- 25.02.2021, 11:43:07
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- OTS0127
Finanzpolizei: Nächtlicher Doppelschlag gegen Ost-Glücksspielmafia in Wien
Zwei Mafiakeller mit illegalem Glücksspiel, Drogen, Waffen und Geheimprostitution ausgehoben
Utl.: Zwei Mafiakeller mit illegalem Glücksspiel, Drogen, Waffen und
 Geheimprostitution ausgehoben =
Wien (OTS) - Anonyme Anzeigen und eigene Beobachtungen waren der
 Anlass für zwei Einsätze der Finanzpolizei in Zusammenarbeit mit dem
 Bundeskriminalamt in Wien. Auf dieser Basis gelang Beamtinnen und
 Beamten der Finanzpolizei am Mittwoch, den 24. Februar, am späten
 Abend ein Doppelschlag gegen zwei illegale Glücksspiellokale in den
 Wiener Bezirken Donaustadt und Rudolfsheim-Fünfhaus. Die beiden
 Einsätze entpuppten sich als Volltreffer und massive Schläge gegen
 die organisierten Verbindungen im Bereich des illegalen Glücksspiels
 aus dem Osten. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte der Finanzpolizei
 tatkräftig und höchst professionell durch das Bundeskriminalamt, die
 LPD Wien mit Bezirkskräften, der Bereitschaftseinheit und
 Sondereinheit WEGA, der Polizeidiensthundeeinheit, sowie des Büros
 für Sofortmaßnahmen des Magistrats Wien.
 Zunächst erfolgte die Razzia im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus: Als die
 Beamtinnen und Beamten das Lokal durch die Hintertür betraten,
 spielten gerade 10 Spieler an den illegalen Automaten, die
 üblicherweise ohnehin manipuliert sind.
Beim Zugriff versuchten sich mehrere Spieler zu verstecken und sich
 auch über einen Ausgang von der Örtlichkeit zu entfernen. Zuvor wurde
 versucht gefälschte Ausweise und Dokumente zu vernichten. Insgesamt
 wurden von der Finanzpolizei 7 Glücksspielgeräte und ein Cashcenter
 sichergestellt.
Kriminalbeamte des Bundeskriminalamtes konnten bei einen der
 angetroffenen Spieler Suchtgift vorfinden. In weiterer Folge
 erschnüffelte der eingesetzte Drogenspürhund der
 Polizeidiensthundeeinheit weiteres Suchtgift und für den
 Straßenverkauf typische Behältnisse in dem Glücksspiellokal. Die
 Person wurde auf freiem Fuß angezeigt. Außerdem wurde bei dem Zugriff
 eine weitere Person, die zur Festnahme ausgeschrieben war,
 angetroffen und festgenommen.
In der Donaustadt kam es aufgrund der Ermittlungen der Finanzpolizei
 und der erwarteten Zahl an Spielerinnen und Spielern zu einem
 Großaufgebot der Einsatzkräfte. Angesichts der zahlreichen
 uniformierten Kräfte wurde die massive Metalltüre freiwillig geöffnet
 und die Beamtinnen und Beamten konnten das blickdicht abgeriegelte
 Erdgeschoßlokal ohne Gewaltanwendung betreten. Einer der Spieler
 versuchte durch ein Fenster zu flüchten, wurde aber von den Beamten
 rechtzeitig daran gehindert.
Das Lokal wies professionell organisierte Unternehmensstrukturen auf.
 Zudem waren alle Fenster geschlossen, gegen Lärm gedämmt und nach
 außen hin uneinsehbar verdunkelt. Gegen Corona Vorschriften wurde
 massiv verstoßen. 34 Spieler spielten ohne Abstand an drei
 Pokertischen sowie 2 Glücksspielgeräten und hatten jeweils bis zu
 21.000 Euro Bargeld bei sich. Die Blinds bei den Pokerspielen
 betrugen bis zu 20 Euro und führten zu mehreren tausend Euro Einsatz
 pro Runde. Trotz der eindeutigen Situation behaupteten einige
 Spieler, lediglich zum Fußballschauen anwesend zu sein, auch die
 Bediensteten erklärten, nur Gäste zu sein. Nach Stunden der
 detaillierten Identitätsfeststellung und genauen Einvernahme
 verwickelten sich die Beteiligten immer mehr in Widersprüche und
 schließlich konnten die für die dort veranstalteten Pokerspiele
 Verantwortlichen namhaft gemacht und die Pokerdealer und die
 Servierdame ausgeforscht werden. Neben dem illegalen Glücksspiel
 wurde auch rechtswidrig ein Schank- und Barbetrieb ausgeübt. In dem
 Lokal, das keine Genehmigung aufwies, gab es zudem keine Fluchtwege
 und keine Feuerlöscher. 
 Auch an dieser Spielstätte konnte durch die Polizisten und den
 Drogenspürhund Suchtgift aufgefunden werden.
Finanzminister Gernot Blümel: „In Wien haben sich zuletzt wieder neue
 kriminelle Strukturen im Bereich des illegalen Glücksspiels
 angesiedelt. Die konsequente Arbeit der Finanzpolizei bringt diese
 mafiösen Banden aus dem Südosten massiv unter Druck. Der hohe
 Suchtfaktor von Glücksspiel führt dazu, dass süchtige Spielerinnen
 und Spieler häufig versuchen, ihre existenzbedrohenden finanziellen
 Verluste durch Begleitkriminalität auszugleichen. Besonders fatal ist
 die in Wien immer öfter auftretende Kombination aus illegalem
 Glücksspiel und Drogenkonsum. Wir werden auch weiterhin hart und
 konsequent gegen diese Kriminellen vorgehen und die ausgezeichnete
 Zusammenarbeit mit der Polizei fortsetzen. Der Kampf gegen illegales
 Glücksspiel wird auch weiterhin forciert werden.“
In Folge der Kontrollen kam es zu einem wahren Reigen an Anzeigen
 wegen zahlreicher Verstöße gegen das Glücksspielgesetz, gegen die
 Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Schwarzarbeit und illegaler
 Ausländerbeschäftigung und wegen illegalem Waffen- und
 Drogenbesitzes. Die Ermittlungen nach den Hintermännern laufen nun
 auf Hochtouren.
Fotos finden Sie unter https://bit.ly/2MnpLwq
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