• 27.08.2020, 10:00:02
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  • OTS0038

Homeoffice wird zur Bedrohung

Wiens FCG-Vorsitzender Thomas Rasch: „Flucht aus Bürohäusern und Abbau von Arbeitsplätzen sind die Schattenseiten von Homeoffice“

Utl.: Wiens FCG-Vorsitzender Thomas Rasch: „Flucht aus Bürohäusern
und Abbau von Arbeitsplätzen sind die Schattenseiten von
Homeoffice“ =

Wien (OTS) - Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt umgekrempelt.
Nicht schleichend, wie man annehmen könnte, sondern durch eine vom
Lock down inspirierte Revolution. Die neue Arbeitsform birgt aber
auch selbst ein hohes Risiko“, warnt er Wiener FCG-Vorsitzende Thomas
Rasch, der bei den kommenden Wahlen für den Wiener Gemeinderat
kandidiert. Die zahlreichen Arbeitnehmer, die mit dem Computer und
dem Telefon bei ihrer Arbeit das Auslangen finden, konnten - oder
mussten - seit März plötzlich von zu Hause arbeiten. Zu gefährlich
war das Ansteckungsrisiko in den Großraumbüros der meisten Betriebe…

Neuer Trend

25 Wochen später hat sich daran immer noch nicht viel geändert, denn
zahlreiche Konzernfirmen, die vor der Corona-Zeit noch von der
Heimarbeit zurückgeschreckt sind, haben plötzlich „Homeoffice“ als
ein wichtiges Unternehmensziel deklariert. Siemens etwa will künftig
für 140.000 Mitarbeiter weltweit neue Standards setzen und sich die
hohen Kosten für Büromieten ersparen. Im Gegenzug haben sich
hunderttausende Menschen zu Hause ihren Arbeitsplatz eingerichtet.
Laut einer ÖGB-Umfrage sind sieben von zehn Mitarbeitern damit sogar
zufrieden, wie aus einer ÖGB-Umfrage hervorgeht. „Und darin steckt
die ganze Brisanz“, meint der Christgewerkschafter Thomas Rasch und
warnt eindringlich von den weitreichenden Folgen des Trends.

Einsparung

„Skrupellose Manager sehen in der neuen Arbeitsform nämlich enorme
Einsparungspotentiale. Es ist nämlich erwiesen, dass sich die
Beschäftigten dabei selbst ausbeuten, die Arbeitszeiten überziehen
und notwendige Pausenregelungen ignorieren. Dadurch könnten die
Betriebe auch mit viel weniger Personal auskommen“, kritisier Rasch.
Und letztlich bedeutet das auch für die Immobilienbranche eine echte
Bedrohung. Denn in Kürze werden die Bürohäuser in den Ballungszentren
leer stehen und keinen Gewinn mehr abwerfen. In den Immobilien aber
stecken die Gelder der institutionellen Anleger wie Pensions- oder
Abfertigungsfonds. Um dann noch zu Geld zu kommen wird die
Immo-Branche den Fokus wieder auf das Thema Wohnen legen müssen. Mit
der Folge, dass hier die Mieten steigen und Homeoffice dann gar nicht
mehr so attraktiv ist…

Arbeitsrecht

Dass derartige Folgen keine Utopie mehr darstellen, dafür will Rasch
auch schon Beweise haben: „Eine große Versicherung hat etwa in Wien
bereits einige Mietobjekte gekündigt, eine andere überlegt noch, hat
aber den Ausbau neuer Büroräumlichkeiten schon gestoppt!“ Eine
kürzlich veröffentlichte Studie von Deloitte mit den Unis in Wien und
Graz zeigt etwa, dass künftig 82 Prozent der Unternehmen zunehmender
von Homeoffice profitieren wollen. „Man kann durchaus von einem Trend
sprechen. Vor einem nicht ungefährlichen Trend allerdings“, wie der
Wiener FCG-Vorsitzende Thomas Rasch warnend anmerkt. „Das
Arbeitsrecht bleibt dabei vielfach auf der Strecke! Das hart
erkämpfte Recht der Arbeitnehmer muss aber auch in Krisenzeiten
gelten!“

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