"Finanzielles Fiasko droht durch Eurofighter"
Heute wurde, nach 50 Jahren treuer Dienste, die Flugzeugstaffel der Saab 105 OE in den verdienten Ruhestand geschickt. Die schwedische Maschine war ab dem Jahr 1970 von der Aufklärung und der Unterstützung von Bodentruppen bis hin zur Luftraumüberwachung im Einsatz. Mit Jahresende wird aber keine Saab mehr vom Boden abheben. "Dies führt dazu, dass im Bereich der eigenständigen Luftraumüberwachung Österreichs, zu der sich die Republik gesetzlich verpflichtet hat, große Lücken entstehen werden", sagt SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer. Er fügt hinzu: „Wie kann dies die Verteidigungsministerin verantworten?“ ****
Die Nostalgie am Fliegerhorst Hörsching, wo das „Fly-out“, also die offizielle Verabschiedung der Saab 105, stattgefunden hat, erscheine verständlich, sagt Laimer. Aber wenn es um die Souveränität Österreichs im Bereich der Luftraumüberwachung geht, ist Nostalgie fehl am Platz. "Diese Souveränität steht auf der Kippe, da von der ÖVP-Ministerin keine Vorsorge zur umfassenden Luftraumüberwachung nach der Saab-Ausmusterung getroffen wurde."
SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer warnt vor enormen Kosten, die jetzt auf das Bundesheer zukommen; denn die Verteidigungsministerin Tanner will, dass die Eurofighter die Aufgaben Saab 105 übernehmen. "Die Eurofighter verschlingen jetzt einmal zwischen 165 bis 210 Millionen Euro zusätzlich zum laufenden Betrieb. Dazu kommt der jährliche Betriebsaufwand für die Eurofighter, der liegt bei etwa 80 bis 90 Millionen Euro. Eine Flugstunde koste rund 60.000 Euro. Die ersatzlose Streichung von Unterschall-Flugzeugen ist damit nicht nur ein verteidigungspolitisches Harakiri, sondern auch ein finanzielles Fiasko das die zuständige Ministerin zu verantworten hat", sagt Laimer.
Laimer erinnerte daran, dass im Gegensatz zum Eurofighter die Saab 105 eine Maschine war, die mit hoher Zuverlässigkeit und einem beispiellosen Preis-Leistungsverhältnis sehr viel Sympathien im Bundesheer erlangt hat. Die Anschaffung der Flugzeuge gehe auf die Ära sozialdemokratischer Alleinregierungen zurück, "die in den 1970er Jahren den Wert des Bundesheeres erkannt und dementsprechend für eine ordentliche Ausstattung im Rahmen der Landesverteidigung gesorgt haben – natürlich auch im Bereich der Luftstreitkräfte". (Schluss) wf/sc
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