• 29.08.2020, 22:00:02
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  • OTS0031

TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: "Der Dirigent und die Misstöne", von Marco Witting, Ausgabe vom Sonntag, 30. August 2020

BM Georg Willi hat bei Personalfragen einmal mehr die Koalitionspartner nicht informiert.

Utl.: BM Georg Willi hat bei Personalfragen einmal mehr die
Koalitionspartner
nicht informiert. =

Innsbruck (OTS) - Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi hat bei seinen
Postenbesetzungen kaum einen Stolperstein ausgelassen. Das wirkt sich
auf Arbeit und Stimmung im Rathaus aus.

Als Chorleiter ist Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi eigentlich
immer um harmonischen Gleichklang bemüht. Doch bei wichtigen
Postenbesetzungen ließ der Stadtchef in den vergangenen Wochen und
Monaten keinen Stolperstein aus – und er bewies auch, dass er dabei
kein Chorknabe ist.
Von der Betrauung eines Magistratsdirektors, die vom Land volley
zurückgepfeffert wurde, über die Bestellung einer neuen
Personalchefin bis hin zum neuen Finanzdirektor: Georg Willi hat in
der Stadtverwaltung einiges umgebaut bzw. umbauen müssen. Doch fast
überall gab es dabei Misstöne. Die gibt es aktuell auch wieder bei
der außergerichtlichen Einigung rund um den stellvertretenden
Finanzdirektor. Guter Ton wäre es eigentlich, die Koalitionspartner
darüber zu informieren. Doch geredet wurde offenbar nicht. Und jetzt
wollen die anderen Parteien in der nächsten Stadtsenatssitzung
dementsprechend lautstark Aufklärung einfordern.
Willi, nach außen stets die ruhigen Töne anschlagend, scheint
hinter den Kulissen keine Angst zu haben, „Deals“ durchzudrücken und
beim Personal den Ton vorzugeben. Das mag zum politischen Handwerk
dazugehören und im Einzelfall die richtige Entscheidung sein. Es ist
aber genau jenes Vorgehen, das die Grünen – und das zu Recht – bei
anderen Parteien kritisieren. Nun ist man selbst an der Macht und mit
der Transparenz scheint es nicht mehr weit her zu sein.
Die Misstöne, die vom Bürgermeister in den Magistrat klingen, sind
unüberhörbar. Gerade in Zeiten wie diesen ist das fatal. Die
Stadtverwaltung steht vor großen Herausforderungen. Es wäre an der
Zeit, mit Transparenz für Ruhe und Sicherheit bei den Mitarbeitern zu
sorgen.

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