• 18.08.2020, 14:02:55
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  • OTS0114

„Wir müssen verhindern, dass aus Corona-Arbeitslosen Langzeitarbeitslose werden“

Acht Keyfindings aus der AK „Offensive: Arbeitsmarkt“ zum Thema „Jobs für Langzeitarbeitslose?!“

Utl.: Acht Keyfindings aus der AK „Offensive: Arbeitsmarkt“ zum
Thema „Jobs für Langzeitarbeitslose?!“ =

Wien (OTS) - 142.706 Personen waren in Österreich zuletzt
langzeitarbeitslos, das heißt, sie waren mehr als ein Jahr arbeitslos
gemeldet. „Auch wenn sich der Arbeitsmarkt nach dem dramatischen
Einbruch im März langsam wieder erholt, so haben nicht alle Menschen
dieselben Chancen wieder in Beschäftigung zu gelangen“, sagt AK
Arbeitsmarktexperte Simon Theurl. Im Rahmen der „Offensive:
Arbeitsmarkt“ wurde in der AK zum Thema „Jobs für
Langzeitarbeitslose?!“ diskutiert.

Die Keyfindings aus der Debatte, an der neben Simon Theurl, der
Ökonom Oliver Picek (Momentum), die ORF-Journalistin Alexandra
Siebenhofer und Thomas Rihl von Job TransFair teilnahmen:

+ Nicht jeder, der einen Job derzeit sucht, hat die Chance, einen zu
finden: Das Verhältnis zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen ist
im Moment 1 zu 5.

+ Selbst in Zeiten sinkender Arbeitslosigkeit sinken die Chancen in
Beschäftigung zu gelangen mit steigendem Alter und dauernder
Arbeitslosigkeit. Selbst in Zeiten guter konjunktureller Entwicklung,
steigt das Risiko Langzeitarbeitslosigkeit zu werden ab dem jungen
Alter von 45 Jahren. Gleichzeitig sinken die Chancen wieder in
Beschäftigung zu gelangen mit dauernder Arbeitslosigkeit. Eine Studie
zeigt, dass bereits nach einer Dauer von 10 Monaten 35% weniger
Unternehmen überhaupt noch auf Bewerbungen antworten.

+ Eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit muss verhindert werden,
dafür braucht es eine Jobgarantie für Menschen die es am Arbeitsmarkt
besonders schwer haben. Die AK hat ein eigenes Modell entwickelt, die
Chance45. Für Menschen die es am Arbeitsmarkt besonders schwer haben
– etwa ältere Langzeitarbeitslose – sollen 45.000 Jobs geschaffen
werden. Menschen in den Gemeinden und Bezirken sollen bei der Wahl
der Jobs einbezogen werden.

+ 45.000 neue Jobs würden 315 Millionen Euro kosten, berücksichtigt
die Kosten, die ansonsten für Arbeitslosigkeit anfallen sowie die
Rückflüsse über Sozialversicherungs-Beiträge und Steuereinnahmen.
Derzeit geben wir Geld aus für Menschen, die in der Arbeitslosigkeit
gefangen sind und eigentlich gern was tun würden

+ Es braucht mehr Personal für das AMS (650 Planstellen mehr), um
eine bessere Beratung zu gewährleisten.

+ Die Flaute am Arbeitsmarkt muss für berufliche Umorientierung und
Weiterbildung genutzt werden.

+ Die Chance 20.000 hat gezeigt, wie viel Positives möglich ist, wenn
mit staatlicher Unterstützung Arbeitsplätze geschaffen werden.

+ Eine Jobgarantie kann Arbeitslosigkeit bekämpfen. Gleichzeitig
lassen sich öffentliche Dienstleistungen, wie den Nahverkehr,
Essenslieferungen, Krankentransporte, Kulturangebote, Pflegearbeit
usw ausbauen

Die Diskussion ist online zu sehen unter
www.arbeiterkammer.at/OffensiveArbeitsmarkt

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