Danach: Christoph Feurstein präsentiert „Thema Spezial“-Dokumentation „Ferdinand von Schirach – Feinde: Recht oder Gerechtigkeit“ am 3. Jänner
Utl.: Danach: Christoph Feurstein präsentiert „Thema
Spezial“-Dokumentation „Ferdinand von Schirach – Feinde: Recht
oder Gerechtigkeit“ am 3. Jänner =
Wien (OTS) - Eine Geschichte, zwei Filme: Der zweiteilige TV-Event
„Feinde“ nach einem Konzept von Ferdinand von Schirach – zu sehen als
ORF-Premiere am Sonntag, dem 3. Jänner 2020, in ORF 2 – erzählt die
aufwühlende Geschichte einer Kindesentführung und die zügige
Festnahme eines Tatverdächtigen aus zwei Perspektiven. Im Zentrum
steht dabei die Frage: Darf die Polizei einen Entführer foltern, um
ein zwölfjähriges Mädchen zu retten? Nein, so lautet die Antwort des
meisterhaft von Klaus Maria Brandauer gespielten Anwalts Biegler. In
„Feinde – Das Geständnis“ um 20.15 Uhr kämpft er voller Überzeugung
für die Prinzipien des Rechtstaats. Die „andere“ Sichtweise des
Ermittlers zeigt der zweite Film „Feinde – Gegen die Zeit“ um 22.15
Uhr mit Bjarne Mädel als Kommissar Nadler, der nur auf seine
Intuition setzt, um das Leben eines Kindes zu retten. Obwohl das
Gesetz das Vorgehen klar regelt, übertritt er dieses massiv im
Glauben, das Richtige tun. Mit schmerzhafter Präzision inszenierte
der vielfach ausgezeichnete Regisseur Nils Willbrandt das
doppelteilige Justizdrama nach Ferdinand von Schirach. In weiteren
Rollen spielen u. a. Harald Schrott, Franz Hartwig, Katharina
Schlothauer, Ulrike Kriener, Ursina Lardi, Gitta Schweighöfer und
Neda Rahmanian. Das Drehbuch stammt von Jan Ehlert, Nils Willbrandt
und Ferdinand von Schirach.
Anschließend beleuchtet die von Christoph Feurstein präsentierte
„Thema Spezial“-Dokumentation „Ferdinand von Schirach – Feinde: Recht
oder Gerechtigkeit“ um 23.45 Uhr folgende Fragen: Kann ein Freispruch
in einem solchen Fall gerecht sein? Was ist Recht und was ist
Gerechtigkeit? Auch der Autor der Filme, Ferdinand von Schirach,
nimmt dazu Stellung. Mehrere Opfer von Entführung – darunter Natascha
Kampusch und Richard Oetker – erzählen, wie die Tat ihr Leben bis
heute prägt.
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„Ferdinand von Schirach – Feinde: Das Geständnis“ um 20.15 Uhr
Im Entführungsfall der zwölfjährigen Lisa von Bode (Alix Heyblom)
steht Georg Kelz (Franz Hartwig) vor Gericht. Da von dem Angeklagten,
Security-Mitarbeiter im Haus der wohlhabenden Familie von Bode, ein
Geständnis vorliegt, scheint es nur noch um das Strafmaß zu gehen.
Seinen erfahrenen Verteidiger Biegler (Klaus Maria Brandauer) macht
jedoch eine Frage stutzig: Warum sollte jemand, der minutiös ein
perfektes Verbrechen geplant hat, keine Spuren hinterlässt und in den
Vernehmungen wenig Reue zeigt, ohne Not den Aufenthaltsort seines
Entführungsopfers verraten? Ihm kommt der Verdacht, dass der
Angeklagte in der Untersuchungshaft gefoltert wurde. Tatsächlich
bricht Kelz irgendwann sein Schweigen und berichtet, wie Nadler ihn
zum Sprechen gebracht hat: mit Waterboarding am frühen Morgen im
Duschraum der Haftanstalt – ohne Zeugen. Für seinen Verteidiger
Biegler, dessen Frau Elly (Ulrike Kriener) mit den von Bodes
befreundet ist, geht es von Anfang an um Grundpfeiler des
Rechtsstaats. Schuld oder Unschuld spielen keine Rolle. In der
Verhandlung nimmt er sich Nadler vor, um die Wahrheit ans Licht zu
bringen. Sein Ziel ist ein Freispruch.
„Ferdinand von Schriach – Feinde: Gegen die Zeit“ um 22.15 Uhr
Berlin, ein Tag im Winter. Auf dem Weg zur Schule wird die
zwölfjährige Lisa von Bode (Alix Heyblom) entführt. Ihre Eltern
(Harald Schrott und Ursina Lardi) erhalten kurz darauf eine
Lösegeldforderung: fünf Millionen Euro in Bitcoins. Für den
erfahrenen Kommissar Peter Nadler (Bjarne Mädel) gibt es schon bald
keinen Zweifel, dass der Täter aus dem Nahbereich der wohlhabenden
Familie kommen muss. Die Zeit drängt, das Mädchen muss schnell
gefunden werden. Als Nadler den Sicherheitsmann Georg Kelz (Franz
Hartwig) kennenlernt, sagt ihm seine Intuition: Das ist der Täter.
Seine junge Kollegin Judith Lansky (Katharina Schlothauer) zweifelt.
Da der undurchsichtige Kelz in den Vernehmungen selbstgewiss
schweigt, verliert der Ermittler die Nerven. Allein, ohne Zeugen,
erzwingt Nadler mit brutaler Gewalt von Kelz den Aufenthaltsort des
Mädchens; dieser verspricht dem Kommissar, den Grund seines
überraschenden Geständnisses für sich zu behalten. Als der Fall vor
Gericht kommt, scheint es nur noch um das Strafmaß zu gehen. Kelz’
Strafverteidiger Biegler (Klaus Maria Brandauer) setzt jedoch auf
eine hieb- und stichfeste Argumentation, ganz im Sinne des
Rechtsstaats, und unterzieht Nadler so einem geschickten Verhör, um
zu zeigen, dass der Angeklagte für das Geständnis gefoltert wurde und
es daher nichtig ist. Die Schuldfrage spielt für ihn keine Rolle. Er
fordert Freispruch und eine Bestrafung des Polizeibeamten.
Ferdinand von Schirachs „Feinde“ wird auf der ORF-TVthek
österreichweit als Live-Stream und nach der TV-Ausstrahlung für
sieben Tage als Video-on-Demand (zwischen 20.00 und 6.00 Uhr)
bereitgestellt.
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