- 03.12.2020, 11:09:52
- /
- OTS0120
„Universum History“ dokumentiert die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive von Kindern
In „Kriegskinder – Leben in Trümmern“ am 4. Dezember um 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: In „Kriegskinder – Leben in Trümmern“ am 4. Dezember um 22.35
Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Wie reagiert ein Kind, wenn plötzlich die eigene
Existenz, das eigene Land bedroht ist? Die neue „Universum
History“-Dokumentation „Kriegskinder – Leben in Trümmern“ von Michèle
Durren und Julien Johan (ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl) erzählt
am Freitag, dem 4. Dezember 2020, um 22.35 Uhr in ORF 2 von den
Erlebnissen einer ganzen Generation von Französinnen und Franzosen,
die zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkriegs noch im Kindesalter waren.
Der Krieg forderte viele Opfer: allein in Frankreich etwa 650.000
Waisen, rund 90.000 Kinder auf der Flucht und nicht zuletzt etwa
11.500 Deportationen jüdischer Kinder. Doch Emotionen lassen sich
durch nackte Zahlen nicht ausdrücken – sondern durch die Erinnerungen
von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Die Filmemacher Michèle Durren und
Julien Johan richten mit ihrem berührenden Film einen Appell an die
Öffentlichkeit: Es ist schlicht ungerecht, Kindern einen Krieg
zuzumuten.
Es ist eine andere Perspektive auf die Geschichte des Zweiten
Weltkriegs – und damit ein Blick auf alle Kriege: die Perspektive von
Kindern. Wie sehr solch markerschütternde Ereignisse ein ganzes
Menschenleben prägen – egal in welchem Land – wird durch die
berührenden Erzählungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen deutlich.
Mit einer Mischung aus kolorierten Archivaufnahmen und Amateurfilmen
sowie nachgestellten Szenen werden die Kinder von damals zu
Hauptdarstellern dieser grausamen Epoche. Nicht nur Traumata wie
Bombardierungen, persönliche Einschränkungen oder die jahrelange
Abwesenheit der Eltern sind Thema. Die Okkupation Frankreichs von
1940 bis 1944 und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung wird noch
deutlicher, wenn man sieht, wie Kinder zu Opfern werden. Ihre Briefe
und Tagebücher geben ein ungeschöntes Bild dieser Zeit.
Im Interview zu sehen sind mehrere Menschen, die damals noch Kinder
waren, quer durch verschiedene Bevölkerungsschichten und Regionen
Frankreichs. Einer von ihnen ist der Illustrator und Schriftsteller
Tomi Ungerer, damals ein Kind mit mehrsprachiger Identität. Zu Hause
spricht man Französisch, auf der Straße Elsässisch, in der Schule
Deutsch. Raymonde Nowodworski wiederum wird als Jüdin deportiert. Sie
erzählt, wie sie sich ganz auf sich allein gestellt um ihre jüngeren
Geschwister kümmern muss – ein Kampf auf Leben und Tod. Der damals
15-jährige Loïc Bouvard schließt sich mit Herzblut der Résistance an.
Auch ein Mittelschüler aus Chartres, der kürzlich verstorbene
Grafikdesigner Robert Massin, kommt zu Wort. Ihm blieb besonders ein
Satz seines Vaters im Ohr, der eines Tages im Juni 1940 sagte:
„Morgen brechen wir auf“. Damit änderte sich das Leben des Kindes
grundlegend.
Heute, mehr als 75 Jahre nach Kriegsende, sind die Zeuginnen und
Zeugen in die Jahre gekommen. Vergessen konnten sie trotzdem nie.
„Kriegskinder – Leben in Trümmern“ ist ein zu Herzen gehender Film,
der aufrütteln soll und darüber hinaus klar macht: Kinder haben im
Krieg nichts verloren.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF






