- 11.11.2020, 10:59:59
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NÖ Arbeitsmarktstrategie 2021-2027 legt Schwerpunkt auf Aus- und Weiterbildung
LH Mikl-Leitner präsentiert mit Sozialpartnern und AMS die neue NÖ Arbeitsmarktstrategie 2021-2027
Utl.: LH Mikl-Leitner präsentiert mit Sozialpartnern und AMS die
neue NÖ Arbeitsmarktstrategie 2021-2027 =
St. Pölten (OTS/NLK) - Die aktuelle weltwirtschaftliche Situation
stellt vor allem den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Um
diese Herausforderungen anzunehmen, der Corona-Pandemie
entgegenzuwirken, den niederösterreichischen Arbeitsmarkt zu stärken
und Arbeitsplätze zu sichern, präsentierten Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner, Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger, sowie die NÖ
Sozialpartner, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, AKNÖ-Präsident Markus
Wieser, IVNÖ-Präsident Thomas Salzer, AMS-Geschäftsführer Sven
Hergovich und SMS-Abteilungsleiter Günther Widy die neue NÖ
Arbeitsmarktstrategie 2021-2027.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zur neuen Strategie: „Die
Corona-Krise fordert uns nicht nur gesundheitspolitisch, sie bringt
auch große Herausforderungen für den Wirtschafts- und
Arbeitsmarktbereich mit sich. Um für den Arbeitsmarkt der Zukunft
bestmöglich gerüstet zu sein, braucht es neben kurz- und
mittelfristigen Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise auch
eine langfristige Strategie. Eine gemeinsame Arbeitsmarktstrategie
für unser Bundesland Niederösterreich, mit dem Ziel unseren
Landsleuten neue Perspektiven aufzuzeigen und größtmögliche
Sicherheit zu geben. Denn Faktum ist, die Arbeitswelt entwickelt sich
dynamisch weiter und aktuelle Trends weisen darauf hin, dass wir uns
im Laufe unserer beruflichen Laufbahn fortlaufend verändern und
weiterbilden müssen. Auf diesem Weg wollen wir unsere Landsleute
bestmöglich unterstützen. Deshalb hat das Land Niederösterreich
gemeinsam mit den Sozialpartnern eine umfangreiche
Arbeitsmarkstrategie für 2021 bis 2027 entwickelt. Die drei
Stoßrichtungen für unsere Offensive werden sein: verstärkte
Qualifizierung, eine verbesserte Kompetenzorientierung und ein
leichterer Wiedereinstieg für die Menschen in den Arbeitsmarkt. Für
das kommende Jahr 2021 werden wir daher seitens des Landes NÖ mehr
als 16 Millionen Euro für 18 Beschäftigungsprojekte investieren.
Zusätzlich wird das AMS NÖ im Rahmen der Corona-Arbeitsstiftung des
Bundes 17.000 weitere Aus- und Weiterbildungsplätze in
Niederösterreich bereitstellen.“
„Weiterbildung und berufliche Weiterentwicklung sind der Schlüssel
für eine erfolgreiche Zukunft. Wir erarbeiten aktuell ein
Analyseprogramm, das Stärken und Talente der Menschen hervorstreicht
und damit ein möglicher Wegweiser für eine beruflichen Um- oder
Neuorientierung sein soll. Die Expertinnen und Experten der Menschen
und Arbeit GmbH zeigen auf, welche Zukunftsbranchen wie etwa der
Pflegebereich für diese individuellen Fähigkeiten bestmöglich
geeignet sind. Die MAG unterstützt die Menschen kostenlos im Rahmen
der Bildungsberatung bei der Suche nach neuen Perspektiven. Durch die
Bildungsförderung des Landes ermöglichen wir außerdem eine
finanzielle Unterstützung bei der Umschulung von bis zu 2.500 Euro im
Pflegebereich“, so der für den NÖ Arbeitsmarkt zuständige Landesrat
Martin Eichtinger.
„Die Wirtschaftskammer Niederösterreich bietet mit ihrem WIFI
praxisorientierte Qualifizierungen für Beschäftigte, wie auch für
Unternehmerinnen und Unternehmer“, betont Wolfgang Ecker, der
Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „Wir
verfügen über eine große und bewährte Expertise am Puls der
Wirtschaft - bei der Digitalisierung der Arbeitswelt ebenso wie bei
besonders gefragten Berufsbildern und Ausbildungen. Dieses Knowhow
bringen wir natürlich in die Strategie und ihre Umsetzung mit ein.“
Besonders wichtig ist für Ecker, dass in der neuen
Arbeitsmarktstrategie Beschäftigung umfassend gesehen und auch
Unternehmertum als Beschäftigung verstanden wird.
