- 17.02.2021, 07:00:01
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Greenpeace-Report: Gütezeichen im Drogeriehandel auf dem Prüfstand
Neun der überprüften Kennzeichnungen für Kosmetik, Reinigungs- und Waschmittel sowie Hygieneprodukte nicht vertrauenswürdig - FSC und PEFC oft schädlich für die Umwelt
Utl.: Neun der überprüften Kennzeichnungen für Kosmetik, Reinigungs-
und Waschmittel sowie Hygieneprodukte nicht vertrauenswürdig -
FSC und PEFC oft schädlich für die Umwelt =
Wien (OTS) - Greenpeace bietet jetzt Orientierung im
Gütezeichen-Dschungel: Im heute veröffentlichten Report
“Zeichen-Tricks”(https://bit.ly/3jDUzVS) hat die
Umweltschutzorganisation die 50 wichtigsten Gütezeichen für Kosmetik,
Hygieneprodukte sowie Wasch- und Reinigungsmittel überprüft. Zwar ist
der Großteil der im Drogeriehandel verbreiteten Kennzeichnungen aus
Umweltsicht vertrauenswürdig, doch es gibt auch schwarze Schafe: Neun
Gütezeichen bewertet Greenpeace als wenig oder sogar absolut nicht
vertrauenswürdig und umweltschädlich. Die meisten davon finden sich
auf Hygieneprodukten wie Toilettenpapier oder Babywindeln. Statt
freiwilliger Gütezeichen fordert Greenpeace starke Gesetze, die hohe
ökologische und soziale Standards entlang der Lieferkette für alle
Produkte sicherstellen.
„‘Grüne’ Produkte liegen im Trend. Viele Unternehmen haben das
erkannt und werben jetzt mit selbst initiierten Kennzeichnungen, die
angeblich für Umweltschutz sorgen. Doch nicht alles, was eine grüne
Verpackung hat, ist tatsächlich auch nachhaltig. Der
Gütezeichen-Wildwuchs führt leider auch dazu, dass oft getrickst
wird“, so Lisa Panhuber, Konsum-Expertin bei Greenpeace in
Österreich. Mit dem aktuellen Report bietet die
Umweltschutzorganisation Orientierung im Produktregal und zeigt auf
einen Blick, welche Kennzeichnungen halten was sie versprechen und
welche der Umwelt schaden. Bewertet wurde nach einer fünfstufigen
Skala, von “sehr vertrauenswürdig” bis hin zu “absolut nicht
vertrauenswürdig und umweltschädlich”. Um die Bestbewertung zu
erhalten, mussten die Kriterien des Gütezeichens weit über die
gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen. Überprüft wurde außerdem,
ob die Gütezeichen ein nachvollziehbares und wirksames Kontrollsystem
mit strengen und transparenten Kriterien vorweisen können.
Viele Kennzeichnungen für Kosmetik und Reinigungs- sowie Waschmittel
konnten überzeugen, zum Beispiel Natrue, Cosmos Organic oder NCS.
Jedoch werden diese Gütezeichen meistens nur von kleineren
Herstellern verwendet und sind daher kaum verbreitet. Getrickst wird
vor allem im Bereich Hygieneprodukte. Hier ist rund die Hälfte aller
Kennzeichnungen aus Umweltsicht durchgefallen. Als nicht
vertrauenswürdig bewertet Greenpeace etwa das stark von der Industrie
dominierte Zeichen FSC für Produkte wie Babywindeln, Taschentücher
oder Toilettenpapier. “FSC verspricht zwar eine umweltschonende
Holzgewinnung, doch die Realität schaut anders aus. Unzählige
Berichte zeigen, dass die Kontrollen viel zu schwach sind. Oft werden
sogar schützenswerte Urwälder für das Holz gerodet”, sagt Panhuber.
Bis zu 30 Prozent der Holzfasern für die Herstellung von
FSC-Mix-Produkten müssen nicht einmal zertifiziert sein. Auch das von
der europäischen Holz- und Forstwirtschaft erschaffene
Holz-Gütezeichen PEFC bekommt von Greenpeace die rote Karte. Bei
Papierprodukten wie Taschentüchern, Küchen- oder Toilettenpapier rät
Greenpeace KonsumentInnen deshalb nur auf Zeichen zu vertrauen, die
100 Prozent Recyclingmaterial sicherstellen.
“Kennzeichnungen, die auf freiwilligen Vereinbarungen beruhen und von
der Industrie dominiert werden, sind oft schwach und fördern die
Umweltzerstörung. Statt falscher Versprechen braucht es jetzt strenge
staatliche oder EU-weite Regelungen, die hohe Mindeststandards für
alle Produkte festlegen. Nur so können Umwelt und Menschenrechte
verlässlich geschützt werden”, so Panhuber.
Den Gütezeichen-Guide „Zeichen-Tricks II“ von Greenpeace in
Österreich finden Sie unter: https://bit.ly/3jDUzVS
Bildmaterial sowie eine Bewertungsübersicht zu den Gütezeichen finden
Sie hier: https://bit.ly/3jFnmth
Die Fotos stehen für eine einmalige Verwendung unter Angabe der Photo
Credits (© Mitja Kobal / Greenpeace) kostenlos zur Verfügung.
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