• 19.10.2020, 11:23:48
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  • OTS0069

Land NÖ setzt Mobilitätswende durch Attraktivierung des Rad- und Fußgängerverkehrs fort

LR Schleritzko gab Startschuss für Arbeiten an „Strategie Aktive Mobilität“ und präsentierte neue Radwegförderung als Sofortmaßnahme

Utl.: LR Schleritzko gab Startschuss für Arbeiten an „Strategie
Aktive Mobilität“ und präsentierte neue Radwegförderung als
Sofortmaßnahme =

St. Pölten (OTS/NLK) - Im Land Niederösterreich wird die
Mobilitätswende vorangetrieben, wodurch der Anteil des Rad- und
Fußgängerverkehrs in den nächsten zehn Jahren verdoppelt werden soll.
Daher hat Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko heute Maßnahmen und
ein Fördermodell zur Attraktivierung des Rad- und Fußgängerverkehrs
in einer Pressekonferenz vorgestellt.

„Niederösterreich steht vor seiner größten Herausforderung der
letzten Jahre und Jahrzehnte“, damit eröffnete der Landesrat die
Pressekonferenz und deutete dabei einerseits auf die Covid-Krise und
andererseits auf die Klimakrise hin. Deshalb sei Schleritzko von der
Landeshauptfrau beauftragt worden, im Mobilitätsbereich Maßnahmen zu
setzen, um dem Klimawandel mit konkreten Maßnahmen entgegenzusetzen.
Das Land Niederösterreich erarbeite aus diesem Grund eine „Strategie
Aktive Mobilität“, die bis zum kommenden Frühjahr 2021 Grundlagen für
die Stärkung des Rad- und Fußgängerverkehrs schaffen soll“; so
Schleritzko.

In Niederösterreich liege der Anteil des Öffentlichen Verkehrs bei
rund 30 Prozent an der Verkehrsleistung, aber nach wie vor habe
Niederösterreich einen hohen Anteil an PKW-Fahrten, die sich
vermeiden lassen würden. „Das gilt etwa für die Arbeitswege, wenn man
sieht, dass 25 Prozent dieser Wege unter zehn Kilometer lang sind.
Das gilt aber auch darüber hinaus für PKW-Fahrten im Allgemeinen: 40
Prozent aller PKW-Fahrten sind kürzer als fünf Kilometer“,
unterstrich der Landesrat und verwies auf das Rad als
umweltfreundliche Alternative. Erhebungen würden zeigen, dass die
Niederösterreicher vermehrt auf das Rad umsteigen würden. Schleritzko
dazu: „Abgeleitet aus diesem Wissen nehmen wir uns ein großes Ziel
vor. Wir wollen im laufenden Jahrzehnt eine Verdoppelung aller im
Rad- und Fußgängerverkehr zurückgelegten Wege in Niederösterreich.
Konkret bedeutet das statt derzeit 22 Prozent sollen 2030 mehr als 40
Prozent aller Wege mit dem Fahrrad, dem E-Bike, dem Tret- oder
E-Roller beziehungsweise zu Fuß absolviert werden. Damit sollte es
uns auch gelingen, das Team ‚Umweltverbund‘ von derzeit 36 auf
deutlich über 50 Prozent zu bringen.“

Dazu gebe es fünf Handlungsfelder, die in der „Strategie Aktive
Mobilität“ abgebildet werden: Das seien die Themen Infrastruktur,
Multimodalität, neue Möglichkeiten und Chancen (wie z. B.
E-Mobilität, Sharing, etc.), Information und Kooperation sowie
Förderung und Organisation.

Zudem werde für die Gemeinden ein neues Fördermodell angeboten. In
der morgigen Sitzung der Landesregierung bringe man ein neues
Fördermodell auf den Weg, um die Gemeinden bei Planung und Errichtung
von Radverkehrsinfrastruktur zu unterstützen. Schleritzko: „Wir
sprechen von Förderquoten in Höhe von 60 bis 80 Prozent für die
Regionen im Land, bei denen das größte Potenzial zur Erhöhung des
Radverkehrsanteils besteht. Hier sollen sogenannte Radschnellwege
errichtet und Rad-Basisnetze ausgebaut werden.“ Die insgesamt elf
Achsen dieser Radschnellwege wurden im Rahmen einer flächendeckenden
Potenzialanalyse ermittelt. Im Zentralraum sei das die Achse St.
Pölten-Lilienfeld bzw. Pressbaum-Wien, im Industrieviertel die Achse
Wiener Neustadt-Baden-Mödling nach Wien beziehungsweise die Route von
Neunkirchen nach Gloggnitz. Hohes Potenzial im Weinviertel liege in
der Achse Stockerau-Korneuburg-Wien bzw.
Gänserndorf-Deutsch-Wagram-Wien. Im Waldviertel sei ein Radschnellweg
zwischen Gmünd-Schrems sowie Mautern-Krems-Paudorf sinnvoll. Im
Mostviertel seien die Achsen zwischen Emmersdorf, Melk und Loosdorf
sowie Persenbeug, Ybbs und Waidhofen an der Ybbs, Kematen und
Amstetten für Radschnellwege vorgesehen.

„Die zweite Förderschiene betrifft die ländliche Erschließung. Denn
uns im Land Niederösterreich geht es nicht nur um die Unterstützung
unserer Zentrums-Regionen, wir wollen auch in den ländlichen Gebieten
für eine Attraktivierung sorgen. Aus diesem Grund ist auch die
Förderquote von 60 bis 70 Prozent nicht wesentlich niedriger als in
der Förderschiene für Radschnellwege und Rad-Basisnetze“, meinte der
Landesrat. Um ein Projekt erfolgreich für eine Förderung
einzureichen, müssen drei von sechs Kriterien erfüllt werden. Diese
sind: Das Projekt muss ein Lückenschluss sein, eine Anknüpfung an
bestehende Verbindungen bieten, eine Anbindung an einen Bahnhof oder
Busknoten liefern, Ortsteile oder Katastralgemeinden verbinden,
Alltagseinrichtungen als Ziel- oder Quellpunkt haben oder
Gefahrenstellen entschärfen. „Wir machen diese Förderschienen
rückwirkend für alle Projekte ab 1. Juni 2020 verfügbar“, unterstrich
Schleritzko, der darauf verwies, das insgesamt vier Millionen Euro
jährlich zur Verfügung stehen. Die Gemeinden werden in den kommenden
Tagen über diese Fördermöglichkeiten von den Mobilitätsmanagern
informiert, darüber hinaus gebe es ein Webinar am 3. November, das
von der NÖ.Regional durchgeführt wird.

Eine Übersicht über die Förderung für Rad-Basisnetze und die
ländliche Erschließung ist online hier zu finden:
https://atlas.noe.gv.at/webgisatlas/(S(ahuslplcmmr1k33rzocgbi10))/ini
t.aspx?karte=atlas_noe_radwege&ks=transport&redliningid=f13fr1cjdztvu
twszklj4y1v&box=481672.408227848%3b244801%3b932805.591772152%3b441162
&srs=31259&t=637365345920558225. In blau dargestellt sind jene
Regionen, in denen die Förderschiene „ländliche Erschließung“ zur
Anwendung kommt. Jene Gemeinden ohne blaue Färbung fallen in die
Kategorie der Rad-Basisnetze.

Weitere Informationen: Büro LR Schleritzko, Florian Krumböck, BA,
Telefon 02742/9005-13546, E-Mail florian.krumboeck@noel.gv.at

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