Matura 2021: Bedürfnisse der Jugendlichen nicht berücksichtigt

Die Plattform "Matura Futura" fordert für eine sofortige Matura-Reform als Reaktion auf die Corona-Krise. Matura Futura sieht u.a. die Aufwertung von vorwissenschaftlicher Arbeit und die abschließende Prüfung in nur zwei frei wählbaren Fächern vor. Der gesamte Stoff wurde ja schon durch die Jahreszeugnisse umfassend beurteilt.

„Junge Menschen brauchen in diesen besonders herausfordernden Zeiten Sicherheit, Planbarkeit und Unterstützung. Die weitgehende Fortsetzung der wenig praktikablen Bedingungen vom letzten Jahr ist darauf die falsche Antwort“, so Univ.- Doz. Dr. Sabine Völkl-Kernstock (Psychologische Leiterin der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, MUW)

Univ. Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer (Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, MUW) zeigt sich über die Ankündigungen des Ministeriums verwundert, „Es ist erstaunlich, dass nach langer Diskussion nun knapp vor dem Maturatermin weitgehend das Konzept vom letzten Jahr übernommen wird. Wenn schon keine Reformen ermöglicht werden, wäre zumindest rechtzeitige Information und Planungssicherheit für die Jugendlichen wichtig gewesen.“ 

„Die Matura bereitet besonders heuer nach Monaten des Lockdowns vielen Stress und Verzweiflung. Jugendliche hätten verstärkt mit Erfahrung von psychischer und physischer Gewalt, Depressionen oder suizidalen Absichten zu kämpfen“, warnt die Ärztin.  

„BM Faßmann betont ja förmlich, dass Mathematik eine Hürde ist. Man hätte jetzt schon mit einfachen rechtlichen Änderungen reagieren können und z.B. 2 Fächer bei der schriftlichen Matura frei wählen lassen. Dies würde schon unglaublichen Druck rausnehmen, wenn die SchülerInnen ihre beiden Lieblingsfächer wählen könnten“, so Dr. Maria Kletecka-Pulker.  

Die Onlinepetition Matura Futura tritt für eine sofortige Maturareform ein und hat dafür schon unmittelbar nach ihrer Gründung starken Zuspruch erhalten.