LHStv. Pernkopf: Energiewende wird zum Mitmach-Projekt
Utl.: LHStv. Pernkopf: Energiewende wird zum Mitmach-Projekt =
St. Pölten (OTS/NLK) - Trotz der Corona-Pandemie dürfe man nicht
darauf vergessen, das Klima zu schützen, die Wirtschaft zu stützen
und gleichzeitig mehr Erneuerbare Energie und Arbeitsplätze zu
schaffen. Dafür brauche es aber auch konkrete neue
Umsetzungsprojekte, sagte LHStv. Stephan Pernkopf am heutigen
Donnerstag in St. Pölten, wo er gemeinsam mit EVN-Vorstandsdirektor
Franz Mittermayer die Gründung der Energie Zukunft Niederösterreich
GmbH. bekanntgab.
„Mit der von der EVN AG und der Energie- und Umweltagentur des Landes
gegründeten Energie Zukunft Niederösterreich GmbH. wird die
Energiewende in unserem Bundesland zum Mitmach-Projekt. Diese neue
Servicestelle soll sogenannte Erneuerbare Energiegemeinschaften -
Vereine oder Genossenschaften, die Erneuerbare Energie gemeinsam
erzeugen und verbrauchen - unterstützen und forcieren. Der Strom, der
vor Ort nicht verbraucht wird, wird nicht als ‚Überschuss-Strom‘ ins
überregionale Netz eingespeist, sondern mit den Nachbarn geteilt“,
betonte dabei der LH-Stellvertreter.
Damit könne etwa jeder, der bislang den durch seine
Photovoltaik-Anlage am Dach erzeugten Strom auch selbst verbrauchen
musste, diesen auch an seinen Nachbarn verkaufen, was eine weitaus
größere Nutzung des Sonnenstrom-Potenzials mit sich bringe. Darüber
hinaus könnten Erneuerbare Energiegemeinschaften auch mehrere
Erzeugungsanlagen aus verschiedenen Energieformen wie Photovoltaik,
Kleinwasserkraft und Biogas miteinander kombinieren, womit
Energiegemeinschaften auch ganze Ortsteile versorgen und damit zu
regionalen Versorgern vor Ort werden könnten, erläuterte Pernkopf und
unterstrich: „Wir sind uns sicher, dass Energiegemeinschaften einen
wesentlichen Beitrag zur Energiewende und auch zur
Versorgungssicherheit darstellen werden“.
Als Grund für seinen Optimismus nannte der LH-Stellvertreter, dass in
Niederösterreich sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die
Unternehmen und Gemeinden höchst motiviert seien und die Energiewende
zur einer richtigen Energiebewegung geworden sei, mit 300.000
Menschen, die bis jetzt von der Wärmedämmung bis zur
Photovoltaik-Anlage am Dach schon ganz konkret etwas getan hätten:
„Gerade im ländlichen Raum ist die Energiewende nicht nur eine große
Chance, sondern auch ein großer Arbeitsplatzmotor. Weil
Niederösterreich ein sehr dezentrales Flächenbundesland ist, führen
Energiegemeinschaften zu weniger überregionalem Stromtransport,
größerer Unabhängigkeit, größerer Versorgungssicherheit und größerer
regionaler Wertschöpfung“, so Pernkopf.
Die neue Gesellschaft mit Sitz in Heiligenkreuz und in der
Anfangsphase sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll das
Know-how der EVN bei allen Fragen der Energieversorgung und die
Beratungs- und Service-Stärke der Energie- & Umweltagentur NÖ bündeln
und als Ansprechpartner für Unternehmen, alle 573 Gemeinden und die
Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher dienen. „Die Energie
Zukunft Niederösterreich GmbH. wird sich einfach und praktikabel um
die technische und wirtschaftliche Konzeption von
Energiegemeinschaften, den Verkauf und die Speicherung des Stroms
sowie die Abrechnung und Abwicklung mit Behörden und Netzbetreibern
kümmern“, sagte der LH-Stellvertreter.
„Mit diesem Projekt einer praktisch gelebten
Energie-Nachbarschaftshilfe übernimmt Niederösterreich wieder einmal
eine Vorreiterrolle. Voraussetzung für die Energiegemeinschaften, die
es derzeit noch nicht gibt, ist eine rasche Umsetzung des
Erneuerbaren Ausbau Gesetzes, das hoffentlich in den nächsten Wochen
beschlossen wird. Es brächte in Niederösterreich Investitionen in der
Höhe von 550 Millionen Euro für baureife Projekte in die Pipeline“,
meinte Pernkopf abschließend.
Mittermayer betonte, die Energiegemeinschaften sollten kein
Geschäftsmodell sein, sondern der Optimierung des Einsatzes der
Erneuerbaren Energie dienen. Derzeit gebe es im EVN-Netz 40.000
Photovoltaik-Anlagen, er erwarte sich aber eine Verzehnfachung. Das
sei eine große Herausforderung, für welche die EVN in den nächsten
drei Jahren auch insgesamt eine Milliarde Euro investiere.
Pilotprojekt für die Energiegemeinschaften sei ein
Kleinwasserkraftwerk im Gölsental, das 60 Haushalte versorge. „Wenn
Energiegemeinschaften im kleinen Kreis einen Ausgleich schaffen,
kommt es zudem zu keinen Belastungen im Netz. Die Nutzer können alles
über ein Online-Portal mitverfolgen. Die Energie Zukunft
Niederösterreich GmbH. versteht sich dabei als Problemlöser und
Ermöglicher, bündelt Know-how und bietet es den Partnern an.
Voraussetzung für eine vernünftige Abrechnung sind allerdings
Smartmeter“, führte der EVN-Vorstandsdirektor aus.
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