- 17.12.2020, 13:53:37
- /
- OTS0198
NEOS zu den unmenschlichen Lagern auf den griechischen Inseln: Jede weitere Nacht ist lebensgefährlich
Stephanie Krisper: „Helfen ist überfällig und muss von der Bundesregierung ermöglicht werden.“
Stephanie Krisper, NEOS-Sprecherin für Migration und Asyl, schließt sich den zahlreichen Appellen internationaler Organisationen und aus der Zivilgesellschaft für eine sofortige Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln eindringlich an: „Auf europäischem Boden vegetieren Menschen, darunter viele Familien und Kinder, unter Zuständen dahin, die Folter beziehungsweise unmenschliche Behandlung darstellen. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen und nichts zu diskutieren. Für Schuldzuweisungen ist nun nicht die Zeit. Nun ist es schon überfällig zu handeln.“
Krisper plante ursprünglich in dieser Woche nach Athen und Lesbos zu fahren, wovon sie die strenger werdenden Corona-Bestimmungen aber abhielten. Bei nächster Gelegenheit möchte sie die Reise nachholen und: „Ich lade Kanzler Kurz, Innenminister Nehammer, Außenminister Schallenberg sowie Integrationsministerin Raab herzlich ein, mitzukommen, um ohne Show sich in den Lagern selbst klar zu werden, was zynische Politik, die Menschen als Bollwerk missbraucht, heißt. Darunter gibt es auch zunehmend anerkannte Flüchtlinge, also mit positivem Asylbescheid und dem eigentlichen Recht, die Insel zu verlassen.“, betont Krisper. „Und einen Pull-Effekt, der immer als Argument gegen die Aufnahme vorgeschoben wird, gibt es bewiesenermaßen mit Blick auf die Zahlen bei EU-Ländern, die menschlich handelten und Menschen aufnahmen, nicht.“
Seit Jahren leben die Menschen in den Lagern auf den griechischen Inseln unter unzumutbaren Verhältnissen. Doch nun spitzte sich die Lage zu: sie wurde lebensgefährlich. Insbesondere das Leid der Kinder ist offensichtlich untragbar - so hat Ärzte ohne Grenzen seit Jahresbeginn zig Kinder mit Selbstmordgedanken oder nach Selbstmordversuchen behandelt. „Wenn Sebastian Kurz und Innenminister Nehammer ruhig schlafen können, mögen sie doch den vielen Einzelpersonen, Orten, Gemeinden und kirchlichen Institutionen, mit einem Bedürfnis zu helfen, dies durch die Aufnahme von Kindern und Familien aus den Lagern ermöglichen.“ Und: „Haben Sie schon zum Hörer gegriffen und Ihre griechischen Kolleginnen und Kollegen angerufen? Weil Sie Folter und unmenschliche Behandlung in der EU nicht akzeptieren?“
Rückfragen & Kontakt
Parlamentsklub der NEOS
0664/88782480
presse@neos.eu
http://neos.eu
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEK