Kinderschutzkonzepte – jetzt umsetzen!
Expert*innen fordern auf Basis eines Rechtsgutachtens einen einheitlichen bundesweiten gesetzlichen Rahmen zur Implementierung von Kinderschutzkonzepten.
Wien (OTS) - Damit sich Kinder und Jugendliche in einer Organisation wohl fühlen, brauchen sie ein Gefühl der Sicherheit. Kinderschutzkonzepte, die Organisationen erstellen und umsetzen, tragen dazu bei. Einige Organisationen in Österreich sind sich dieser Verantwortung bewusst und agieren bereits auf Basis eines in der Organisation erarbeiteten Kinderschutzkonzepts. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme im Sinne der Gewaltprävention ist jedoch noch nicht flächendeckend und schon gar nicht gesetzlich verankert. In einer Pressekonferenz zum EU Projekt „Safe Places“, die am 13.11.2020 online stattfand, forderten Kinderschutz Expert*innen von ECPAT Österreich, dem Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren und dem Netzwerk Kinderrechte die Implementierung umfassender Kinderschutzkonzepte als österreichweiten Standard.
„Im internationalen Kontext gilt ein Kinderschutzkonzept schon seit vielen Jahren als DAS zentrale Qualitätsmerkmal für eine Organisation, das immer öfter auch von Fördergeber*innen eingefordert wird. Aus den vorher genannten Gründen sind wir, die Projektpartner von Safe Places, der festen Überzeugung, dass es JETZT an der Zeit ist, dass Österreich in diesem Punkt nachzieht. Das Vorhandensein eines Kinderschutzkonzeptes sollte kein „nice-to-have“ sondern ein „must have“ sein", fordert Astrid Winkler, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich.
„Es geht darum, sichere Orte für Kinder und Jugendliche zu schaffen und Organisationen dabei zu unterstützen“, betont Martina Wolf, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Österreichischer Kinderschutzzentren. Es sei wichtig, dass Kinder mit ihren Anliegen gehört und eingebunden werden, betont Corinna Heinzle, Mitglied des SAFE PLACES Jugendbeirats.
Kinderschutzkonzepte sollen eine verbindliche Grundlage für Organisationen darstellen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten bzw. in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten. Ein entsprechendes juristisches Gutachten von Professor Dr. Wolfgang Mazal, Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung, sieht eine diesbezügliche gesetzliche Verankerung für möglich und umsetzbar. „Wir alle sind es gewohnt, dass wir uns im täglichen Leben an Regeln zu halten. So müssen z. B. Unternehmen eine Vielzahl von Regeln umsetzen, wie etwa im Bereich des Arbeitnehmer*innenschutzes und das ist gut so. Standards zum Kinderschutz sollten genauso ernst genommen werden", betont Prof. Mazal in der Pressekonferenz.
Unterstützung für die Implementierung eines umfassenden Kinderschutzkonzepts finden Organisationen auf der neuen Plattform www.kinderschutzkonzepte.at, die im Rahmen und mit Mitteln des EU Projekts „Safe Places“ eingerichtet wurde.
Die Langversion dieser Presseinformation sowie weitere Unterlagen finden Sie hier: https://bit.ly/36wdz2y
Rückfragen & Kontakt:
ECPAT Österreich
Astrid Winkler
Geschäftsführung; Medienkontakt
069919237602
winkler@ecpat.at
www.ecpat.at