• 12.10.2020, 11:48:29
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Aktuellste Studie: Keine DNA-Schäden durch Mobilfunk

Daten schaffen Klarheit: vermutete Ursachen für höhere Tumorraten bei exponierten Tieren sind nicht auf Schäden an der Erbsubstanz zurückzuführen

Wien (OTS) - 

Aktuellste Studie: Keine DNA-Schäden durch Mobilfunk

Mögliche Schäden durch elektromagnetische Felder des Mobilfunks werden immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert und als Argument gegen die Errichtung von Mobilfunkstationen oder den Gebrauch von Smartphones durch Kinder und Jugendliche benutzt. Insbesondere die vermuteten Schäden der Erbsubstanz DNA sorgen für Verunsicherung.

Zwei Studien erregten Aufsehen

Im Jahr 2010 wurde eine Studie des Fraunhofer-Instituts in Hannover veröffentlicht, die für Aufmerksamkeit sorgte: Wurden schwangeren Mäusen eine DNA-schädigende Substanz verabreicht, waren bei deren erwachsenen Nachkommen dann mehr Tumore vorhanden, wenn sie lebenslang elektromagnetischen Feldern ausgesetzt waren, die dem UMTS-Standard entsprachen.

Obwohl diese Worst-Case Szenario für Menschen unrealistisch ist, wurde eine Replikationsstudie vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beauftragt. Es sollte geprüft werden, ob die Ergebnisse reproduziert werden konnten.

Dies war der Fall, und die tumorpromovierenden Befunde wurden vom Bremer Biologen Alexander Lerchl 2015 veröffentlicht.

Wird die DNA durch die Mobilfunk-Felder geschädigt?

Die Frage, worauf die beobachteten Befunde beruhen, konnte jedoch nicht beantwortet werden. Ein so genannter co-karzinogener Effekt, also die Möglichkeit, dass die DNA durch die Exposition zu den Funkfeldern zusätzlich geschädigt wird, konnte weder ausgeschlossen, noch bestätigt werden, was das BfS dazu veranlasste, Prof. Lerchl mit einer weiteren Studie zur Klärung dieser Frage zu beauftragen.

Keine co-karzinogenen Effekte durch Mobilfunk

Durch spezielle Färbetechniken wurde bis zu 72 Stunden nach der Verabreichung der DNA-schädigenden Substanz untersucht, ob die DNA in den Geweben der Feten mit oder ohne Exposition durch elektromagnetischen Felder hierdurch unterschiedlich stark geschädigt war. Untersucht wurden neben dem Gehirn auch die Lunge und die Leber der Tiere. Dies war nicht der Fall, die Befunde sind, so stellte Lerchl fest, aufgrund der hohen Anzahl der Proben auch statistisch sehr robust.

Einschätzung, dass Mobilfunk keinen Krebs verursacht, weiter erhärtet

„Bislang gibt es keine überzeugenden Hinweise, dass elektromagnetische Felder des Mobilfunks Krebserkrankungen auslösen können. Unsere Ergebnisse bestätigen und erhärten diese Einschätzung“, so der Biologe Lerchl. Weiters erklärt der Experte auf dem Gebiet der biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder, dass die beobachteten Effekte der vorhergehenden Studien andere Ursachen haben müssen, wie er bereits in der Publikation aus dem Jahr 2015 äußerte.

Die neue Veröffentlichung ist frei verfügbar veröffentlicht worden: 

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/bem.22301

Rückfragen & Kontakt

Professor Dr. Alexander Lerchl
Jacobs University Bremen
Campus Ring 6
D-28759 Bremen
a.lerchl@jacobs-university.de

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