„Die Folgen der Corona-Krise werden uns am niederösterreichischen
Arbeitsmarkt 2021 und darüber hinaus intensiv beschäftigen. Zentrales
Instrument, um Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen, ist rasche und
konsequente Vermittlung. Wenn das nicht möglich ist, hat das AMS NÖ
im Rahmen der Corona-Stiftung ein Qualifizierungspaket für
Jobsuchende und Unternehmen geschnürt, das mit 72 Millionen Euro
dotiert ist. 17.000 Aus- und Weiterbildungsplätze werden 2021 in ganz
Niederösterreich zur Verfügung stehen, davon 6.000 für Beschäftigte
in niederösterreichischen Unternehmen. Um den Schulungserfolg,
nämlich eine rasche Arbeitsaufnahme nach Kursende sicher zu stellen,
werden wir 13.000 Plätze in externen Beratungs- und
Betreuungseinrichtungen zukaufen. Hier bekommen Jobsuchende Beratung
vor und Begleitung während der Ausbildung sowie Unterstützung beim
Berufseinstieg“, berichtet der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ Sven
Hergovich.
„Mit vereinten Kräften lassen sich die zukünftigen Herausforderungen
am Arbeitsmarkt besser bewältigen. Daher sind wir sehr dankbar für
diesen Schulterschluss bei der Entwicklung der Arbeitsmarktstrategie.
Die Industrieunternehmen setzen jedenfalls alles daran, um ihrer
Verantwortung als bedeutender Ausbilder und Arbeitgeber in
Niederösterreich nachzukommen“, so Thomas Salzer, Präsident der
Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ).
Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und
Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich, strich die Wichtigkeit von
rechtzeitiger Berufsorientierung hervor. „Wir können es uns nicht
leisten, auf die persönlichen Stärken eines jeden einzelnen zu
verzichten. Durch rechtzeitige Berufsorientierung entsteht eine
Win-Win-Situation. Der Schüler findet eine weiterführende Schule oder
eine duale Berufsausbildung, die zu seinen Talenten passt. Der
Unternehmer kann damit rechnen, einen motivierten Lehrling für seinen
Betrieb zu gewinnen. Gerade die Corona-Pandemie und die Auswirkungen
am Arbeitsmarkt zeigen, wie wichtig eine hochwertige Ausbildung ist.“
Die Arbeiterkammer setzt bereits zahlreiche Maßnahmen um, etwa
regionale Drehscheiben und eigene Berufsmessen. „Erfolgreich sind
viele Sozialpartner-Initiativen, so etwa die Zusammenarbeit mit der
Pädagogischen Hochschule NÖ in Baden. So sind Master-Lehrgänge für
Berufsorientierung in Lehrer-Ausbildung etabliert, zusätzlich auch
die Eltern mit einer eingebunden“, so Wieser. Er fordert:
„Berufsorientierung muss ein eigener Unterrichtsgegenstand in der 7.
und 8. Schulstufe in allen Schultypen werden.“
Das Sozialministeriumservice ist bereits seit Jahrzehnten fester
Bestandteil der Partnerschaft der Kostenträger
arbeitsmarktpolitischer Angebote für benachteiligte Zielgruppen in
Niederösterreich. Zunächst für den Personenkreis von Menschen mit
Behinderung zuständig, wuchs das Portfolio in den vergangenen Jahren
aufgrund der Expertise und Umsetzungsqualität hin zu Angeboten für
ausgrenzungsgefährdete Jugendliche und gesundheitlich beeinträchtigte
Erwerbstätige und Arbeitslose. „Mit der Intensivierung der
Kernangebote der Initiative ‚AusBildung bis 18‘ werden die
Beratungsleistungen von Jugendcoaching und den Koordinierungsstellen
‚AusBildung bis 18‘ am Übergang von der Pflichtschule in
weiterführende Ausbildungen für Jugendliche verstärkt. Für Menschen
mit Behinderungen und ihre Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber stellt
das Sozialministeriumservice sowohl zielgerichtete Lohnförderungen,
als auch maßgeschneiderte Beratungs- und Serviceangebote zur
Verfügung.“ weist Günther Widy, Abteilungsleiter des
Sozialministeriumservice Niederösterreich, auf eine breite Palette
von Unterstützungsleistungen des Sozialministeriumservice in diesen
herausfordernden Zeiten hin.
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