BMF/OECD präsentieren Bericht zu Finanzbildung in Österreich – Finanzwissen überdurchschnittlich hoch, Rückstände bei einzelnen Bevölkerungsgruppen, viele Einzelinitiativen
Utl.: BMF/OECD präsentieren Bericht zu Finanzbildung in Österreich –
Finanzwissen überdurchschnittlich hoch, Rückstände bei
einzelnen Bevölkerungsgruppen, viele Einzelinitiativen =
Wien (OTS) - „Finanzbildung ist die beste Altersvorsorge und schafft
einen Mehrwert für Gesellschaft und Wirtschaft. Unser Ziel ist, die
österreichische Bevölkerung – egal ob jung oder alt – darin zu
unterstützen, bewusst und selbstbestimmt am finanziellen und
wirtschaftlichen Leben teilzuhaben“, so Finanzminister Gernot Blümel
bei der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz mit Andreas Treichl,
Aufsichtsratschef der Erste Stiftung sowie Mitglied und Stifter der
„Stiftung für Wirtschaftsbildung“ und Bundesschulsprecherin Alexandra
Bosek.
Bereits seit Mai 2020 läuft im BMF das Projekt zur Erarbeitung einer
nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich. Ziel ist, das
Bewusstsein, die Finanzkompetenzen und das Verständnis der
Bürgerinnen und Bürger im Bereich Finanzbildung zu stärken. Darüber
hinaus soll das Projekt auch eine bessere Ressourcennutzung fördern,
den Anleger- und Verbraucherschutz unterstützen, die Zusammenarbeit
zwischen den Akteuren im Bereich Finanzbildung erleichtern und zur
Wirksamkeit von Finanzbildungsinitiativen in Österreich beitragen.
„Wir wollen nicht das Rad neu erfinden, sondern das Bestehende
sinnvoll zusammenführen. Es gibt in Österreich zahlreiche sinnvolle
und etablierte Initiativen, allerdings fehlt der gesamthafte Blick.
Mit unserer nationalen Strategie wollen wir die vorhandenen Lücken
schließen und weltweiter Vorreiter werden. Die Österreicherinnen und
Österreicher sollen in der Lage sein, gute Finanzentscheidungen zu
treffen. Das hilft der individuellen Vorsorge und dem Standort, so
Blümel.
OECD-Bericht zu Finanzbildung in Österreich zeigt: Angebot
bemerkenswert – Koordination ausbaufähig
In einer ersten Phase wurde nun von der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gemeinsam mit
dem BMF ein so genannter Mapping Bericht erarbeitet, der bestehende
nationale Finanzbildungsmaßnahmen und -aktivitäten in Österreich
sammelt und internationale Best Practices analysiert. Der Bericht
„Finanzbildung in Österreich: Relevanz, Erkenntnisse und nationale
Initiativen“ leistet einen wichtigen Beitrag für die Ausarbeitung der
nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich. Der OECD Bericht
zeigt, dass das Finanzwissen von Erwachsenen in Österreich im
internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch ist, es aber
dennoch v.a. bei gewissen Bevölkerungsgruppen noch wesentliche
Rückstände gibt. Die Zahl der Akteure, die sich mit dem Thema
Finanzbildung beschäftigen, ist bemerkenswert. Allerdings läuft die
Bereitstellung von Finanzbildungsangeboten unkoordiniert. Vor diesem
Hintergrund zählen zu den wichtigsten Erkenntnissen des heute
präsentierten Berichts die Notwendigkeit einer Koordinierung der
Stakeholder, eine gute Auswahl an Zielgruppen sowie eine nachhaltige
Programmevaluierung. Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass die
meisten Finanzbildungsinitiativen sich an junge Menschen in Schulen
richten. Wichtig ist jedoch, dass alle Zielgruppen Zugang zu
Finanzbildung haben. Für Andreas Treichl ist „die mangelnde Finanz-
und Wirtschaftsbildung in Österreich kein neues Phänomen, das hat
leider Tradition. Sie leistet aus meiner Sicht auch einen
ordentlichen Beitrag dazu, dass die Schere zwischen Arm und Reich
immer weiter aufgeht. Erfreulich ist, dass die Bereitschaft in den
letzten Jahren – sowohl in der Politik, als auch in der
Zivilgesellschaft - gestiegen ist, hier etwas zu unternehmen. Dieser
Bericht bietet eine wichtige Basis für breitangelegte Initiativen und
zeigt uns auch, wie wichtig es ist, hier nicht locker zu lassen“,
stellt der erfahrene, ehemalige Bankmanager klar.
Ideenwettbewerb Financial Literacy läuft bis 26.3.
Neben der Studie der OECD hat das BMF Ende Jänner 2021 als weiteren
Input zur nationalen Strategie auf seiner Co-Creation Plattform e³lab
unter www.e3lab.at einen Ideenwettbewerb mit dem Titel „Financial
Literacy – Gemeinsam gestalten wir Finanzbildung in Österreich“
gestartet. Ziel ist, auch die kreativen Ideen von Schülerinnen und
Schülern, Klassenverbänden und Jugendlichen sowie interessierten
Bürgerinnen und Bürgern in den geplanten Aktionsplan einfließen zu
lassen. „Wir Schülerinnen und Schüler sehen eine solche Initiative
als besondere Chance. Wir können uns aktiv beteiligen und dem eher
trocken wirkenden Thema Finanzbildung frischen Wind verleihen“, freut
sich die österreichische Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek. „Der
heute präsentierte Mapping Bericht zeigt zwar, dass gerade
Schülerinnen und Schüler einen sehr guten Zugang zu
Finanzbildungsinitiativen haben, aber sobald sie die Lerneinrichtung
verlassen, nimmt der Grad an Finanzbildung wieder ab“, berichtet
Bosek. „Damit sich das ändert, unterstützen wir eine nationale
Finanzbildungsstrategie sehr und freuen uns, hier unsere Inputs geben
zu dürfen“, so die Bundesschulsprecherin. Die Einreichphase für den
Ideenwettbewerb läuft noch bis 26.3.
Auf Basis des Mapping Berichts sowie der Ergebnisse aus dem e³lab
sollen in einer zweiten Phase relevante Methoden, Inhalte und Formate
für die österreichische Strategie sowie einen Aktionsplan
herausgefiltert werden.
Weitere Infos zu Bericht und Ideenwettbewerb finden sie unter
bit.ly/berichtoecd sowie www.e3lab.at
Der Bericht ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem BMF, das
die Europäische Kommission im Rahmen des Structural Reform Support
Programme (SRSP) 2017-2020 um Unterstützung bei der Erarbeitung einer
nationalen Finanzbildungsstrategie ersucht hat, der Europäischen
Kommission und der OECD, die als Durchführungspartner des Projekts
ernannt wurde.
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