• 20.10.2020, 10:27:54
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  • OTS0064

Hochschulkonferenz beschließt neue Leitlinien für Standards guter wissenschaftlicher Praxis und wissenschaftsethischen Prinzipien

Faßmann: Forschende tragen die Verantwortung für die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft

Utl.: Faßmann: Forschende tragen die Verantwortung für die
Glaubwürdigkeit von Wissenschaft =

Wien (OTS) - „Wissenschaft lebt von der fachlichen Integrität ihrer
Forschenden und den ethischen Prinzipien, auf denen ihr Handeln
beruht“, betont Wissenschaftsminister Heinz Faßmann. Deshalb halte er
es nicht nur als ihr Vorsitzender, sondern auch als Wissenschaftler
für richtig und wichtig, dass die Hochschulkonferenz diesen neuen
Praxisleitfaden für Integrität und Ethik in der Wissenschaft vorlegt.
„Wir, die Forschenden, tragen die gesellschaftliche Verantwortung,
zur Glaubwürdigkeit von Wissenschaft durch unser eigenes Wirken
beizutragen. Wie wichtig das ist, zeigt gerade die aktuelle
Corona-Krise, in der Wissenschaft besonders kritisch hinterfragt
wird“, so Faßmann.

Deshalb sei er Klement Tockner, dem Präsidenten des
Wissenschaftsfonds FWF, besonders dankbar, dass er sich der Aufgabe
angenommen hatte, den Vorsitz in jener Arbeitsgruppe zu übernehmen,
die diesen Praxisleitfaden für die Hochschulkonferenz erstellt hat.
Faßmanns Dank gelte natürlich auch den übrigen namhaften
Vertreterinnen und Vertretern von Universitäten, von
Forschungsinstituten, der Österreichischen Agentur für
wissenschaftliche Integrität (ÖAWI), der Interessensvertretungen –
der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), der
Österreichischen Fachhochschulkonferenz (FHK) sowie der
Österreichischen Privatuniversitätenkonferenz (ÖPUK) sowie des
Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, die
Mitglied dieser Arbeitsgruppe waren und tatkräftig daran mitgewirkt
haben.

Bereits im April 2018 hatte die Gruppe ihre Arbeit aufgenommen. Das
sei ein herausfordernder Prozess gewesen, erzählt ihr Vorsitzender
Tockner, der auch das eigentliche Redaktionsteam koordinierte. „Unser
Ziel war, einen Praxisleitfaden zu erstellen, der sowohl die
Forschungsintegrität als auch die Forschungsethik umfasst, weil
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Arbeit beides
berücksichtigen müssen“, sagt er. Innerhalb der Scientific Community
werde ein verantwortungsvolles, ehrliches, transparentes und faires
Verhalten von Forschenden ebenso erwartet, wie eines, das niemandem –
weder Mensch noch Tier – Schaden zufüge.

Orientierungshilfe für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller
Disziplinen

Das Ergebnis umfasst 43 Seiten und gliedert sich in drei Teile. Teil
1 beinhaltet allgemeine Grundprinzipien der Forschungsintegrität und
Forschungsethik, die sich an alle Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler richten. Teil 2 listet die Ethikkommissionen und
Kommissionen für wissenschaftliche Integrität in Österreich auf. Teil
3 beschreibt die Handlungsfelder guter wissenschaftlicher Praxis und
der Forschungsethik und führt Best-Practice-Beispiele dazu an.

Tockner: „Für die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
sind die Standards, die der Praxisleitfaden anführt, gelebte Praxis.
Unser Ziel war, ein Dokument zu schaffen, das Orientierung und Halt
geben soll – gerade in diesen bewegten Zeiten.“ Deshalb freue es den
FWF-Präsidenten und AG-Leiter besonders, dass die Hochschulkonferenz
das nun vorliegende Dokument in ihrer letzten Sitzung am 14. Oktober
2020 einvernehmlich beschloss.

Der „Praxisleitfaden für Integrität und Ethik in der Wissenschaft
steht der Homepage des Wissenschaftsministerium unter
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/HS-Uni/Hochschulgremien-und-akteur-inn
en/Hochschulkonferenz.html zum Download bereit.

Mitglieder der Arbeitsgruppe, die den Praxisleitfaden erstellt hat:

• Prof. Dr. Klement Tockner, FWF/ÖAWI (Vorsitzender)
• PD Dr. Ole Döring, Karlsruhe Institut für
Technologie/Österreichische Privatuniversitäten-Konferenz (ÖPUK)
• Prof.in Dr.in Christiane Druml, Medizinische Universität Wien
• Prof.in Dr.in Iris Eisenberger, Universität für Bodenkultur
• Prof.in Dr.in Ulrike Felt, Universität Wien
• Dr.in Nicole Föger, ÖAWI
• Prof. Dr. Johannes Fröhlich, Technische Universität Wien/uniko
• Mag. Dr. Erich Grießler, IHS
• Kmsr. Mag. Lothar Hahn, BMBWF (Protokoll)
• Prof. Dr. Ulrich Körtner, Universität Wien
• Prof. Dr. Gernot Kubin, Technische Universität
Graz/Senatsvorsitzendenkonferenz
• Prof.in Dr.in Barbara Obermayer-Pietsch, Medizinische Universität
Graz/Senatsvorsitzendenkonferenz
• Prof. Dr. Karl Peter Pfeiffer, FH Joanneum/Fachhochschulkonferenz
• Mag. Nikolaus Possanner, Wissenschaftsrat
• Dr. Marjo Rauhala, Technische Universität Wien/uniko
• Dr. Falk Reckling, FWF
• MR Dr. Christian Smoliner, BMBWF

Ziele, Aufgaben und Zusammensetzung der Hochschulkonferenz

Die Hochschulkonferenz (HSK) wurde 2012 als Beratungs- und
Koordinationsgremiums des Bundesministeriums für Bildung,
Wissenschaft und Forschung (BMBWF) eingerichtet, in dem alle vier
Hochschulsektoren (Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische
Hochschule und Privatuniversitäten) vertreten sind. Gemeinsam
erarbeiten sie Empfehlungen und Lösungsvorschläge zur
Weiterentwicklung des österreichischen Hochschulraums.

Im Kernteam der Hochschulkonferenz vertreten sind derzeit neben
Wissenschaftsminister Heinz Faßmann und weiteren BMBWF-Vertreterinnen
und Vertretern: ÖH-Vorsitzende Sabine Hanger, Sabine Seidler und
Heinz Engl, die Präsidentin und einer ihrer Stellvertreter der
Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) Raimund Ribitsch und
Andreas Breinbauer, der Präsident der Österreichischen
Fachhochschulkonferenz und sein Vize, Christoph Berger, der
Vorsitzende der Rektorenkonferenz der Österreichischen Pädagogischen
Hochschulen (RÖPH), Karl Wöber, der Präsident der Österreichischen
Privatuniversitätenkonferenz, Gernot Kubin, der Vorsitzende der
Senatsvorsitzendenkonferenz der österreichischen Universitäten sowie
Antonio Loprieno, der Vorsitzende des Wissenschaftsrates.

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