- 29.10.2020, 15:35:38
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Schnabl: Bundesregierung hat Maßnahmen gegen Covid-19 verschlafen
Verschärfungen der Situation durch Einsparungen im Gesundheitsbereich
Utl.: Verschärfungen der Situation durch Einsparungen im
Gesundheitsbereich =
St. Pölten (OTS) - Wegen der steigenden Zahl von
Coronavirus-PatientInnen in Österreichs Krankenhäuser rückt die
Anzahl der verfügbaren Normal- und Intensivbetten in den Fokus der
Diskussionen. „Alle ExpertInnen warnen vor Versorgungsengpässen, aber
das Kleeblatt Kurz, Nehammer, Kogler und Anschober haben bisher den
Ernst der Situation negiert. Nicht nur die Anzahl der verfügbaren
Intensivbetten ist entscheidend, diese müssen auch mit ausreichend
Personal bespielt werden. Wenn die Infektionszahlen also weiter
steigen wie zuletzt, wird sich aufgrund fahrlässiger Einsparungen die
Situation weiter verschärfen. Auf Kosten der PatientInnen“, sagt SPÖ
NÖ Landesparteivorsitzender, LHStv. Franz Schnabl.
Sollte der von der Regierung so oft erwähnte, wenn auch heute nicht
konkret angesprochene, „Lockdown Light“ kommen, dann werde das
Versagen der Verantwortlichen deutlich sichtbar werden: „Denn über
den Sommer wurde der Vorsprung, den Österreich bei der Bekämpfung des
Virus angeblich gehabt habe, eingebüßt. Gesundheitsfolgeabschätzungen
fehlen völlig – in vollem Wissen, was auf uns zukommen wird“,
kritisiert Schnabl.
Er fordert eine zentrale Meldestelle – etwa die Gesundheit Österreich
GmbH – wo nicht nur die Anzahl der Infizierungen, Erkrankungen,
verfügbare Ressourcen – also Intensiv- und Normalbetten in den
Krankenhäusern – einheitlich erfasst und koordiniert werden, sondern
auch verfügbares Personal. „Unsere Spitäler brauchen bestmögliche
Ausstattung, medizinisch, technisch und personell. Die Einsparungen
in den Krankenhäusern, auch in Niederösterreich, könnten uns jetzt
auf den Kopf fallen. Da sind die geplanten 130 Millionen Euro, die im
kommenden Jahr eingespart werden sollen, noch gar nicht
berücksichtigt. Dadurch würden Engpässe entstehen“, befürchtet
Schnabl. Diese Forderungen wurden bereits im März gestellt: „Was hat
die Regierung bei der Ausstattung der Spitäler mit Intensivbetten
unternommen? Wie hat sie auf die personellen Herausforderungen
reagiert? Warum wurde keine zentrale Meldestelle mit einheitlichen
Klassifizierungskriterien eingerichtet? Warum wurde über den Sommer
kein Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, um den derzeitigen
Herausforderungen strukturiert und effizient zu begegnen?“
Neben der zentralen Meldestelle und einer bestmöglichen Ausstattung
für die Spitäler schlägt er vor, dass der Bund eine Strategie, die
tatsächlich umsetzbar ist, zur Anwendung von Antigen-Schnelltests
etwa bei BesucherInnen in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Schulen
usw. erarbeitet. Intensivbetten allein genügen nicht, wir brauchen
auch das Personal. Ein Lockdown – wie im Frühjahr – sei für Schnabl
wirtschaftlich und sozial ein Schritt, dem er sehr kritisch
gegenübersteht und der nur der letzte von vielen anderen sein könne:
„Wir müssen die Versäumnisse und den bisher mangelnden Weitblick der
Regierungsverantwortlichen wieder wett machen. Österreich braucht
endlich klare Regelungen und Strategien, um den Virus und die damit
verbundenen wirtschaftlichen, gesundheitlichen und
bildungspolitischen Negativ-Folgen so gering wie möglich zu halten.“
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