- 04.11.2020, 11:24:54
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„Eco Spezial“: „Baustelle Erinnerung: Swietelsky und die ‚Straße der SS‘“ – am 5. November um 22.30 Uhr in ORF 2
Im Rahmen des ORF-Programmschwerpunkts zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938
Utl.: Im Rahmen des ORF-Programmschwerpunkts zum Gedenken an die
Reichspogromnacht am 9. November 1938 =
Wien (OTS) - 75 Jahre nach Kriegsende stellen sich immer mehr
heimische Firmen ihrer NS-Vergangenheit und dies nicht nur zu den
Gedenktagen rund um die Novemberpogrome am 9./10. November 1938. So
hat zum Beispiel die voestalpine in Linz ein eigenes Museum, um ihre
Geschichte als ehemalige Hermann-Göring-Werke aufzuarbeiten. Auch
Baufirmen wie Porr oder Strabag haben dieses dunkle Kapitel ihrer
Firmengeschichte in den vergangenen Jahren von Historikerinnen und
Historikern durchleuchten lassen. Doch immer wieder werden Firmen von
ihrer Vergangenheit überrascht – wie zum Beispiel die Baufirma
Swietelsky. Der Vorstand des Unternehmens wurde erst durch Recherchen
des Wirtschaftsmagazins „Eco“ darauf aufmerksam gemacht, dass der
heute drittgrößte Baukonzern Österreichs massiv vom NS-Regime
profitiert hat. Im Rahmen des ORF-Programmschwerpunkts zum Gedenken
an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 (Details unter
presse.ORF.at) zeigt Martin Steiner in der von Dieter Bornemann
präsentierten „Eco“-Spezialausgabe „Baustelle Erinnerung: Swietelsky
und die ‚Straße der SS‘“ am Donnerstag, dem 5. November 2020, um
22.30 Uhr in ORF 2, wie private Unternehmen von den beispiellosen
Verbrechen der SS profitiert haben – und wie sie heute versuchen,
diese schwere moralische Bürde zu bewältigen.
Swietelsky arbeitete 1942 an der sogenannten „Straße der SS“ mit:
Einer 2.000 Kilometer langen Straße von Berlin bis tief in die
besetzten Sowjetgebiete. Für den Bau setzte Swietelsky jüdische
Zwangsarbeiter ein: Sklaven des 20. Jahrhunderts, deren Arbeitskraft
man so lange ausbeutete, bis sie starben. „Das Fundament der Firma
Swietelsky beruht auf Arisierung und Zwangsarbeit“, fasst der
Historiker Rudolf Leo zusammen, was er in Akten des österreichischen
Staatsarchivs dazu gefunden hat. Der Vorstand von Swietelsky hat
inzwischen eine Historikerkommission mit der Aufarbeitung der
Gründungsgeschichte des Unternehmens beauftragt.
Das mangelnde Wissen über die eigene Geschichte war lange Zeit
exemplarisch für Österreichs Wirtschaft und Politik. Obwohl die
Arbeit von Millionen NS-Zwangsarbeitern die Fundamente für den
Wirtschaftsaufschwung nach dem Weltkrieg gelegt haben, wurden ihr
Leid und ihre Leistung jahrzehntelang ignoriert.
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