- 13.01.2021, 10:11:08
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Kirchenstatistik: Zahl der Kirchenaustritte 2020 gesunken
58.535 Personen verließen im vergangenen Jahr die katholische Kirche, um 13,7 Prozent weniger als 2019 - Gesamtzahl der Katholiken in Österreich liegt 2020 bei 4,91 Millionen - Offizielle Kirchenstatistik 2019: Zahlen bei Priestern, Taufen, Ehen und Firmungen rückläufig, bei Erstkommunionen leicht steigend - Kirchenbeitragseinnahmen 2019 auf 481 Millionen Euro gestiegen
Utl.: 58.535 Personen verließen im vergangenen Jahr die katholische
Kirche, um 13,7 Prozent weniger als 2019 - Gesamtzahl der
Katholiken in Österreich liegt 2020 bei 4,91 Millionen -
Offizielle Kirchenstatistik 2019: Zahlen bei Priestern,
Taufen, Ehen und Firmungen rückläufig, bei Erstkommunionen
leicht steigend - Kirchenbeitragseinnahmen 2019 auf 481
Millionen Euro gestiegen =
Wien (KAP) - Die Austritte aus der Katholischen Kirche sind im
vergangenen Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die
Katholikenzahl in Österreich ist zugleich im letzten Jahr wieder
leicht zurückgegangen, dabei aber weitgehend stabil. Das ergeben die
am Mittwoch von den österreichischen Diözesen veröffentlichten
Statistiken.
Demnach gibt es mit Stichtag 31. Dezember 2020 in Österreich 4,91
Millionen Katholiken. 2019 waren es laut amtlicher Statistik der
Österreichischen Bischofskonferenz 4,98 Millionen Katholiken. Das
entspricht einem Rückgang von rund 1,5 Prozent. Die amtliche
Kirchenstatistik 2019 wurde ebenfalls am Mittwoch veröffentlicht.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2020 gegenüber dem Vorjahr um 13,7
Prozent zurückgegangen. Insgesamt traten 58.535 Personen im Jahr 2020
aus der katholischen Kirche aus. 2019 waren es laut amtlicher
Statistik 67.794. Alle österreichischen Diözesen meldeten einen
Rückgang bei den Austrittszahlen.
Mit Stichtag vom 31. Dezember 2020 wurden 3.807 Personen in die
Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist um 28,7 Prozent weniger
als 2019 (4.898). 461 Personen machten zudem 2020 von ihrem Recht auf
Widerruf Gebrauch. Damit sind Menschen gemeint, die zunächst ihren
Austritt erklärt hatten, nach einem Kontakt mit kirchlichen
Verantwortlichen und innerhalb einer Dreimonatsfrist aber wieder
Abstand von diesem Schritt nahmen.
Maßgebliche Faktoren für den leichten Rückgang der Katholikenzahl
sind aber nicht nur das Verhältnis von Austritten zu
Kircheneintritten, sondern vor allem auch von Taufen zu Sterbefällen
und von Zuzügen zu Wegzügen.
Weniger Messbesucher, mehr Erstkommunionen
Die katholische Kirche in Österreich hat am Mittwoch auch die
pastoralen Kennzahlen für das Jahr 2019 veröffentlicht. Aus diesen
ist abzulesen, dass es in den Pfarren und kirchlichen Einrichtungen
nach wie vor ein intensives Leben gibt. Freilich führen der
gesellschaftliche Wandel und die demografische Entwicklung dazu, dass
Kennzahlen wie die Zahl der sonntäglichen Messbesucher oder die Zahl
der Taufen (2019: 44.977; 2018: 47.312).
Die Gesamtzahl der Erstkommunionen ist gegenüber 2018 zugleich etwas
gestiegen (2019: 48.405; 2018: 48.072), bei Trauungen (2019: 9.842;
2018: 11.155) und Firmungen (2019: 42.861; 2018: 45.946) verzeichnet
die amtliche Statistik für 2019 Rückgänge gegenüber dem Jahr davor.
Die Zahl der kirchlichen Begräbnisse betrug 2019 51.334, 2018 waren
es noch 52.484. Zu den sonntäglichen Gottesdienstbesuchern: Wurden an
den sogenannten "Zählsonntagen" 2019 zwischen 497.000 und 533.000
Messbesucher gezählt, so waren es 2018 noch zwischen 502.000 und
554.000.
Für 2020 gibt es noch keine offiziellen Zahlen der Bischofskonferenz.
Es lässt sich freilich schon jetzt sagen, dass die Zahlen bei den
Taufen, Firmungen, Erstkommunionen und Trauungen coronabedingt wohl
zurückgegangen sind, da viele Feiern verschoben werden mussten.
Priester, Diakone, Ordensleute
Die Zahl der Priester ist im Vergleich zu 2018 leicht gesunken und
betrug 2019 3.689. Insgesamt ist die Zahl der Priester in den
vergangenen Jahren aber relativ stabil geblieben. Ebenfalls stabil
ist die Zahl der Ständigen Diakone. Die Statistik für 2019 weist 744
aus.
Die Zahl der Ordensmänner in Österreich (Ordensbrüder und
Ordenspriester) nimmt ab (2019: 1.753, 2018: 1.814). Für die
Ordensfrauen in Österreich weist die amtliche Statistik 2019 3.359
Schwestern aus. Die Zahl der Ordensfrauen in Österreich nimmt seit
Jahren leicht aber stetig ab (2018: 3.453).
Zum zweiten Mal liegen "Kathpress" auch Meldungen über die
hauptamtlichen Laienseelsorger in den Diözesen vor. Darunter fallen
etwa Pastoralassistentinnen und -assistenten, Gemeindeleiter oder
auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in speziellen Berufsfeldern wie
der Krankenhausseelsorge. Österreichweit sind demnach 1.455 Frauen
und Männer im pastoralen Dienst der Kirche tätig. Diese Zahlen
beziehen sich bereits auf das Jahr 2020. Im Vergleich zum Jahr 2019
ist eine leichte Steigerung (2019: 1.436) zu verzeichnen. Dabei gibt
es eine deutliche Mehrheit der Frauen in den betreffenden
Berufsfeldern.
Von Stabilität geprägt ist das österreichweit nach wie vor sehr
dichte Netz von Pfarrgemeinden: Die Statistik für 2019 weist
insgesamt 4.291 Pfarren und sonstige kirchliche Seelsorgestellen aus.
Kirchenbeitrag ist Rückgrat der Kirchenfinanzierung
Die katholischen Diözesen in Österreich können für 2019 leichte
Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt fast
ausgeglichene Bilanzen verzeichnen. Das geht aus der österreichweiten
kirchlichen Gebarungsübersicht hervor, die am Mittwoch veröffentlicht
wurde. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem
Kirchenbeitrag. 2019 waren es knapp 481 Millionen Euro (75 Prozent
der Gesamteinnahmen), 2018 lagen die Kirchenbeiträge bei rund 474
Millionen Euro. Zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche
Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht
für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt über 412
Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von rund 64 Prozent an
den Gesamtausgaben entspricht.
Die amtliche Kirchenstatistik 2019 ist veröffentlicht unter:
www.katholisch.at/statistik.
Zahlen und Fakten zu den Kirchenfinanzen:
http://kirchenfinanzierung.katholisch.at/kirchenfinanzen
((ende)) GPU
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