• 14.08.2020, 22:00:02
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TIROLER TAGESZEITUNG "Kommentar" vom 15. August 2020 von Karin Leitner "Sitten- und Abbilder in Straches Truppe"

Innsbruck (OTS) - Krasses Fehlverhalten, dem kein Mea culpa folgt.
Lamento, rhetorische Attacken gegen Kritiker. Diese
Täter-Opfer-Umkehr kennt man von Heinz-Christian Strache. Ergo gibt
es sie auch in seiner neuen Truppe. Eine der Kandidatinnen für die
Wien-Wahl, eine Flugbegleiterin, hat Parolen wider Persönlichkeiten
jüdischer Provenienz skandiert, ein Mann auf der Liste qualifizierte
den Kanzler als „Drecksau“. Der Schimpfer zieht sich zwar zurück,
aber nicht aus Einsicht – einer „Hexenjagd“ wegen. Ein anderer, er
ist Arzt, schrieb Verschwörungstheoretisches, beklagt „Impfwahnsinn“,
ortet eine „Grippewelle durch Chemtrails“. Wer all das nicht
gutheißt, wer – wie die AUA – niemanden im Team haben will, der sich
antisemitisch geriert, wird von den Strachianern als
Gesinnungsterrorist gewertet; die Verbalinjurie wird mit zu viel
Alkoholkonsum erklärt. Eine b’soffene G’schicht quasi. Derlei hat man
auch von Strache gehört, als das Ibiza-Video publik geworden ist, die
Dokumentation seines Gedanken-Unguts. Dass der Ex-Blaue nicht gewusst
hat, mit welch’ Geistes Menschen er sich umgibt, ist nicht
anzunehmen. Er kennt ihre Biografie, ihre Haltung. Die scheint in
seinem Sinne zu sein. Andernfalls würde er sich von diesen Leuten
lossagen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PTT

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