- 28.12.2020, 10:46:35
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„Ich lache gerne“: Ö1 zum 90. Geburtstag von Alfred Brendel
Wien (OTS) - Am 5. Jänner begeht der österreichische Pianist Alfred
Brendel seinen 90. Geburtstag. Ö1 gratuliert mit „Opus“ (1.1.), einer
„Radiokolleg“-Reihe (4.-7.1.) und „Apropos Klassik“ (9.1.).
„Alfred Brendel - zum 90. Geburtstag“ lautet der Titel von „Opus -
das Musikkolloquium“ am Freitag, den 1. Jänner ab 22.05 Uhr in Ö1. Zu
Gast ist Armin Thurnher, der nicht nur Publizist, Journalist und
Herausgeber ist, sondern auch ein deklarierter Verehrer der
Klavierkunst Alfred Brendels. Seine Beschäftigung mit dem Leben sowie
dem musikalischen und literarischen Schaffen Brendels hat Thurnher in
einen ironisch pointierten Roman gegossen, der 2009 unter dem Titel
„Der Übergänger“ erschienen ist. Zu hören sind Einspielungen aus dem
reichhaltigen Plattenkatalog von Alfred Brendel.
„Musik kommt aus der Stille“ - ein Porträt des Tastenphilosophen
und Klavierdenkers Alfred Brendel ist im „Radiokolleg“ am 4., 5. und
7. Jänner jeweils um 9.45 Uhr zu hören. In den 50er-Jahren führte
Alfred Brendel eine Baby-Schildkröte im Musikverein spazieren - die
verzopfte Spießigkeit Wiens reizte den pianistischen Jungspund zum
Widerstand. London hat er als Wahlheimat erkoren, trotzdem ist er ein
Kosmopolit, ein Nachfahre des österreichischen Vielvölkerstaates.
Bescheidenheit und Exzentrik, Humor und Ernsthaftigkeit, Verehrung
der Teufel und Liebe zu den Engeln, das schließt sich bei Brendel
nicht aus. Am besten lässt sich das in den Einspielungen seiner
„Hausgötter“ Beethoven, Mozart, Haydn überprüfen. Nicht zu vergessen:
Schubert, den er wie kein Zweiter versteht. Seine immer etwas
altmodischen Brillen verleihen ihm den Habitus eines Gelehrten - und
das ganz zu Recht. Das Abschiedskonzert Brendels 2008 im Wiener
Musikverein hat „Falter“-Herausgeber Armin Thurnher in dem Roman „Der
Übergänger“ in bewegend-wehmütigen Worten beschrieben. Was nach der
Starpianisten-Karriere bleibt, sind Brendels außergewöhnlich viele
Schallplatten-Einspielungen, die ihn auch heute noch als Interpret
von Weltrang erleben lassen.
In „Apropos Klassik“ (15.05 Uhr) am Samstag, den 9. Jänner ist
Alfred Brendel – vor allem in Salzburger Aufnahmen - als Solist,
Klavierbegleiter und Kammermusikpartner zu erleben. Zu hören sind
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Franz Schubert,
Ludwig van Beethoven, Richard Wagner u. a. Mit 77 Jahren beendete
Brendel seine aktive Karriere als Pianist, intensivierte seine
Tätigkeit als Pädagoge und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Er
liest und schreibt mit Leidenschaft Gedichte, Aphorismen und
hintergründige Essays. „Ich lache gerne“ gesteht er einmal in einem
von Witz, Humor und Geist sprühenden Interview. Bei den Salzburger
Festspielen debütierte Alfred Brendel im Jahr 1960 mit den Wiener
Philharmonikern unter Heinz Wallberg mit Ernst Kreneks zweitem
Klavierkonzert. Über viele Jahrzehnte, zuletzt mit musikalischen
Entdeckungsreisen und als Vortragender in seiner mehrteiligen „Schule
des Hörens“, verstand der vielseitige Künstler sein Publikum in
Salzburg zu begeistern.
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