Tierschutz Austria fordert Verbot importierter Gänse
Gänse aus tierquälerischer Haltung aus dem Ausland landen auf Österreichs Tellern. Auch die Gänseleber darf trotz Erzeugungsverbot importiert werden.
Vösendorf (OTS) - Am 11. November wird dem heiligen Martin gedacht. Zu dieser „Tradition“ rund um Martini gehört leider auch das Verspeisen des „Martinigansl“. Durch COVID-19 und dem aktuellen Lockdown light ist zwar einiges anders, das Leid der Tiere wird jedoch nicht weniger. Diese Pandemie, ausgelöst durch eine so genannte Zoonose - eine von Tieren auf Menschen übergegangene Krankheit - sollte längst Anlass dazu sein, den Umgang mit Tieren in unserer Gesellschaft sehr kritisch zu hinterfragen.
Auch die Gänse hätten sich das verdient. Nicht nur, weil der Großteil der zu Martini verspeisten Tiere aus dem Ausland und aus nicht artgerechter, sondern tierquälerischer Produktion kommt - es dürften rund drei Viertel aller Gänse sein. Die größten Importländer sind etwa Ungarn und Polen. Länder, in denen die Stopfmast (Ungarn) und Rupfen von Gänsen bei lebendigem Leibe (Ungarn und Polen) grausame und legale Praxis ist.
Ein trauriger Fakt, welcher die hart erkämpften Standards in der österreichischen Geflügelhaltung zunichtemacht. Der Stress, den die Tiere dabei erleiden müssen, landet auf den Tellern der Österreicher. Neben massivem Tierleid ein unappetitlicher Nebeneffekt.
Apropos unappetitlich: Auch die Gänsestopfleber, deren Erzeugung in Österreich verboten ist, findet über den Import weiterhin den Weg in heimische Haushalte. Konkret heißt das: Das Stopfen von Gänsen zur Erzeugung der Stopfleber ist in Österreich laut Tierschutzgesetz verboten, der Handel und Import jedoch nicht. Dasselbe gilt im Übrigen auch für Pelzprodukte. Dadurch wird das sinnvolle Verbot umgangen und eigentlich ad absurdum geführt.
Tierschutz Austria fordert daher ein Verbot des Imports, Handels und Verkaufs jener tierischen Produkte, deren Erzeugung in Österreich verboten ist. Darunter fallen sowohl Gänse aus tierquälerischer Haltung, die Gänsestopfleber als auch Pelzprodukte.
Über Tierschutz Austria
Tierschutz Austria - der neue Auftritt des Wiener Tierschutzvereins: Tierschutz Austria (TSA) ist erste Anlaufstelle für tierische Notfälle und bringt bald 175 Jahre Expertise in Sachen Tierhaltung und Tierpflege mit, bietet praktische Hilfe für Haus-, Wild- und Nutztiere (erstklassige Versorgung, Pflege und Vermittlung). Des Weiteren setzt sich TSA für die Rechte der Tiere ein, für faire Lebensbedingungen und artgerechte Haltung und den Erhalt von Arten und Lebensräumen. In ganz Österreich. UnterstützerInnen können sich auf www.tierschutz-austria.at informieren.
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