- 18.09.2020, 12:57:28
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„kulturMontag“: Kultureller Schwerpunkt zur Flüchtlingspolitik, Biopic zu Jean Seberg und Musiker Martin Klein im Porträt
Danach: Dokumentation „Ein Kopf voller Eier – Der Visionär Friedrich Kiesler“
Utl.: Danach: Dokumentation „Ein Kopf voller Eier – Der Visionär
Friedrich Kiesler“ =
Wien (OTS) - Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am
21. September 2020 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich u. a. Benedict
Andrews Biopic „Jean Seberg – Against all Enemies“ mit Kristen
Stewart in der Hauptrolle und zeigt ein Porträt des österreichischen
Singer-Songwriters Martin Klein. Außerdem befragt die Sendung, fünf
Jahre nach der Flüchtlingskrise, Intellektuelle und Kulturschaffende
zur Asylpolitik der vergangenen Jahre, spricht über die Ausstellung
„Spuren und Masken der Flucht“ und den neuen Film von Arash T. Riahi.
Der österreichische Filmemacher iranischer Herkunft ist dazu live zu
Gast im Studio. Anschließend an das Magazin steht die Dokumentation
„Ein Kopf voller Eier – Der Visionär Friedrich Kiesler“ (23.30 Uhr)
über den 1965 verstorbenen austroamerikanischen Gesamtkünstler
anlässlich seines 130. Geburtstags am 22. September auf dem Programm.
Durch Fake News in den Tod – Biopic „Jean Seberg – Against all
Enemies“
Sie war eine Ikone der Nouvelle Vague, drehte mit Starregisseuren wie
Otto Preminger und feierte 1960 ihren internationalen Durchbruch an
der Seite von Jean Paul Belmondo in Jean-Luc Godards
Gangster-Klassiker „Außer Atem“. Fast 20 Jahre später starb die
amerikanische Schauspielerin Jean Seberg in Paris unter mysteriösen
Umständen. Als Jean Seberg 1968 nach Amerika zurückkehrt engagiert
sich die Schauspielerin für die „Black Panther“-Bewegung und gerät
ins Visier des FBI. Der amerikanische Geheimdienst hört sie ab,
streut Gerüchte und mobilisiert den Boulevard gegen den
zerbrechlichen Star. Nach mehreren Suizidversuchen setzte Seberg 1979
ihrem Leben ein Ende. Ziemlich genau in der Mitte zwischen 1959 und
1979 spielt die Geschichte, die Regisseur Benedict Andrews nun in
„Jean Seberg – Against all Enemies“ mit Kristen Stewart in der
Hauptrolle erzählt. Sie sucht nach einem Motiv für den frühen Tod,
bei dem man nicht zuletzt Parallelen zu Marilyn Monroe erkennen kann.
Eindrucksvoll zeigt der Film, was gesellschaftliches Engagement
ausmacht und wie staatliche Institutionen Angst schüren. Ein
Spiegelbild einer historischen Ära und ein brandaktueller Befund der
derzeitigen Unruhen in den USA.
Das Ende des Humanismus? – Ein kultureller Schwerpunkt zur
Flüchtlingspolitik
Er ist 2012 aus Aleppo geflohen. Nach Zwischenstationen 2014 in
Österreich angekommen, ist der syrische Autor Hamed Abboud seither
mit seinen Texten über Krieg, Flucht und Sehnsucht im
deutschsprachigen Raum unterwegs. Die aktuellen Ereignisse rund um
das griechische Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos stimmen
den 33-jährigen Erzähler traurig, hat sich doch die Unbarmherzigkeit
tief in seine Seele gebrannt. Was wurde aus der sogenannten
„Willkommenskultur“ und Angela Merkels Ansage „Wir schaffen das“? Wie
bewerten Intellektuelle und Kulturschaffende, wie der österreichische
Migrationsforscher und Soziologe Gerald Knaus, die Publizistin Ulrike
Guérot oder der Politologe Ivan Krăstev die Asylpolitik der letzten
Jahre? Mit Malereien, Fotografien, Videoarbeiten, Installationen und
Skulpturen nähert sich die Landesgalerie Niederösterreich in der
Ausstellung „Spuren und Masken der Flucht“ einem der
gesellschaftspolitisch relevantesten Themen unserer Zeit. Auch Arash
T. Riahi, österreichischer Regisseur iranischer Herkunft, ist das
Thema ein großes Anliegen, ist er doch selbst aus dem Iran nach
Österreich geflüchtet. In seinem neuen, berührenden Film „Ein
bisschen bleiben wir noch“ erzählt er die Geschichte von zwei
tschetschenischen Flüchtlingskinder, deren Mutter abgeschoben werden
soll. Der Filmemacher ist live zu Gast im Studio.
Ein Schubert des 21. Jahrhunderts – Der Singer-Songwriter Martin
Klein
Der Innsbrucker Tastenvirtuose und Sänger Martin Klein ist kein Mann
großer Erklärungen, seine Songs sind romantisch und poetisch und sie
haben Gewicht. In seiner Musik vereint er Elemente aus Pop, Jazz und
Klassik und setzt dabei auf Reduktion. Der 33-Jährige lernte als Kind
Cello, das Klavierspielen brachte er sich selbst bei. Im Alter von 15
Jahren spielte er Schlagzeug bei lokalen Jazz- und Rockbands, ehe er
in den Niederlanden Klavier studierte. Inspiriert von der regen
holländischen Songwriter-Szene begann er selbst Songs zu schreiben,
kehrte nach Wien zurück und nahm dort sein Debüt-Album „Songs for my
piano“ auf. Sein drittes Album „Nachtlieder“, das dieser Tage
veröffentlicht wird, ist ein Klangkosmos zwischen traumwandlerischer
Leichtigkeit und existenzieller Schwere.
Dokumentation „Ein Kopf voller Eier – Der Visionär Friedrich Kiesler“
(23.30 Uhr)
Charmant, schräg und charismatisch, unglaublich kreativ, kommunikativ
und kompromisslos – Friedrich Kiesler, der Meister der
Selbstinszenierung, faszinierte seine Zeitgenossen als Künstler,
Architekt und Theoretiker. Am 21. September jährt sich der Geburtstag
des Tausendsassas zum 130. Mal. Anlässlich des dreifachen Jubiläums –
er vollendete 1965 sein Hauptwerk „Schrein des Buches“ und starb noch
im selben Jahr – begibt sich Claudia Teissig zwischen Wien, New York,
Berlin, Los Angeles und Jerusalem auf Spurensuche nach dem
Vermächtnis dieser Schlüsselfigur der Avantgarde.
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