtfried, der für
 dieses Impfdebakel Bundeskanzler Kurz in der Verantwortung sieht.
 Veritable Fehler wie „falsche Kaufentscheidungen, ein zu geringes
 Budget, gebunkerte Impfdosen und unterschiedliche Impfpläne in den
 Bundesländern fallen jetzt den Menschen in Österreich auf den Kopf“,
 sagt Leichtfried, der betont, dass Kanzler Kurz die Impfungen zur
 Chefsache erklärt hat. Eine Ursache des Problems sei der Kostendeckel
 für die Impfstoff-Beschaffung von 200 Mio. Euro, den das
 Finanzministerium letzten Sommer verordnet hat. „Das ist das größte
 Problem: Kurz hat zu wenig Budget vorgesehen und bei den Impfstoffen
 aufs falsche Pferd gesetzt.“ ****
Dass Kanzler Kurz jetzt von seiner Verantwortung ablenkt und die
 Schuld für das Impfchaos wechselweise der EU und österreichischen
 BeamtInnen zuschiebt, kritisiert Leichtfried scharf: „Der Kanzler war
 in die Impfstrategie immer voll eingebunden“, auch wenn er jetzt
 behaupte, er hätte von den Modalitäten der Bestellung und Verteilung
 des Impfstoffs nichts gewusst. Für Leichtfried lässt das nur zwei
 Schlüsse zu: „Entweder das stimmt nicht, oder Kanzler Kurz hat seinen
 Laden nicht im Griff. Ich denke, beides ist der Fall!“
Denn die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Bereits im Juli 2020
 hat das Finanzministerium einen Kostendeckel ausgegeben. Am 15.
 September wurde in einem weiteren Regierungspapier auf die Einhaltung
 des Kostenrahmens von 200 Mio. Euro gedrängt, so Leichtfried. „200
 Mio. Euro kostet ein Tag im Lockdown. Und 200 Mio. Euro waren auf
 Druck des Bundeskanzlers und des Finanzministers für Impfstoffe
 einzuhalten“, kritisiert Leichtfried die falsche Priorisierung der
 Regierung.
„Seit Sommer war die Impfstoffbestellung neun Mal Thema im
 Ministerrat“, sagt Leichtfried und betont, dass auch eine eigene
 Steuerungsgruppe unter federführender Beteiligung des Kanzleramts
 eingerichtet wurde. „Protokolle aus dem Ministerrat zeigen, dass
 Anschober über die Möglichkeit, zusätzliche Impfstoffe zu kaufen,
 berichtet hat“, so Leichtfried: „Der Kanzler hätte davon wissen
 müssen.“ Darüber habe auch das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ im Jänner
 im Detail berichtet. Doch erst am 9. Februar wurde der Betrag für
 Impfungen erhöht. „Das ist das größte Problem: Kurz hat zu wenig
 Budget vorgesehen und bei den Impfstoffen aufs falsche Pferd
 gesetzt.“
Für Leichtfried sind damit zwei Dinge bewiesen: „Es gab es seitens
 des Finanzministers einen Kostendeckel für die Bestellungen der
 Impfstoffe. Und bewiesen ist auch, dass Kanzler Kurz spätesten am 19.
 Jänner im Ministerrat von der Möglichkeit nachzukaufen, informiert
 wurde.“ Jetzt breche die türkise Show zusammen, sagt Leichtfried, da
 helfe auch „der Gipfel der fünf Geizigen“ auf europäischer Ebene
 nicht. (Schluss) ls/sc
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