- 03.02.2021, 12:33:23
- /
- OTS0116
Dr.in Doris Allhutter erhält Käthe-Leichter Preis der AK Wien 2020
Wien (OTS) - Heute wurde der von der AK gestiftete Käthe-Leichter
Preis für Personen verliehen, die sich für die Verwirklichung der
Gleichstellung von Frauen und Männern eingesetzt und in diesem
Bereich Bedeutendes geleistet und Vorbildcharakter haben. Der Preis
der 2010 eingeführt wurde, wird einmal pro Jahr von der
Bundesministerin für Frauen verliehen.
„Durch den Käthe Leichter Preis sollen Frauen vor den Vorhang geholt
werden, die zeigen, wie wichtig und bereichernd die Frauenperspektive
in Wissenschaft und Forschung ist. Ein größerer Frauenanteil in
diesen Bereichen erhöht die Qualität und hat Vorbildwirkung für viele
junge Frauen“, betont AK Präsidentin Renate Anderl anlässlich der
Preisverleihung.
Preisträgerin Doris Allhutter
Preisträgerin Doris Allhutter ist promovierte Politikwissenschafterin
mit dem Schwerpunkt Wissenschafts- und Technikforschung. Sie
beschäftigt sich mit der Frage von sozialen Vorstellungen in
Informationssystemen und wie die Technikentwicklung und -nutzung die
gesellschaftlichen Verhältnisse mitgestalten.
Forschung zu Internetpolitik
Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der WU Wien
absolvierte sie das Postgraduate Programm „Governance in Europe" am
Institut für Höhere Studien. Ihr Doktoratsstudium der
Politikwissenschaft schloss sie 2007 an der Universität Wien mit
einer Arbeit zu digitaler Pornografie und der Internetpolitik der
Europäischen Union ab. Doris Allhutter forscht zu
Geschlechter-Technikverhältnissen sowie zu sozialer Ungleichheit in
Informationstechnologien.
Benachteiligung durch AMS-Algorithmus
Frau Allhutter forscht auch zu Diskriminierung und
Informationstechnologie. Sie hat Fallstudien durchgeführt, welche
Bedingungen die Fairness im Maschinenlernen bzw.
diskriminierungsfreiem Nutzen von Daten behindern.
Vor kurzem veröffentlichte Frau Allhutter eine von der AK
Oberösterreich geförderte Studie zum AMS-Algorithmus, bei dem
Arbeitssuchende in hohe, mittlere oder niedrige Chancen am
Arbeitsmarkt eingeteilt werden. An diese Klassifizierung knüpfen die
Fördermittel für Qualifizierung an, Ziel ist diese auf die Gruppen
mit mittleren Chancen zu konzentrieren. Dabei zeigt sich, dass
Kriterien wie „Betreuungspflichten“ (die nur bei Frauen in Betracht
gezogen werden), „gesundheitliche Beeinträchtigung“ und ein
sogenannter „Migrationshintergrund“ zu Benachteiligung führen können.
Zuletzt hat sie dazu auch einen A&W-Blog verfasst.
Doris Allhutter ist außerdem Vorstandsmitglied der Österreichischen
Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) und unterrichtet u.a.
Gender und Diversity an verschiedenen österreichischen Universitäten.
In der Käthe Leichter Jury am 3.12.2020 wurde entschieden, dass Doris
Allhutter den von der AK Wien gestifteten Käthe Leichter Preis in
Höhe von 2.500 Euro erhält.
Pionierin Käthe Leichter
Die Käthe-Leichter-Preise werden seit 2010 verliehen werden und
sollen an das Leben und Wirken der Nationalökonomin Käthe Leichter
erinnern. Leichter war als erste Frauenreferentin der Arbeiterkammer
sowohl wissenschaftlich als auch politisch im Interesse der Frauen
tätig. Ihre sozialpolitischen Erhebungen, beispielsweise über die
Lage der Hausgehilfinnen, der Heim- und Industriearbeiterinnen,
ebenso wie das Handbuch der Frauenarbeit in Österreich gehören zu den
wichtigsten frauenrelevanten Publikationen der Zwischenkriegszeit.
Käthe Leichter wurde 1942 im KZ von Nationalsozialisten ermordet.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW






