• 27.11.2020, 09:58:06
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  • OTS0043

Grenzüberschreitende Herausforderungen in Gesundheit verlangen grenzüberschreitende Antworten

EU-Kommissarin Kyriakides/BM Edtstadler/LR Eichtinger: Ziel ist es, die Europäische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich noch besser zu koordinieren

Utl.: EU-Kommissarin Kyriakides/BM Edtstadler/LR Eichtinger: Ziel
ist es, die Europäische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich
noch besser zu koordinieren =

St. Pölten (OTS/NLK) - Der Online-Salon des Europa-Forums Wachau mit
Europa-Ministerin Karoline Edtstadler und Europa-Landesrat Martin
Eichtinger, Präsident des Europa-Forum Wachau, beleuchtete mit
Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides Fragestellungen zur
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich in Europa
und deren Auswirkungen auf Niederösterreich.

„Mehr als je zuvor in der Geschichte der Menschheit erleben wir, wie
sehr die gesundheitliche Lage in einem Land die eines anderen Landes
beeinflusst. COVID-19 hat uns vor Augen geführt, dass Viren keine
Grenzen kennen. Grenzüberschreitende Herausforderungen im
Gesundheitsbereich verlangen nach grenzüberschreitenden Antworten.
Die niederösterreichische Initiative ‚Healthacross‘ stellt daher eine
Ergänzung der Bemühungen der Europäischen Kommission um die Schaffung
einer Europäischen Gesundheitsunion dar und beweist den Mehrwert
grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung und regionaler
Zusammenarbeit“, verdeutlicht die Europäische Gesundheitskommissarin
Stella Kyriakides.

„Die COVID-Krise hat uns die Stärken und Schwächen der Europäischen
Union deutlich aufgezeigt. Wir müssen jetzt die Lehren daraus ziehen,
Resilienz und Widerstandsfähigkeit als oberstes Ziel definieren und
gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft für eine starke Europäische
Union arbeiten. Basis dafür ist die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit in allen Bereichen“, so Europaministerin Karoline
Edtstadler zu Beginn des Salons.

Zu keiner anderen Zeit war der Salon zum Thema „A Healthy Europe“
wichtiger und dringlicher als zur gegenwärtigen, wo das scheinbar
permanente Spannungsfeld zwischen „mehr oder weniger Europa“ und den
damit verbundenen rechtlichen Kompetenzen und finanziellen
Rahmenbedingungen im Fokus steht. Die Forderungen der Bevölkerung
nach einem geeinten Auftreten, einer besseren Kommunikation der EU
und dem Appell, die richtigen Lehren aus der Krise zu ziehen, wurden
in den vergangenen Monaten immer lauter. Als Konsequenz arbeitet die
Europäische Kommission auf Hochtouren an einer stärkeren europäischen
Kooperation und Koordination im Gesundheitsbereich.

Das eigenständige europäische Gesundheitsprogramm „EU4Health“ ist mit
über fünf Milliarden Euro dotiert und ein wesentlicher Eckpfeiler der
Aktivitäten in der Europäischen Union im Gesundheitsbereich. Es soll
die Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme stärken, die
Koordination im Bereich der öffentlichen Gesundheit verbessern und
das gemeinsame EU-Krisenmanagement fördern.

„Die grenzüberschreitende Gesundheitsinitiative „Healthacross“ nimmt
eine wesentliche Vorreiterrolle in Europa ein und dient als
Best-Practice-Beispiel für das EU4Health-Programm. Die Zustimmung in
Niederösterreich unterstreicht die Wichtigkeit dieser Initiative.
Eine Studie des Instituts für Strategieanalysen zeigt, dass 8 von 10
Niederösterreicher diese Kooperation im Gesundheitsbereich
befürworten“, erklärt Europa-Landesrat Martin Eichtinger.

Der neu gewählte Kreishauptmann der Nachbarregion Südmähren, Jan
Grolich, lobte die gelungene grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit
Niederösterreich. „Die Region Südmähren schätzt die derzeitige
Zusammenarbeit sehr und ich freue mich, dass diese Zusammenarbeit
fortgesetzt wird.“

Gerald Gartlehner, Departmentleiter des Departments für
evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems
und Mitglied in der COVID-19 Ampelkommission, war als
wissenschaftlicher Experte zugeschaltet: „Die Corona Pandemie ist
eine enorme Herausforderung für das österreichische Gesundheitssystem
und legt Stärken, aber auch Schwächen offen. Es wäre wichtig, dass
Österreich in Zukunft Ausbildungen in Public Health und Epidemiologie
gezielt fördert, um für zukünftige Pandemien besser gerüstet zu
sein."

Die Bedeutung der grenzüberschreitenden und regionalen Kooperation im
Gesundheitswesen wurde auch von europäischen und internationalen
Experten untermauert. So nahmen Brigitte van der Zanden, Direktorin
der Partnerregion Euregion Maas-Rhein und Francesco Zambon,
Koordinator für die Weltgesundheitsorganisation im Regionalbüro für
Europa in Venedig am Forum teil.

„COVID zeigt mehr und mehr das grenzüberschreitende Zusammenarbeit
wichtig und sehr wertvoll ist. In der Euregio Maas-Rhein kennen sich
die Fachexperten schon seit langer Zeit und konnten sich deswegen
auch schnell miteinander grenzüberschreitend austauschen“, erklärt
Brigitte van der Zanden den Zugang in ihrer Region.

Francesco Zambon erklärt die Sichtweise der WHO folgendermaßen: „Die
Welt hat sich verändert. Ein Virus hat es geschafft, sämtliche
Dimensionen unseres Lebens zu beeinträchtigen. Jede große Krise
bringt jedoch auch Chancen mit sich. COVID-19 hat der Welt Einhalt
geboten und sie gezwungen, darüber nachzudenken, wie wir uns auf
Krisen dieser Art besser vorbereiten können, aber auch wie wir unser
Leben in Zukunft besser gestalten könnten. Die schlechteste Reaktion
wäre, die um uns herrschende Verzweiflung nicht als Antrieb für
drastische Veränderungen zu nützen. Morgen können und werden wir in
einer besseren Welt leben.“

Die WHO hat bereits eine Publikation zur grenzüberschreitenden
Gesundheitskooperation Niederösterreichs mit seinen Nachbarn
veröffentlicht. Besonders das europaweit erste grenzüberschreitende
Gesundheitszentrum in Gmünd gilt als Leuchtturmprojekt innerhalb der
EU.

Georg Stawa, Justiz-Attaché für Süd-Ost Europa an der
österreichischen Botschaft in Belgrad, nahm als Auslandsösterreicher
stellvertretend für die vielen Niederösterreicherinnen und
Niederösterreich, die im Ausland leben, am Salon teil. In seinem
Statement erklärt er die Situation in Serbien. „Die Bewältigung der
Covid-Krise bringt die Gesundheitssysteme auch in SO-Europa an ihre
Grenzen. Die Bevölkerung hat aber andererseits über Jahrzehnte
gelernt, flexibel mit Krisensituationen umzugehen. Niemand hofft oder
verlässt sich zum Beispiel auf den Staat allein. Eigenverantwortung
ist schon allein deshalb zu entwickeln, um systemischen
Unzulänglichkeiten entgegenzutreten. Das schafft
Problemlösungsbewusstsein und soziale Dynamik.“

Weitere Informationen: Büro LR Eichtinger, Mag. Markus Habermann,
Telefon 02742/9005-12361, E-Mail markus.habermann@noel.gv.at

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