- 21.12.2020, 13:07:19
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TV-Weltpremiere: Tobias Moretti, Anselm Bresgott und Colin Pütz sind „Louis van Beethoven“
Aufwendig inszenierter Historienfilm am 23. Dezember in ORF 2
Utl.: Aufwendig inszenierter Historienfilm am 23. Dezember in ORF 2 =
Wien (OTS) - Revolutionär, Weltgeist, musikalisches Wunderkind und
Schöpfer unsterblicher Meisterwerke. Einer der herausragendsten
Komponisten der Musikgeschichte. Doch wer war der Mensch Ludwig van
Beethoven? Antworten auf diese Frage liefert das von ARD Degeto, WDR
und ORF koproduzierte Film-Highlight „Louis van Beethoven“, das am
Mittwoch, dem 23. Dezember, um 20.15 Uhr zum Finale eines
umfangreichen ORF-Programmschwerpunkts anlässlich des 250.
Geburtstags des Musikgenies seine TV-Weltpremiere feiert. Der
aufwendig in Szene gesetzte Historienfilm blickt hinter den Mythos
und fokussiert dabei auf drei Lebensabschnitte: Der Jungpianist Colin
Pütz spielt das Wunderkind der Bonner Kindheitstage, Anselm Bresgott
den rebellischen, jugendlichen Beethoven und Tobias Moretti das
vereinsamte und taube Genie am Ende seines Lebens. Kunstvoll bettet
Drehbuchautor und Regisseur Niki Stein biografische Episoden des
Künstlers in den historischen Kontext ein, der durch das Gedankengut
der Aufklärung und die gesellschaftlichen Umwälzungen der
Französischen Revolution geprägt worden ist. In weiteren Rollen
spielen u. a. Ulrich Noethen, Ronald Kukulies, Caroline Hellwig,
Peter Lewys Preston, Silke Bodenbender, Cornelius Obonya, Johanna
Gastdorf, Sabin Tambrea, Manuel Rubey, Tatiana Nekrasov und Dominik
Maringer. Gedreht wurde der Film im Spätherbst 2019 in Tschechien und
Nordrhein-Westfalen. Der Film wurde bereits weltweit verkauft,
hymnische Kritiken kommen sogar aus den USA.
„Louis van Beethoven“ in den USA als „must-see“ gefeiert
In den USA ist „Louis van Beethoven“ auf begeisterte Kritik gestoßen.
Das Drama, das der Weltvertrieb Beta Film bereits in 35 Länder
verkaufte, wurde vom Radiosender WFMT als „simply a must-see“
gefeiert. Die einflussreiche Los Angeles Times lobte das Biopic als
„elegant zugeschnitten“, TheaterByte schrieb „äußerst
empfehlenswert“. Das Online-Portal Watch or Pass fasste zusammen:
„,Louis van Beethoven‘ ist eine wunderbare Darstellung von Beethovens
Leben, mit einer wunderbaren Besetzung, dem exzellenten Einsatz von
Musik, und der menschlichen Geschichte der überlebensgroßen Figur.
Watch it!“ „Louis van Beethoven“ läuft in den USA als „Virtual
Cinema“ bei Filmmovement.com sowie auf verschiedenen Plattformen,
darunter Amazon, itunes und Fandango. In Deutschland ist der Film
bereits jetzt in der ARD Mediathek abrufbar und am Freitag, dem 25.
Dezember, um 20.15 Uhr in Das Erste zu sehen.
Beta Film verkaufte das Drama in die ganze Welt. Das Biopic
anlässlich des 250-jährigen Geburtstags des Komponisten läuft in
Kanada, in Südamerika, darunter Argentinien, Chile und Mexiko, in
ganz Russland sowie in zahlreichen europäischen Ländern wie Italien,
Spanien, Portugal, Ungarn, Kroatien und Tschechien.
Tobias Moretti: „Tabubrecher auf allen Ebenen“
Tobias Moretti ist als der „alte“ Beethoven zu sehen, doch er ist
nicht der menschenscheu entrückte Misanthrop, für den ihn alle
halten: Er steht mitten im Leben, ist voller Pläne. Irgendwo spürt er
jedoch, dass er der Welt entglitten ist, unverstanden. Die Sorge um
den Neffen zwingt ihn in die kleinbürgerliche Welt seines Bruders
Johann, die er hasst. Die Nähe zum Bruder und Eleonores Brief führen
ihn zurück in die Vergangenheit: Die Erinnerung daran ist ein
Aufbäumen gegen den Tod, den er in sich spürt und nicht akzeptieren
will.
Was Moretti durch die Arbeit an dem Film Neues über diesen
Ausnahmekünstler und „Wahl-Wiener“ erfahren hat? „Diese Epoche zu
Beginn des 19. Jahrhunderts hat mich schon immer fasziniert, dieser
Umbruch auf allen Ebenen, der in die moderne Industriegesellschaft
mündet. Natürlich wusste ich von der revolutionären Gesinnung
Beethovens; es ist mir bei dieser Arbeit aber noch deutlicher
geworden, in welchem Ausmaß er Tabubrecher auf allen Ebenen war –
musikalisch und gesellschaftlich. Er markiert eine Zäsur auch in
seinem Verständnis des Künstlertums.“ Und weiter: „Beethoven hat als
einer der ersten Musiker versucht, als ,freier‘ Musiker zu leben und
zu arbeiten, ohne Anstellung bei Adligen oder bei Hofe. Diese
Unabhängigkeit von feudalen Strukturen, die sich in dieser Zeit ja im
Verfall befinden, erzeugte natürlich andere Abhängigkeiten und andere
Produktionszwänge. Insofern ist er sicher ein Vorläufer einer
modernen Künstlerexistenz. Allerdings hat er diesen Vorstoß zeitweise
auch bereut und sich in den späten Jahren wieder um eine Anstellung
bemüht.“
Was Tobias Moretti bei der Darstellung wichtig war? „Ich hatte ja nur
einen kleinen Part dieser Biografie, die letzten Lebensmonate
darzustellen; man macht sich nicht so recht klar, dass Beethoven
ziemlich jung gestorben ist, jedenfalls für unser Verständnis. Es ist
unvorstellbar, was es für einen Menschen mit diesem Genie, diesem
Freiheitsdrang, diesem unerbittlichen künstlerischen Anspruch
bedeutet haben muss, über Jahrzehnte kaum etwas oder nichts zu hören.
Wie er sich an den Widrigkeiten eines solchen Lebens abgearbeitet
hat, wie sich daraus auch Bösartigkeit und Geiz entwickelt haben, das
ist schon beklemmend. Dieser freie Geist hat am Schluss resigniert
festgestellt, dass die gesellschaftlichen Hierarchien nur wechseln;
sie werden nicht beseitigt, sondern nur gegen andere ausgetauscht.“
Mehr zum Inhalt
Ludwigs Vater möchte seinen hochbegabten Sohn (Colin Pütz) mit
strengem Drill zu einem zweiten Mozart machen. Das Wunderkind soll
der Familie die Existenz sichern. Die Bekanntschaft mit Mozart
(Manuel Rubey) in Wien hilft Ludwig (Anselm Bresgott), als junger
Mann aus dem Schatten des Genies zu treten. Er will Künstler und
nicht mehr Lakai des Adels sein. Seine große Liebe zu Eleonore
(Caroline Hellwig) scheitert am unüberwindlichen Standesunterschied.
Auch für den größten Komponisten seiner Zeit besteht das Leben bis
ans Ende aus dem Kampf um das Dasein. Er muss erkennen, dass er mit
seinen mutigen Entscheidungen für die Freiheit letztlich gescheitert
ist.
„Louis van Beethoven“ wird auf der ORF-TVthek österreichweit als
Live-Stream und nach der TV-Ausstrahlung für sieben Tage als
Video-on-Demand bereitgestellt.
„Louis van Beethoven“ ist eine Produktion der EIKON Media in
Koproduktion mit der ARD Degeto, WDR und ORF für die ARD, gefördert
von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Tschechischen Filmfonds.
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